PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel
Ein leichtes Schnabelklappern in Richtung der TLD-Agentin folgte. »Indem ich mich mit euch verbündete, konnte ich euch am leichtesten unter Kontrolle halten. Iseul lieferte ich falsche Informationen, und über die Fortschritte der Geheimdienste Terras und Arkons war ich durch den Kontakt mit dir und da Arthamin bestens informiert. Zumindest, falls ihr mir immer die Wahrheit gesagt habt.«
Avryl lächelte unergründlich. »Immer ist ein starkes Wort. Du bist nicht der Einzige, der sich auf Lügen und Intrigieren versteht.«
»So kommt es mir allerdings vor.«
Rhodan sah die Zeit gekommen, die Dinge beim Namen zu nennen. »Ich weiß nicht, inwieweit wir es deinen Bemühungen zu verdanken haben, Haneul, aber trotz all unserer Bemühungen sind uns nur Stichworte bekanntgeworden. Avryl schien auf Gorragan immer wieder gegen eine Mauer des Schweigens anzurennen.«
»Nenn mir einige dieser Stichworte«, bat Haneul.
»Der Vortex. Eine Dämmerzone. Die Ziele der Allianz allerdings liegen immer noch im Dunkeln. Wir wissen nicht einmal, um welche Art von Geheimprojekt es sich handelt. Militärisch? Wissenschaftlich? Es gibt Indizien für beide Ansichten.«
»Tatsächlich? Avryl, auch mit den Forschungen über die Gaatanyj bist du nicht weitergekommen? Nicht einmal heimlich?«
Die TLD-Agentin warf Rhodan einen fragenden Blick zu; dieser nickte. »Mir war schon bald klar, dass ich an den Grundlagen der Transgenetischen Allianz ansetzen musste, wenn ich Erfolg haben wollte. Die Tefroder oder Gorragani haben sich mit einem Jülziish-Zweigvolk zusammengeschlossen: mit den Gaatanyj. So weit, so gut. Stellt sich die Frage: Warum? Tatsächlich nur, weil es sich anbot? Oder steckte mehr dahinter? Es kostete einige Mühe, aber wir wissen inzwischen, dass die Gaatanyj ein B-Hormon produzieren ... und nur sie können das ... ein Hormon, das in irgendeinem Bezug steht zu dem Vortex-Geheimprojekt.«
»Eine Menge Schlagworte«, sagte der Rahsch'kani. »Alles hängt zusammen. Das Hormon. Das Transgenetische in der Allianz. Und vor allem das Genetische Siegel. Ich bin nach Terra gekommen, um dich auf das vorzubereiten, was kommen wird, Perry Rhodan. Morgen, in exakt fünfzehn Stunden, wird dir die Allianz ein Angebot unterbreiten. Eine Einladung nach Gorragan, auf die Hauptwelt der Allianz. Offiziell wirst du vorab nicht mehr erfahren, aber inoffiziell bin ich befugt, dir im Vorfeld einiges mitzuteilen. Die Frage ist nur, ob du die Einladung annehmen wirst?«
»Möglicherweise werden wir das«, sagte Rhodan. »Zumindest, wenn... «
»Wir?«, unterbrach Haneul.
»Avryl wird mich begleiten. Zumindest, wenn ihr Terminkalender nicht dagegen spricht. Gorragan ist für mich eine fremde Welt. Avryl jedoch ist die einzige Terranerin, die dort längere Zeit verbracht hat. Sie besitzt Ortskenntnis und ist damit die logische Wahl.«
Die TLD-Agentin verbarg ihre Überraschung nur unzulänglich. »Mein Terminkalender sieht nichts Wichtigeres vor, als die diplomatische Begleiterin des Terranischen Residenten höchstpersönlich zu sein.«
»Dann wären ja alle Fragen geklärt«, meinte Rhodan. »Außer denen, die nur du beantworten kannst, Haneul.«
»Das werde ich - zumindest, soweit es mir erlaubt ist. Zuerst darf ich dir aber bitte noch eine Frage stellen, Avryl.« Der Vogelartige bückte sich und hob einen flachen Stein auf. Er warf ihn in den See, wo er mit einem Plumpsen unterging. Konzentrische Kreise bildeten sich und zogen als winzige, kaum wahrnehmbare Wellen ihre Bahn. »Wie in aller Welt hast du das gemacht?«
Meister-Töchter
Cha Panggu würde es wieder tun!
Fenji Eichach wusste es genau, denn Panggu zeigte alle Anzeichen dafür, angefangen bei der unruhigen Art, wie er die Beine bewegte, bis hin zum Blinzeln der tief im Schädel liegenden Augen, wenn er sich unbeobachtet fühlte - eine Verhaltensweise, die Fenji schon so oft beobachtet hatte. Seit Jahren bereits fragte er sich, was in jenen Minuten in den geschlossenen Räumen vor sich ging, in die sein Meister die Väter samt ihren Kindern führte.
Sein Meister, Cha Panggu, der Teufel, der Gold bringt. So nannten ihn alle hinter vorgehaltener Hand. Unter dieser Bezeichnung kannte man ihn auf hundert Welten. Sein Name verbreitete Ehrfurcht ebenso wie Angst. Aber niemand kannte Cha Panggu so gut wie Fenji. Niemand wusste, dass da noch mehr war als nur der Teufel. Panggu war ein Meister darin, dieses »Mehr« zu verbergen, und selbst Fenji fragte sich, worin es eigentlich
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