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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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huschen gesehen zu haben, doch er mochte sich täuschen. Die Anzeigegeräte seines Schutzanzugs hatten nichts vermerkt. Der Aktivatorträger versuchte, sich zu entspannen. Seine Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    Wo waren die Tänzer und Tänzerinnen geblieben? Er trat zur breiten Fensterfront und hoffte, Irram Des unter sich zu sehen. Doch da war nichts. Zwar hatte er einen Ausblick auf die Realität, auf das Gettoviertel Persie K'hayns, aber es wirkte unbesiedelt. Da und dort huschten Gestalten vorbei. Doch sie waren zu schnell, um sie erkennen zu können.
    Befand er sich, wie insgeheim befürchtet, in einem anders gearteten Temporalfeld, dessen Zeitablauf weitaus rascher erfolgte als auf der Welt ringsum?
    Weiter. Er durfte sich nicht verrückt machen lassen. Er hatte das Gefühl, dass er hier der Auflösung so manchen Rätsels nahe war. Der Permanente Brief machte sich bemerkbar. Er wollte ihm etwas sagen - oder erlosch er?
    Wahllos durchwanderte er die Bürogebäude, soweit sie ihm zugänglich waren. Manche Türen blieben verschlossen, vor anderen blieb Rhodan stehen, ohne zu wissen, warum er sich vor dem Eintreten fürchtete. Er ahnte, dass ihn dahinter nichts Gutes erwartete. Der Terraner schlenderte an einem Haufen undefinierbaren, verrosteten und zerstörten Geräts vorbei, das aus dem Inneren von terranischen Kampfrobotern hätte stammen können. An manche Wände waren seltsame Zeichen gepinselt. Die Schriftbilder widersetzten sich einer Deutung; sobald er sich länger auf sie konzentrierte, fühlte er Unwohlsein und hatte das Gefühl, von Treibsand
    verschluckt zu werden.
    Musik erklang. Rhythm 'n' Blues, wie er von B. B. King oder John Lee Hooker in einer bestimmten Epoche ihres Schaffens hätte stammen können. In den Fünfzigern des 20. Jahrhunderts...
    Er folgte dem Klang der E-Gitarre und der Percussions. Über die Treppe hoch in den zweiten, dann in den dritten Stock. Immer rascher, den unbekannten Interpreten hinterher, die sich einen Spaß daraus zu machen schienen, ihn weiter hinaufzulocken. Rhodan blickte nicht mehr nach links oder rechts, war nur noch auf die Tonfolgen fixiert, die so viele Erinnerungen an seine Jugendjahre wach riefen. An Nächte, die er heimlich von zu Hause ferngeblieben war, um sich in verruchten und verrauchten Bars zu amüsieren. An heimlich getauschte Küsse, an unbeholfenen Fummeleien, an Liebe, die er von Leidenschaft zu trennen lernte.
    Der Terraner hatte den fünften und letzten Stock des Gebäudes erreicht. Vor ihm war glattes Mauerwerk, links von ihm ein verschlossener Notausgang, mit »Exitus« gekennzeichnet.
    Rechts stand ein Mann. Ein Humanoider, der rundum in metallische Bandagen gehüllt war. Die Augen leuchteten sichtbar hinter dem seltsamen Material hervor. In der Rechten hielt er einen Gettoblaster, den er nun behutsam abstellte und auf Rhodan zuging. »Du hast mich ganz schön warten lassen«, beschwerte sich der Unbekannte. »Ich befürchte, wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, um unseren Handel zu beschließen.«
    »Wer bist du?«, fragte Rhodan. Er fühlte leises Unbehagen. Unter den Bandagen seines Gegenübers raschelte es. Es hörte sich an, als würde Material von ihm abbröckeln und wie von Geisterhand wieder an seinen Platz zurücksortiert werden.
    »Imals Tausendfalt, stets zu Diensten.«
    »Und dies hier ist der Diskontinuierliche Kongress?«
    »Wäre ich denn sonst hier?«
    Der Terraner wusste mit dieser Antwort nichts anzufangen. Er nahm sie hin, wie so vieles, das er während der letzten Stunden und Minuten erlebt hatte. »Mir wurde gesagt, dass es im Kongress einen Pantopischen Kompass gäbe.«
    »Tatsächlich? Hat man dir das gesagt?« Imals Tausendfalt begann im Rhythmus der Musik zu wippen.
    »Ich war im Ewigen Postamt...«
    »Dann wird es wohl stimmen.« Der Bandagierte winkte Rhodan, ihm zu folgen. Er ging voran und betrat einen Raum, der in heimeliges Halbdunkel getaucht war. Er betätigte einen Kippschalter: eine Disco-Kugel begann zu leuchten und irritierende Lichtreflexe gegen die Wände zu projizieren. »Setz dich.«
    Imals Tausendfalt wies ihm einen Sitzsack zu. Auf einem Beistelltisch stand eine gläserne Shisha, daneben Kohletabletten und feuchter Wasserpfeifentabak. »Bedien dich«, sagte er.
    »Nein, danke. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich eine Menge Fragen an dich habe.«
    »Fragen? Warum denn das? Ich dachte, du wüsstest Bescheid?«
    »Bescheid über was?«
    »Na hör mal! Wir befinden uns im

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