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PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

PR TB 246 Expedition Ins Totenreich

Titel: PR TB 246 Expedition Ins Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erklären.«
    »Vielleicht«, fügte die Frau hinzu, »leuchtet
etwas anderes unter seinem Rock.« Sie kicherte.
    Der Fette funkelte sie an. »Ich mache mir ernsthafte
Gedanken, Tia Maria, und du hast nur Schlüpfrigkeiten im Kopf.«
    Der Lift kam zum Stillstand. Erleichtert schob sich Sayla an dem
fetten Mann und seiner Begleiterin vorbei und betrat das
Observatorium. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, mitten im
Weltraum zu stehen. Die Kunststoffkuppel des Observatoriums war
vollkommen transparent. Finsternis und Sterngefunkel umgab die
Besucher, und gelegentlich blitzte eines der Leuchtfeuer auf der
scheibenförmigen Basiszelle YANINSCHAS auf und tauchte die
menschlichen und nichtmenschlichen Gesichter in fahle Helligkeit. Der
Boden war schwarz und federte, so daß der Eindruck, durch die
Schwerelosigkeit des Weltraums zu schreiten, noch verstärkt
wurde.
    Sayla legte den Kopf in den Nacken. Einige der Sterne bewegten
sich; die Positionslichter jener Raumschiffe, die nicht auf den
Landefeldern der Scheibenplattform niedergegangen, sondern in einen
Parkorbit eingeschwenkt waren. Und dort, fast senkrecht über
ihr, kreiste der Wasserstoffstrudel. Die Auktionatoren hatten um die
rotierende Gas wölke Sonden stationiert, die in einem bestimmten
Rhythmus verschiedenfarbige Laserblitze abstrahlten. Das
konzentrierte Licht brach sich in den Wasserstoffschleiern und ließ
sie von innen heraus erstrahlen. Nur im Zentrum - dem Schwarzen Loch
- herrschte völlige Dunkelheit. Das Schwarze Loch hatte die
durch das All driftende Gaswolke eingefangen und würde sie nie
wieder aus der Schwerkraftfalle entlassen. Die Wolke kreiste in
täglich enger werdenden Spiralen um das Schwarze Loch, peitschte
hilflos mit ihren diffusen Armen das Vakuum des Raums und schien die
Betrachter ihres Todeskampfes warnen zu wollen - vor dem kollabierten
Stern, der aus dem Raum und aus der Zeit gefallen war und alles mit
in den Abgrund riß, was so unvorsichtig war, sich ihm zu
nähern. In drei Tagen, so lauteten die Berechnungen, würde
das Schwarze Loch die Wasserstoffwolke endgültig verschlungen
haben. YANINSCHA würde dann Fahrt aufnehmen, in den Linearraum
eintauchen und nach der Jahresauktion die nächste kosmische
Bühne erreichen - ein namenloses Sonnensystem am Rand des
Kugelsternhaufens M 13, wo sich etwa alle hundert Jahre die
Weltraumlemminge zur Paarung einfanden. Das All bot unzählige
Schauspiele; Dramen und Tragödien, Farcen und Absurditäten,
Komödien und Lehrstücke.
    »Ich suche einen Mann«, sagte eine Stimme hinter Sayla
Heralder. Die Stimme klang grollend, guttural. Es war keine
menschliche Stimme. »Man
    sagte mir, Sie könnten mir helfen.«
    Sayla Heralder drehte sich langsam um. Furcht flackerte in ihr
auf; sie hatte nicht bemerkt, daß sich ihr jemand genähert
hatte. An einigen Orten YANINSCHAS hätte eine derartige
Nachlässigkeit den Tod bedeutet.
    Einen Meter entfernt, mit verschränkten Armen, stand der
Gurrad aus dem Expreßlift. Er war kleiner als Sayla, aber
breitschultrig und muskulös. Sein Katzengesicht wurde von einer
wallenden, rostroten Löwenmähne umrahmt. Die Haut war
dunkel wie Rindsleder. Er trug eine enge Hose und ein ärmelloses
Hemd. Seine Füße waren nackt.
    »Ich bin Rurrgronnom«, fügte der Gurrad rauh
hinzu. »Können wir uns irgendwo unterhalten?«
    »Ich habe keine Zeit«, entgegnete Sayla, und sie
dachte an Tayaner Bhan und seinen Koffer voller Zeit, für die es
in YANINSCHA keine Käufer geben würde. »Ich bin
verabredet.«
    »Ich brauche Informationen«, erklärte der
Löwenmensch unbeirrt.
    »Informationen sind teuer.«
    »Ich bezahle gut.« Der Gurrad lächelte, und sein
Antlitz ähnelte noch mehr dem einer hungrigen Raubkatze. »Können
wir uns später treffen?«
    »Ich bin nicht auf Ihr Geld angewiesen«, lehnte Sayla
ab. »Und meine Zeit ist knapp.« Sehr knapp, fügte
sie in Gedanken hinzu; da sind Skimmish und dieser Con Torn, der
Haluter, und da ist Hlochromir, und mein Auftrag. Die Schrift an der
Wand im Bungalow Perry Rhodans. Die Jahresauktion. Tayaner Bhan und
die Blues. Und Las-Run. Sie preßte die Lippen zusammen, um sich
nicht den Schmerz anmerken zu lassen, die alte Wunde, die die
Begegnung mit Las-Run wieder aufgerissen hatte. »Ich habe kein
Interesse an einem Informationshandel«, fügte sie barscher
als beabsichtigt hinzu. »Später vielleicht. Nach der
Jahresauktion.«
    Das Gesicht des Gurrad verdüsterte sich. »Nicht
später«, knurrte er. »Nicht nach der

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