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PR TB 247 Albatros

PR TB 247 Albatros

Titel: PR TB 247 Albatros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begreift, daß der
letzte Gang nichts Schreckliches ist. Was kann einem Fantasielosen
schon Schöneres passieren als in Mom aufzugehen.«
    Poe sprang auf und lief davon. Er überwand den Dorffried mit
einem mächtigen Satz und drang in Moms Garten ein.
    »Gutmut! Komm zurück. Deine Zeit ist noch nicht um!«
    Er lief wie ein gehetztes Tier durch den Dschungel, und Mom
schnellte ihm Gerten und Gestrüppwerk gegen den Körper. Von
überall drangen die Laute der aufgescheuchten Nachttiere an sein
Ohr, aber er vernahm nicht ihr Wispern.
    Irgend etwas flatterte gegen sein Gesicht.
    Weg, weg, dachte er. Aber es half nichts. Schwärme von
Insekten hüllten ihn ein. Ihre Stacheln spritzten ihm Gift unter
die Haut, und sie saugten sein Blut. Plötzlich verbiß sich
irgendein Tier in seinem linken Bein.
    Poe schrie vor Schmerz auf.
    Plau!
    Empi materialisierte auf einmal vor ihm. Sie mußte seinen
Schmerzensschrei gespürt haben und ihm instinktiv zu Hilfe
geeilt sein. Ihre Anwesenheit sorgte sofort dafür, daß die
Tiere aus Moms Garten von ihm abließen.
    »Plau, was machst du denn für Sachen«, schalt sie
ihn. »Komm mit mir zurück ans Lagerfeuer.«
    Er keuchte und brachte mühsam hervor:
    »Mom hat mir meine Fantasie genommen.«
    »Unsinn!« sagte Empi. »Ich würde es merken,
wenn du ein Falo wärst. Aber das bist du für mich nicht.«
    »Ehrlich?« fragte er ungläubig.
    »Du wirkst zwar irgendwie verändert, aber ich sehe
keinen Grund zur Besorgnis«, sagte Empi und drückte seine
Hände. »Du bist vermutlich nur etwas gemütskrank.
Oder du hast irgendeine Körperkrankheit abgekriegt. So etwas
gibt's auch in Moms Garten. Red mal mit meinem Bruder.«
    »Mit Feiß?« rief Poe ungläubig. »Was
weiß der davon?«
    Empi biß sich auf die Lippen, als hätte sie zuviel
verraten.
    »Nun gut, wenn mein Bruder nicht dein Typ ist«, sagte
sie schnell, »dann sprich mit dem Dorfseni über dein
Problem.«
    »Wie könnte Methusalem mir helfen?«
    »Warum glaubst du, nennen ihn die Erwachsenen auch
Medizinmann? Wenn sie von Wehwehchen geplagt werden, kuriert er sie.
Und du scheinst auch so ein Wehwehchen zu haben. Es ist jedenfalls
nichts, was dir Sorgen bereiten sollte. Nicht dir, Plau.«
    Sie drückte seine Hände fester und teleportierte mit ihm
zurück ins Dorf. Poe fand sich vor der Hütte des Dorfsenis
wieder.
    Methusalem war längst nicht so alt wie manche Leute aus Poes
Träumen, aber er war eben der Älteste im Dorf. Um das zu
betonen, hatte er sich einen wallenden Bart wachsen lassen. Er saß
vor seinem Haus auf der Altenbank.
    »Nanu, Meth, so allein?« fragte Poe. »Interessieren
dich die Jagdgeschichten nicht?«
    Der Alte öffnete das rechte Auge und blinzelte Poe damit zu.
    »Mom hat mir aufgetragen, hier auf dich zu warten.«
    »Mom hat dir wirklich gesagt, daß ich dich aufsuchen
werde?«
    Methusalem blinzelte wieder.
    »Nein, nicht wirklich«, sagte er dann schmunzelnd.
»Ich hatte nur so eine Ahnung, weil ich merkte, daß dich
irgend etwas bedrückt. Und manchmal braucht auch ein Junger den
Rat eines Fantasielosen.«
    »Dich habe ich nie einen Falo genannt«, versicherte
Poe.
    »Schon gut. Was bedrückt dich denn?«
    »Man nennt dich Medizinmann, weil du Altersleiden heilen
kannst«, sagte Poe. »Empi meint, daß auch ich krank
sei - körperlich, nicht geistig.«
    »Sie wird wohl meinen, daß du wegen ihr an gebrochenem
Herzen leidest.«
    Poe wurde rot, aber er wetterte nicht ein bißchen.
    »So klang es eigentlich nicht«, sagte er. »Sie
deutete an, daß es auch in Moms Garten Krankheiten gibt. Ist
das wahr? Ich habe noch nichts davon bemerkt. Es sei denn, daß
Senilität eine Krankheit ist.«
    »Es gibt Krankheiten auch in Moms Garten«, sagte
Methusalem und nickte mit dem Kopf. »In Moms Garten gibt es
alles - oder könnte es alles geben -, was das Universum
hervorgebracht hat und was zum Leben gehört.«
    »Moms Garten ist das Universum!«
    »Das Universum ist größer - auch deine Träume
gehören dazu, sie sind ein Teil davon.«
    »Schön und gut«, sagte Poe ungehalten. »Aber
was hat das mit Krankheiten zu tun?«
    »Es hat mit den Krankheiten zu tun, von denen eine Tod
heißt«, erklärte der Alte. »Tod und Leben
halten sich die Waage, müssen es tun, um das Gleichgewicht in
Moms Garten zu garantieren. Wenn Mom da neues Leben aus sich gebiert,
muß sie es dort nehmen. Aus nichts wird nichts. Selbst wenn du
wandelst und formst und somit Neues erschaffst, kannst du es nur aus
der Asche des Alten tun. Moms

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