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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ein Spiegelbild des politischen Zeitgeistes. Der Großadministrator des Solaren Imperiums war keinesfalls mit dem Residenten der Liga Freier Terraner zu vergleichen. Zwischen den beiden lagen Welten. Genau so wie zwischen Adlai Kefauver und ihm.
    Sie landeten in der Nähe mehrerer Prunkbauten, die auf den ungeheuren Reichtum ihrer Besitzer schließen ließen. Zehn Kilometer westlich zog sich die mittlere der drei Sicherheitszonen quer durch die Stadt. Dort hätte es angesichts ihrer bescheidenen Ausrüstung kaum ein Durchdringen gegeben. Im Osten Scyngs aber konnten sie sich fast ungestört bewegen. Die wenigen patrouillierenden Gleiter hatten in diesen Tagen eine Alibifunktion. Das öffentliche Leben in Scyng war fast zum Erliegen gekommen. Die Gui Col interessierten sich fast ausschließlich für das Zusammentreffen ihrer politischen und militärischen Spitzen mit Thry Aswe.
    Irgendetwas Bedeutsames verbindet die Piraten mit den Kauffahrern, grübelte Rhodan. Sie wirken wie zwei Seiten einer Medaille. So, als könnten sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander existieren.
    Eilends wichen sie in einen Seitenweg des Nobelviertels aus, als die Besatzung eines niedrig fliegenden Gleiters die Hauptstraße mit einem Netz von Suchimpulsen überzog. Die Gui Col taten es gelangweilt und routinemäßig. Sicherlich stand dieser Stadtteil zu anderen Zeiten im Fokus regelmäßiger Kontrollen. Der Reichtum, der hier ungeniert zur Schau gestellt wurde, konnte sich ohne Weiteres mit dem wohlhabender Arkoniden messen.
    Der Terraner bewunderte die architektonische Vielfalt der Gebäude, aber auch die Eleganz der Gartenanlagen, die Klarheit der Strukturen und, generell gesagt, die Schönheit, mit der die Gui Col ihre Wohnhäuser ausstatteten.
    Wie vereinbarte sich dieser ganz besondere Sinn für Ästhetik mit dem Tun der Piraten? Bösewichter hatten gefälligst in schäbigen Kaschemmen zu hausen! Sie mussten trinken und fluchen und all ihre Taten ohne Gewissensbisse tun. Ihre Ruchlosigkeit musste mit dem äußeren Erscheinungsbild einhergehen, sie mussten die Stigmata des Verbrechers auf die Stirn geprägt haben.
    Rhodan lachte unterdrückt. Derartige Klischees wurden gern über ter-ranische Trivid-Programme und Boulevardblätter verbreitet. Die Wirklichkeit jedoch sah ganz anders aus. Gut und Böse waren meist nur geringfügig voneinander abweichende Facetten moralischer Wertvorstellungen, die wiederum nicht universumsweit in Stein gemeißelt waren. Jedes Volk, ja, jede Generation an Lebewesen definierte Rechte und Pflichten nach eigenem Gutdünken.
    »Ich habe nun Zugriff auf das stadtinterne Nachrichtennetz Mycoon«, unterbrach Parizhoon seine Gedanken. »Mittlerweile weiß ich, dass Cha Panggu ein Palazzo unweit von hier bewohnt.« Er deutete mit einem Tentakel in Richtung eines bewaldeten Gebietes, das an der wie mit dem Lineal geschnittenen Stadtgrenze begann.
    Der Aktivatorträger dachte mit schwerem Herzen an Saatin Sepehr. Befand sich der Vortex-Pilot vielleicht in den privaten Gemächern des Piraten? Lebte er noch; gab es eine Möglichkeit, ihn zu befreien?
    »Finde so viel wie möglich über Cha Panggus Palast heraus«, beauftragte er den Mentadriden. »Primär kümmerst du dich aber bitte um die FARYDOON. Wir wissen zwar, wo sie sich befindet. Aber vielleicht bekommst du über dieses Mycoon-Netz weitere Informationen?«
    Parizhoon machte sich an die Arbeit. Sein Kegelkörper sank zu Boden und verharrte dort; so, als wäre er ein Monument moderner plastischer Modellierkunst.
    Nach zwei oder drei Minuten erwachte er aus seiner Starre und sagte: »Cha Panggu betrachtet das Schiff der Gorragani als sein persönliches Eigentum und lässt es erforschen, bevor er es der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Die Planetenregierung hat nichts dagegen. Cha Panggu ist einer ihrer bekanntesten und ruhmreichsten Tributiers, dem alle Wünsche von den Augen abgelesen werden.«
    Parizhoon versank erneut in seiner Arbeit. Diesmal dauerte die Ruhephase noch eine Weile länger, bevor er erwachte und sich wieder zu Wort meldete: »Es gibt indirekte Hinweise auf die FARYDOON. Wie es aussieht, kümmert sich ein Pantopist namens Zva Pogxa um sie. Das Schiff befindet sich tatsächlich in der Karboo-Senke. Dort wird es verwahrt und von einer Schar ausgewählter Domestiken des Wissenschaftlers untersucht. Er und Cha Panggu pflegen ein gewisses Näheverhältnis. Zva Pogxa ist einer der wenigen Vertrauten, den der Tributier an sich

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