PR TB 249 Ultimatum Fur Terra
und die, die wir suchen,
sind gar nicht mehr da. Vielleicht ist inzwischen.«
»Genug!« unterbrach Saedelaere den Mann. »Aber
ich stimme Ihrem Vorschlag zu, das Kontaktschiff mit Robotern zu
besetzen. Es soll starten, sobald Szostek hier ist. Ich werde
versuchen, Madja und das Mentaldekret in Bewegung zu bringen.
Vielleicht hilft es, wenn ich die Frau von der Gefährlichkeit
unserer Lage überzeuge.«
»Vielleicht«, bemerkte Snider etwas ironisch. Als
Saedelaere darauf nichts erwiderte, fügte er hinzu:
»Überhaupt wundere ich mich darüber, daß die
Gegenseite nicht mehr unternimmt.«
Leutnant Snider wußte nicht, wie sehr er sich da irrte.
7. Entführung
Im Schutz der Dunkelheit, in die der Planet gehüllt war,
landete unweit des Flottenstützpunkts ein kleines
torpedoförmiges Raumschiff.
Ihm entstiegen zwei Gestalten, die sich rasch an die Gebäude
heranschlichen. Dabei unterhielten sich die beiden leise, der eine in
einwandfreiem Interkosmo, der andere mit knarrender Stimme in
gebrochener Sprache.
Beide Gestalten waren zwar gleich groß, aber dennoch völlig
unterschiedlich. Die eine war ein Mensch, die andere war eine
aufrecht gehende Ameise.
Der Fremde verharrte mehrmals kurz, als ob er sich orientieren
müsse. Dabei bewegte er seinen breiten, schuppigen Schädel
hin und her.
»Dort Gefahr«, schnarrte die Ameise und wies mit der
dreigliedrigen Hand auf das vor den beiden liegende Gebäude.
»Prima, Klaunan«, antwortete der Mann. »Laß
deine Sinne nur schön spielen, damit wir nicht überrascht
werden.«
»Nicht Gefahr für uns, Tall«, entgegnete die
Echse. »Aber sehr große Gefahr in Haus, macht viel
Energie.«
Die beiden drangen in das Gebäude ein. Der Mann hielt einen
Kombistrahler in der Hand. Als Klaunan ihn auf die Annäherung
einer Person aufmerksam machte, zogen sich die beiden hinter eine
Seitentür zurück. Als der Ahnungslose in das Schußfeld
kam, streckte der Mann ihn ohne Warnung nieder.
»Weiter!« drängte die Ameise Klaunan.
Am Ende des Ganges blieben sie vor einer anderen Tür stehen.
Klaunan deutete mit seiner schuppigen Hand auf den Eingang. Ohne zu
zögern, stieß der Mann die Tür auf und sprang mit der
schußbereiten Waffe in den Raum. Dann grinste er breit.
Von einer Liege erhob sich eine kleine, rundliche Frau, die
erschrocken den Mann und seinen Begleiter anblickte.
»Wer sind Sie?« fragte der Mann.
»Ich bin Fayne Barbizon«, antwortete die Frau. »Und
wer sind Sie?«
Erneut grinste der Mann.
»Ich bin Tall Myrsan, meine Liebe. Und das ist mein Freund
Klaunan, der Gefahrenorter. Er wird Ihnen jetzt eine kleine Droge
verpassen, damit Sie uns brav erzählen, was hier eigentlich
vorgeht.«
Alaska Saedelaere hatte nur kurz mit Madja a Dena sprechen können,
denn Kommandant Snider hatte ihn in die Zentrale zurückholen
lassen. Das Bergungskommando hatte durch einen als Boten fungierenden
Roboter gemeldet, daß es die Korvette nicht finden könne.
Durch den Ausfall der Ortungssysteme gestaltete sich alles als
äußerst problematisch.
Major Szostek gab in regelmäßigen Abständen
Meldungen durch. Danach war es nicht gelungen, die schweren Schäden,
die die Korvette beim Angriff erlitten hatte, unter Kontrolle zu
bekommen. Sie drohte irgendwo abzustürzen. Als letzte
Möglichkeit blieb der Besatzung noch das Aussteigen mit ihren
flugfähigen Kampfanzügen. In Anbetracht der gesamten
Situation schien Szostek dieser Weg aber mit zu großen Risiken
verbunden zu sein.
»Auf alle Fälle sollten wir das Robotraumschiff für
die Verhandlungen losschicken, sobald die Programmierungen beendet
sind«, meinte Snider.
»Und weitere Suchkommandos in Marsch setzen, um Szostek zu
bergen«, ergänzte Saedelaere. Unruhig blickte er zu dem
Parapsi-Wesen, das seit Stunden unverändert in der Zentrale
stand. Selbst während des letzten Besuchs bei Madja hatte sich
das Mentaldekret nicht mehr bewegt.
Alaska war keinen Schritt weitergekommen. Mit Madja ließ
sich nur schwer reden, da sie über den Verlauf der Ereignisse
nicht informiert war und zudem noch unter den Nachwirkungen der
Schlafinjektion litt. Sie wirkte sehr lethargisch, und dies schien
sich auf das Parapsi-Wesen übertragen zu haben. Sven und Fayne
Barbizon hatten sich in den Nebenräumen zur Ruhe gelegt.
Snider schickte einen Mann los, der sich nach dem Fortgang der
vorbereitenden Arbeiten an dem Robotraumschiff erkundigen sollte.
Alle Vorgänge gestalteten sich durch das Fehlen der
Nachrichtenübertragung als
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