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PR TB 248 Geiseln Der Sterne

PR TB 248 Geiseln Der Sterne

Titel: PR TB 248 Geiseln Der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erstarrte, die Haare
hingen uns strähnig ins Gesicht. Teils bis über die Knie
waren unsere Hosen mit dunklem Schlamm und Pflanzenteilen bedeckt;
Gucky, der aufgrund seiner Körpergröße besonders
benachteiligt war, sah aus, als wäre er einer Suhle entstiegen.
    Dennoch kam keine Lethargie auf, wir trotteten nicht einfach
teilnahmslos und mit hängenden Köpfen durch den Urwald.
Immer wieder wurden wir durch unbekannte Geräusche
aufgeschreckt, die Gefahr signalisierten und uns veranlaßten,
so schnell wie möglich hinter einem Stamm Deckung zu suchen; es
blieb nicht aus, daß wir dabei genarrt wurden. Von einer
kreischenden Affenherde alarmiert, brachten wir uns ins Sicherheit,
um dann zu erkennen, daß sie nicht vor einem Feind flohen,
sondern sich lediglich um die besten Futterplätze hoch oben in
den Wipfeln balgten. Auf Schritt und Tritt begleitete uns Keckem,
Pfeifen, Zwitschern, Krächzen, Meckern und Schreien.
    Es waren nicht die einzigen Geräusche, doch die anderen
wirkten nicht weniger bedrohlich. Ständig knackte und raschelte
es um uns herum, dumpfe Laute ließen uns hochschrecken; sie
konnten ebenso von einem Tier wie von einer fallenden Frucht stammen.
Es war eine Tortur, eine akustische Hölle, und wohl in
besonderem Maß für meine beiden terranischen Begleiter,
die sich für Gucky und mich verantwortlich fühlten und
keine oder nur eine geringe Beziehung zu einer solchen Art von Umwelt
hatten, dazu noch aller technischen Möglichkeiten beraubt waren.
Es war eine Situation, die man nicht einmal seinem ärgsten Feind
gewünscht hätte.
    Die Sonne war nicht zu sehen, dennoch war an den länger
werdenden Schatten zu erkennen, daß es auf den Abend zuging.
Ich wußte nicht, ob wir hier die gleichen Verhältnisse wie
in den terranischen Tropen vorfanden, mußte aber damit rechnen.
Das bedeutete, daß die Dämmerungszeit nur kurz war und es
nahezu übergangslos finster wurde. Da wir nicht einmal in der
Lage waren, ein Feuer zu entzünden und unsere Ausrüstung
mehr als dürftig war - genau besehen besaßen wir keine -,
wäre es ein bodenloser Leichtsinn gewesen, einfach
weiterzugehen, bis uns die Nacht überraschte.
    »Ich fürchte, es wird in Kürze dunkel werden. Wir
sollten uns nach einem geeigneten Lager umsehen, aber möglichst
nicht am Boden.«
    »Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn wir uns
in der Ruinenstadt versteckt hätten«, sagte Gucky, der
sehr erschöpft wirkte. »Dort wären wir wenigstens vor
wilden Tieren sicher gewesen.«
    »Aber nicht vor diesem Psychopathen, der uns alle verhungern
lassen wollte«, gab ich zurück. »Diese Art von
Freiheit ist mir jedenfalls tausendmal lieber, als in dem Verlies zu
verschmachten.«
    »Mich wundert, daß er anscheinend bisher nichts
unternommen hat, um uns wieder einzufangen. Was ist Ihre Meinung,
Sir?«
    »Ehrlich gesagt, ich habe damit gerechnet, daß er uns
verfolgt. Dafür, daß er es nicht getan hat, gibt es
eigentlich nur einen triftigen Grund: Er braucht uns nicht mehr als
Geiseln, weil er Filme von uns angefertigt hat, die beweisen, daß
wir in seiner Gewalt sind. Ihm ist es egal, wo wir umkommen
    - wir sind für ihn wertlos geworden.«
    »Perry, glaubst du, daß wir Terra lebend wiedersehen
werden?«
    »Natürlich, Gucky, du kennst doch Bully. Er wird nicht
rasten und ruhen, bis er uns gefunden hat«, gab ich mich
optimistisch.
    Ich war überzeugt von dem, was ich gesagt hatte, nur - bis
dahin konnte eine Ewigkeit vergehen, denn ein unbekanntes
Sonnensystem fand man nicht durch gezielte Nachforschungen, sondern
gemeinhin durch einen Zufall. Gewiß, Vermessungsschiffe und
Prospektorenraumer waren in großer Zahl unterwegs, aber die
Milchstraße ist riesig - einhunderttausend Lichtjahre im
Durchmesser und sechzehntausend LJ »dick«, eine Galaxie
mit einer Billion Sonnen.
    In ein, zwei Tagen spätestens mußten wir etwas essen
und trinken, dabei war die Nahrungsaufnahme nicht einmal so wichtig.
Der Flüssigkeitsverlust mußte ausgeglichen werden, doch
wir besaßen keinerlei keimtötende Mittel zur
Wasseraufbereitung. Egal, ob wir aus einem Bach, Fluß oder See
tranken, Regenwasser auffingen oder Tautropfen aufleckten - alles
konnte mit Mikroorganismen verseucht sein, gegen die wir nicht immun
waren, weil die Erreger fremd waren. Ich besaß einen
Zellaktivator, Gucky und die beiden Männer jedoch nicht.
    Eine Meute ferkelgroßer Tiere brach unweit von uns aus dem
Unterholz. Mit ihrem gestreiften Fell und dem schweineähnlichen
Aussehen

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