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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ihnen.
    Thry Aswe dachte an all die Figuren, die er in Bewegung gesetzt hatte. Seine Informationszuträger versorgten ihn beständig mit Prognose. Solche mit großer Wahrscheinlichkeit und solche, die voraussichtlich auf keiner Welt des Multiversums und zu keiner Zeit jemals eintreten würden. Doch er musste alles berücksichtigen, alles.
    Er ärgerte sich. Er wusste zu wenig, und er war in seinen Fähigkeiten eingeschränkt. Darüber hinaus gab es Wesenheiten, die auf einem weitaus höheren Niveau als er spielten. Sie, die Großmeister, kannten die Regeln -oder bestimmten sie gar. Vielleicht aber hingen selbst sie an den Strippen anderer, die über sie bestimmten, und vielleicht gab es darüber weitere Ebenen. So viele, dass niemand in der Lage war, sie zu zählen oder verstandesgemäß zu erfassen.
    Thry Aswe war sich anders als die meisten seiner Landsleute der Bedeutungslosigkeit der Kauffahrer bewusst. Es schmerzte. Er konnte seine Züge nicht so gestalten, wie er es gern gehabt hätte. Wie oft schon hatte er falsche Entscheidungen getroffen, war in die Irre gefahren, hatte umkehren und von Neuem beginnen müssen!
    Die Gui Col, diese primitiven und nur auf raschen Erfolg bedachten Geschöpfe, waren ihnen nahezu gleichgestellt. Was die Kauffahrer mit Raffinesse, Planung und Überzeugungskraft bewirkten, schufen die Piraten mit brutaler Gewalt. Die Tatsache, dass Thry Aswe in all der Zeit, da er auf eine Verbesserung seines Status hingearbeitet hatte, keine wesentliche Veränderung bewirkt hatte, irritierte und schwächte den Glauben an ein rascheres Vorwärtskommen. Wenn sich nicht bald etwas änderte, würde das Konsortium der Kauffahrer auseinanderbrechen. So lautete eine der Prognosen, mit denen sich Thry Aswe beschäftigte. Beschäftigen musste.
    Lebenszeit ging verloren, indem er den inneren Zusammenhalt der Flottenteile zu stärken versuchte und den Auflösungstendenzen entgegenwirkte. Lebenszeit, die er dringend benötigt hätte, um sich um andere, wichtigere Dinge zu kümmern.
    Der Kauffahrer ließ sich neueste Prognosen reichen. Die Folien voll Zahlen und Statistiken waren hier auf Hort Nooring sicherlich durch die Hände mehrerer Gui Col gegangen, doch das war nebensächlich. Diese ... diese Primaten kannten sich mit Supraprognostik und Ökognition nicht aus und würden niemals irgendeine Information aus den Daten ziehen können, über die er verfügte.
    Die Abreise stand knapp bevor. Die Verhandlungen mit den Piraten waren, wie erwartet, ergebnislos abgebrochen worden, der Verlust seines Mitarbeiters Samji Ghev wurde in spröden Worten bedauert und mit den »Umständen« erklärt.
    Es würde in den nächsten Jahren nicht leichter werden mit den Gui Col, so viel stand fest. Aber es gab Hoffnung, die auf vielversprechenden Zukunftsprognosen beruhte.
    Thry Aswe dachte an Perry Rhodan, der unweit von hier in Gefangenschaft geraten war. Die Chancen standen gut, dass der Terraner so funktionierte, wie er es von ihm erwartete.
9 - Perry Rhodan
    Er kam zu sich und fand sich im Zentrum eines milchigen Schleiers wieder, der keinerlei räumliche Orientierung zuließ. Er war unter Drogen gesetzt worden. Sicherlich wunderten sich die Gui Col darüber, dass er deutlich höhere Dosen als seine Begleiter benötigte und dass sein Körper die Schadstoffe verblüffend rasch abbaute.
    »Du hörst mich, Perry Rhodan?«
    Er wollte etwas sagen, besaß aber keinerlei Körpergefühl. Eindrücke wie Schmerz und Riechen lagen dicht beieinander - oder gingen ineinander über. Er durchlebte psychedelisch anmutende Erfahrungen. Kältegefühl verbündete sich mit Angst, Brechreiz mit sexueller Geilheit. Hoffentlich, so dachte er mit einem Anflug von Ironie, bleibt nichts von diesen seltsamen Verbindungen übrig, sobald ich wieder bei mir bin.
    »Ich weiß, dass du mich hören kannst. Wir haben deinen Metabolismus durchgetestet und können abschätzen, wann du bei dir bist oder nicht.«
    Cha Panggu. Er glaubte, sich an diesen Namen zu erinnern.
    »Du bist ein merkwürdiges Wesen, Perry Rhodan. Dieser Chip in deiner Schulter - einer deiner Kameraden hat ausgeplaudert, was er bewirkt. Wie ist die Unsterblichkeit denn so?«
    Da klang bestenfalls marginales Interesse durch. Vielleicht so etwas wie Belustigung. Es war, als betrachtete der Gui Col seine Langlebigkeit als Kuriosum.
    »Wir werden dir den Chip nicht wegnehmen, keine Angst. Wir haben anderes mit dir vor. Etwas, bei dem du deine zweifellos große Erfahrung einbringen

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