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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß auch die ursprünglichen Erbauer
dieses Hauses Fallen eingebaut haben, die uns zum Verhängnis
werden können.«
    »Perry hat recht - nur der Urwald bietet Rettung.«
    Der Kleine schien auf einmal recht aufgekratzt; wahrscheinlich
beflügelte ihn die Aussicht, schon bald wieder im Vollbesitz
seiner Para-Fähigkeiten zu sein.
    Plötzlich drangen Geräusche an mein Ohr, die im ersten
Augenblick fatale Ähnlichkeit mit einem startenden Triebwerk
hatten. Ohne lange zu überlegen, schrie ich:
    »In Deckung!«
    Mit einem gewaltigen Sprung hechtete ich auf ein Gebüsch zu
und landete zwischen Ranken und federnden Ruten. Blätter und
Zweige peitschten mein
    Gesicht, ohne daß mir der Schmerz richtig bewußt
wurde. Mich beherrschte nur ein Gedanke: Du darfst dich nicht wieder
einfangen lassen, denn noch einmal entkommst du ihm nicht.
    So schnell es ging, schob ich mich tiefer in das dichte Grün,
schob die Beine unter den Körper und spähte vorsichtig
durch das dichte Blattwerk. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Da
schwebte kein Raumschiff über uns, da war überhaupt nichts,
was uns gefährlich werden konnte. Auf einem Feuerstrahl reitend,
sauste ein glitzerndes Pünktchen hinauf in den Himmel und
verschwand. Ich kroch aus dem Strauch heraus und richtete mich auf.
    In meiner unmittelbaren Nähe raschelte es. Gerslik und
Ernestin kamen gleich mir aus ihren natürlichen Verstecken, dann
tauchte auch Gucky auf.
    »Falscher Alarm«, freute er sich.
    »Ja, aber wir sollten uns nicht darauf verlassen, daß
wir immer Glück haben.«
    Ich wischte mir über das schmerzende Gesicht und fühlte
Striemen auf der Haut. Als ich meine Hand betrachtete, erkannte ich
Blut daran.
    »Mein Gott, Sir, Sie bluten ja«, rief Stelton.
    »Nur ein paar Kratzer, nichts weiter.«
    »Aber es könnte zu einer Infektion der Wunden kommen.«
    »Damit wird mein Zellaktivator schon fertig«, winkte
ich ab. »Im Moment bereitete mir etwas anderes Kopfzerbrechen.
Das Ding, das uns so erschreckt hat, ist zweifellos eine Sonde, die
zudem fernflugtauglich ist. Ich wette, daß sie Filme von uns an
Bord hat und diese senden wird, sobald ein bewohnter Planet -
vielleicht sogar FUN - in der Nähe ist.«
    »Wir mußten damit rechnen, Sir, daß der
Erpresser seine Drohung wahr macht«, gab Oman Gerslik zu
bedenken.
    Ich nickte mechanisch. Meine Gedanken eilten voraus. Wie würde
Bully reagieren, wenn er erfuhr, daß wir gekidnappt worden
waren? Ich brauchte nicht einmal zu raten, denn ich wußte, daß
er alles tun würde, um uns zu fetten; wenn er keinen anderen
Ausweg sah, würde er ohne Rücksicht auf das Ansehen seiner
Person sogar auf die Forderungen dieses Verbrechers eingehen. Fatal
daran war, daß sein Engagement vergeblich war, denn wir
befanden uns nicht mehr in der Gewalt dieses Mannes.
    Das brachte mich wieder in die Realität zurück. Wir
waren keine Gefangenen mehr, waren deshalb aber trotzdem noch nicht
gerettet. Jeden Augenblick mußten wir damit rechnen, daß
ein Gleiter, Roboter oder fliegende Kameras mit Infrarotausrüstung
auftauchten.
    »Wir müssen weg - so schnell wie möglich.«
    Ohne mich noch mit langen Reden aufzuhalten, setzte ich mich in
Bewegung, schob Lianen und Zweige beiseite und drang tiefer in das
verfilzte Dickicht ein. Stelton Ernestin überholte mich und
setzte sich an die Spitze.
    »Überlassen Sie das mir, Sir, das ist keine Arbeit für
einen Großadministrator.«
    »Ich bin kein verkümmerter Schreittischtyp, wenn Sie
das meinen.«
    »Dieser Gedanke lag mir fern, Sir. Sie und Gucky müssen
Ihre Kräfte
    schonen, denn Sie sind für Terra und das Solare Imperium
unersetzlich. Wann eine wie auch immer geartete Gefahr auftaucht,
werden Oman und ich uns darum kümmern. Bitte versuchen Sie
nicht, uns notfalls beizustehen, sondern fliehen Sie; nur Ihre
Sicherheit ist wichtig, alles andere zählt nicht.«
    Da war sie wieder, diese roboterhafte Selbstaufgabe. Mir lag eine
heftige Erwiderung auf der Zunge, doch ich schwieg. Sie hatten sich
diesen Beruf selbst ausgesucht, aber hatten sie wirklich gewußt,
was auf sie zukam?
    Der breite Rücken des Mannes vor mir wippte im Rhythmus der
Schritte auf und nieder. Er bahnte sich nicht einfach mit seinen
Körperkräften einen Weg durch das Gestrüpp, sondern
bemühte sich, keine Spur zu hinterlassen. Zweige und Äste
wurden nicht einfach abgeknickt oder weggebrochen, sondern zur Seite
geschoben, umgangen, übersprungen oder er krabbelte auf allen
vieren darunter hindurch - und wir taten es ihm

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