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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wo
Feiß sich herumtrieb und was er wohl ausbrütete.
    »Ich werde deine Wünsche berücksichtigen«,
versprach Poe.
    Es war noch gar nicht lange her, daß er vom Werken, Formen
und Wandeln nicht viel verstand. Die meisten anderen waren ihm darin
haushoch überlegen, besonders aber Keß, Swapper und Wiwiw,
die wahre Meisterformer waren, jeder auf seine Art.
    Wiwiw war die Abkürzung von Wie-Wolken-im-Wind und bedeutete,
daß er seine Gestalt so schnell verändern konnte, wie es
der Wind mit den Wolken
    tat. Das konnte er auch mit anderen tun, und darüber hinaus
konnte er mit spielerischer Leichtigkeit jegliche Materie umwandeln.
    Swapper hatte seinen Namen wiederum von der Fähigkeit,
Geister und Körper untereinander vertauschen zu können. Als
er noch jünger war, hatte er den Senis auf diese Weise so
manchen Streich gespielt. Einmal hatte er auch Grauheimchens Geist in
Gutmuts Körper versetzt und umgekehrt; die beiden waren darüber
fast zu Tode erschrocken. Obwohl Poe zuvor nicht den geringsten Swap
an sich bemerkt hatte, war es ihm in diesem Augenblick möglich
gewesen, seinen Eltern zu helfen und jedem Teil wieder zu seiner
eigenen Haut zu verhelfen. Von da an beherrschte er auch das Swappen.
    Ähnlich war es mit dem Werken. Er war mal Zuschauer bei einer
Exhibition gewesen, die Wiwiw einer Runde von Senis bot. Und zwar
hatte der Gestaltenwandler einen Teil von Moms Garten förmlich
zerfließen lassen, um so eine Lichtung zu schaffen, auf der ein
Haus errichtet werden sollte. Poe war es gelungen, sich so in Wiwiw
hineinzudenken, daß er von da an die Disziplin der
Materieumwandlung beherrschte. Sich selbst konnte Poe noch immer
keine andere Gestalt verleihen, aber nur darum nicht, weil ihm
überhaupt nichts daran lag. Aber ein Haus konnte er längst
viel schneller als Wiwiw erschaffen.
    Nur jetzt hatte er auf einmal Schwierigkeiten damit. Er konnte
sich einfach nicht aufs Werken konzentrieren und werkelte und
werkelte, ohne daß etwas Rechtes zustande kam.
    Er versuchte, die Trümmer miteinander verschmelzen zu lassen,
ihnen ihre alte Form zu geben und die Teile neu zusammenzufügen.
Aber die Einzelteile zerfielen immer wieder, die neuen Bauteile, die
er aus Moms Urmaterie zu formen versuchte, blieben halbfertige
Gebilde.
    »Was ist nur mit mir los?« ärgerte sich Poe.
    »Laß dir Zeit«, sagte Empis Mutter. »Es
eilt wirklich nicht.«
    »Versuch es später wieder, wenn du mit deinen Gedanken
bei der Sache bist, Plau«, sagte der Vater. »Wenn dir
eine Geschichte im Kopf herumspukt, dann gib ihr den Vorrang. Aber
vergiß nicht, sie auch uns zu erzählen.«
    Poe ließ es sein und floh in Moms Garten, um über seine
Lage nachdenken zu können. Er lauschte dem einfachen Wispern der
Tiere, aber es klang ihm auf einmal fremd - und fern. Er empfing ihr
Wispern immer leiser, und manchmal schien es ganz zu verstummen.
    Er sah einen buntgefiederten Vogel in den Ästen eines Baumes
und versuchte, ihn zu rufen. Aber der Papagei floh ihn, als sei er
ein Seni, der nur unkontrolliertes Gedankengut senden konnte.
    Ein erschreckender Gedanke kam ihm:
    Wurde er bereits zu einem Seni, zu einem momverdammten Falo ohne
Fantasie?
    Mom, sind das die ersten Anzeichen dafür, daß du mir
meine Fantasie nimmst und ich zu einem Fantasielosen werde?
    Keine Antwort. Konnte er auch nicht mehr Moms Wispern empfangen?
Panische Angst beschlich ihn. Er war so sehr mit diesem Problem
beschäftigt,
    daß er gar nicht das drohende Wispern des Affen hörte.
Er vernahm erst sein angriffslustiges Gebrüll, und da er ihn
nicht mit einem Plärren verscheuchte, sprang der Affe ihn an.
    Poe schlug verzweifelt um sich und konnte das Tier abschütteln,
bevor es seine scharfen Zähne in seinen Nacken schlagen konnte.
Jetzt erst, in höchster Not, plärrte sein Geist, und der
Affe suchte keifend das Weite. Poe kehrte ins Dorf zurück. Er
fühlte sich so alt und verbraucht wie ein Seni und schlich
verstohlen in die Hütte seiner Eltern.
    Nur Grauheimchen war da.
    »Was ist mit dir?« fragte sie besorgt. »Du
siehst aus, als hätte dir jemand eine Laus in die Ganglien
gesetzt.«
    »Es ist nichts«, antwortete er. »Ich habe mich
nur ein wenig verausgabt.«
    Sie sagte nichts, aber ihre Augen sagten genug. Aus ihren
Gedanken, die für einen Moment in seiner Fantasie aufblitzten,
hörte er dieselbe Frage, die er sich selbst gestellt hatte: Mom,
Poe wird doch nicht erwachsen! Im Gegensatz zu ihm nahm sie es jedoch
ziemlich gelassen.
    »Wo ist Vater?« fragte

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