Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
stand er da und wartete, bis
Gucky und ich uns hinter einem mehrere Meter durchmessenden Stamm in
Sicherheit gebracht hatten, dann folgte er uns. Ich hatte einen
bitteren Geschmack auf der Zunge. Der Kleine war ohne seine
Parafähigkeit relativ hilflos, aber ich?
    »Stelton?«
    »Keine Angst, ich bin gleich da.«
    Wir entspannten uns und traten hinter dem Baum hervor. Ernestin
tauchte auf und schwenkte triumphierend drei unterarmlange Knüppel.
    »Warum schleichst du in aller Heimlichkeit durch das
Gestrüpp?« erkundigte sich Oman gereizt.
    »Soll ich wie ein Haluter durch den Wald stapfen, damit auch
jeder gleich weiß, wo wir sind?« gab Stelton unwillig
zurück. »Da!«
    Fast ohne Ansatz warf er seinem Kollegen ein Holzstück zu,
der fing es in
    der Luft und wog es prüfend in der Hand.
    »Einen Ochsen kann man damit zwar nicht erschlagen, aber ich
hoffe, daß es hier keine Rindviecher gibt.«
    Ernestin reichte mir ein knorriges Aststück.
    »Können Sie damit umgehen, Sir?«
    »Ich denke schon, obwohl mir ein Strahler natürlich
lieber wäre.«
    »Mir auch, Sir.« Ein Lächeln huschte über
sein jungenhaftes Gesicht. »Und bitte, Sir: Kümmern Sie
sich nicht um Oman und mich, wenn wir angegriffen werden. Fliehen Sie
mit Gucky und versuchen Sie, sich durchzuschlagen.«
    »Wir werden sehen«, antwortete ich ausweichend. »Gehen
wir.«
    Diesmal erhob ich keinen Anspruch darauf, vorauszugehen. Wieder
übernahm Ernestin die Spitze, dann kam ich, Gucky, und den
Schluß machte Gerslik. Wortlos schritten wir hintereinander
her.
    Es war noch immer schwül und drückend wie vor einem
Gewitter. Nicht nur die Hitze machte uns zu schaffen, sondern auch
die hohe Luftfeuchtigkeit. Uns lief der Schweiß aus allen
Poren.
    Der Marsch war mühsam und beschwerlich. Manchmal waren die um
Licht und Nahrung kämpfenden Pflanzen so miteinander verwachsen,
daß sie einen regelrechten Filz bildeten, der sogar unseren
Knüppeln widerstand, dann wieder mußten wir vermodernde,
glitschige Stämme überklettern und gestürzte
Urwaldriesen umgehen; auch lebende Bäume mußten wir
manchmal umrunden. Es gab Giganten, die einen Umfang von mehr als
dreißig Meter besaßen; ihren Kronendurchmesser konnte man
nicht einmal schätzen, da ihr Astwerk sich im endlosen
Blätterdach verlor. Die Rinde dieser Riesen fühlte sich
fast wie Samt an. Ob das eine Besonderheit dieser Gattung war oder ob
die Borke von mikroskopisch kleinen Moosen, Flechten oder Pilzen
bewachsen war, ließ sich mit bloßem Auge nicht erkennen.
Tatsache war jedenfalls, daß das Holz selbst keineswegs weich
oder gar schwammig war.
    Unablässig suchten wir die Umgebung ab, um nicht erneut eine
unangenehme Überraschung zu erleben, doch unser in solcher
Umwelt ungeübter Gesichtssinn spielte uns mehr als einmal einen
Streich. Da sahen wir etwas durchs Gebüsch huschen, was sich
dann als Spiel von Licht und Schatten herausstellte, während
sich ein andermal eine armdicke, herabhängende Liane als
Schlange entpuppte. Glücklicherweise ergriff das Reptil bei der
Berührung mit dem Knüppel in Steltons Hand die Flucht, so
daß dieser mit dem Schrecken davonkam. Überhaupt war in
einem Dschungel wie diesem alles anders.
    Man sollte meinen, daß ein Tiger mit seinem auffälligen
Fell von den Beutetieren schon von weitem erkannt wurde, doch genau
das Gegenteil war der Fall. Die Hell-Dunkel-Zeichnung ließ ihn
mit seiner Umgebung verschmelzen, machte ihn fast unsichtbar im
Geäst. Es war nur zu hoffen, daß es derartige Meister der
Tarnung nicht auch hier gab, zumindest keine räuberische
Spezies.
    Wir kamen nur langsam voran, nicht allein Guckys wegen, der alles
andere
    als ein geübter Geher war, sich jedoch bewundernswert hielt.
Quälender Durst peinigte uns, der feuchte, federnde Boden
strapazierte Sehnen und Gelenke, jeder Schritt zehrte an unseren
Kräften. Zähe, über den Boden kriechende Ranken
erwiesen sich als natürliche Fallstricke, und immer wieder
sanken wir ein oder kamen zu Fall, weil sich der von dichter
Vegetation bedeckte, feste Untergrund in Wahrheit als faulendes Holz
entpuppte, das unter unserem Gewicht zerfiel.
    Was uns wenigstens äußerlich als zivilisierte Wesen
ausgezeichnet hatte, war schon längst zum Teufel. Die
Kombinationen waren zerrissen, verdreckt, Hände und Gesichter
verschmutzt, die Haut zerschrammt und verkratzt. Schweiß, Staub
und Erdpartikel hatten sich zu einem klebrigen Brei vermengt, der an
den Bartstoppeln haften blieb und zu einer Maske

Weitere Kostenlose Bücher