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PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel

Titel: PR Tefroder 01 - Das genetische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auf einen winzigen Draht, der aus ihrem Gehörgang ragte. »Akustikfelder und Richtmikrofone sind eine äußerst nützliche Erfindung.«
    Perry Rhodan sah zu, wie sich der Oktopus von der Sichtscheibe zum See löste und davontrieb. »Ich muss euch wohl nicht miteinander bekanntmachen, auch wenn Agentin Sheremdoc inzwischen ihr Äußeres etwas verändert hat. Sie ist schon seit einigen Stunden mein Gast. Genauer gesagt, ziemlich exakt fünfzig Minuten länger als du, Haneul.«
    »Die roten Haare standen dir besser«, meinte der Rahsch'kani.
    »Und dir das dichtere Federkleid.«
    »Jedenfalls erwähnte ich vorhin, dass die ständige Gefahr nicht gerade zu dem gehört, was ich am Agentendasein liebe. Eine gute Intrige jedoch, das Offenbarwerden eines Geheimnisses und die Entdeckung einer geschützten Information, das lässt mein Herz rascher schlagen. Viel mehr als Explosionen und Schüsse.«
    Die gewaltige Stahlorchidee der Solaren Residenz schwebte über dem Park als alles dominierendes Wahrzeichen. Perry Rhodan, Haneul Bitna und Avryl Sheremdoc standen viel zu nah, um das weit über einen Kilometer große gigantische Gebäude komplett sehen zu können.
    »Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen«, fragte Bitna, »die Residenz als Orchidee zu bezeichnen? Bei allem Respekt für Terras Architekten, es ist ein plumper stählerner Koloss und bei weitem nicht so anmutig, wie ich mir eine zarte Blume vorstelle. Die gläsernen Flansche mit Blütenblättern zu vergleichen, ist doch sehr gewagt.«
    Avryl schüttelte den Kopf, dass die leuchtend blau gefärbten Haare flogen. »Du willst doch nicht ernsthaft über Nichtigkeiten plaudern?«
    »Verwechsle Nichtigkeiten nicht mit Höflichkeit!«
    Rhodan blickte über den Residenzsee. Wenn eine Landung der Solaren Residenz nötig wurde, konnte das Wasser binnen weniger Sekunden abgepumpt werden, so dass die unteren Bereiche des Regierungssitzes in der Mulde aufsetzen und mit Ankerstreben Halt finden konnten. Es war lange nicht mehr nötig gewesen. Seerosen von Ferrol trieben auf dem Wasser, das von gelbem Plankton durchzogen wurde.
    Am gegenüberliegenden Ufer des Sees brannte ein Feuer für die 804
    Millionen Terraner, die durch die Teletrans-Weiche ins Stardust-System ausgewandert waren. Eine zweite Menschheit, irgendwo, weit draußen im All; ob Rhodan je wieder von ihnen hören würde?
    Der Terranische Resident hatte seine beiden Gäste an jenen kleinen Bereich des Seeufers geführt, der - unsichtbar, aber effektiv - durch Schutzschirme abgeschottet war, um hohen Staatsgästen eine gesicherte Zuflucht in freier Natur zu bieten. Hohen Staatsgästen, dachte Rhodan leicht wehmütig, und mir selbst. Wann genau ist das eigentlich notwendig geworden ?
    Ein grellbunter Vogel zog seine Kreise über dem See und stieß unvermutet in die Tiefe. Er tauchte ins Wasser ein, und als er wieder zum Vorschein kam, zappelte ein blau gemusterter Aal in seinem Schnabel. Rhodan wusste, was kommen würde. Plötzlich kreischte der Vogel, schüttelte sich und stürzte ab. Der Aal platschte ins Wasser und schlängelte sich davon. Diese spezielle Art war auf Kreit heimisch; ihre Stromstöße konnten sogar für einen Terraner gefährlich werden. Das war einer der vielen Gründe, warum Baden im Residenzpark verboten war. Der Vogel erhob sich sichtlich angeschlagen wieder in die Luft. Von der Spitze seines Schnabels kräuselte schwärzlicher Rauch.
    »Ich arbeite nicht nur für das Tefroder-Reich Iseul, das in der Nachbarschaft der Transgenetischen Allianz liegt«, sagte Haneul Bitna unvermittelt. »Sondern auch ...«
    »Für die Allianz selbst«, unterbrach Rhodan.
    »Hmh.«
    Avryl hob einen flachen Stein und schleuderte ihn auf den See. Er tanzte dreimal auf der Oberfläche, ehe er versank. »Du hast deine Sache sehr gut gemacht und es tatsächlich geschafft, sowohl mich als auch den geschätzten Cel'Arbtan vom arkondischen Tu-Ra-Cel lange zu täuschen. Wir glaubten, du versuchst ebenfalls, hinter das Geheimprojekt der Transgenetischen Allianz zu kommen.«
    »Es war eine aufregende Zeit«, meinte Haneul Bitna.
    »Um auf deine Frage von vorhin zu antworten«, sagte Rhodan. »Du wärst nicht bis in meinen Privatbereich vorgedrungen, wenn wir nicht tatsächlich alles über dich wüssten.«
    »Touche.« Der Rahsch'kani verneigte sich. »So sagte man doch auf Terra, nicht wahr?«
    »Vor langer Zeit«, stimmte Perry Rhodan zu. »Die wenigsten dürften das Wort noch kennen.«
    »Sieh mich als gut informiert an.«

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