PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
kannst.«
Was willst du von mir?, wollte Rhodan fragen. Warum werde ich in diesem Nebel gehalten? Du hast doch eh schon, was du wolltest. Die FARYDOON gehört dir, Caadil ebenfalls. Was also soll ich noch für dich tun?
»Wir mussten deine Denk- und Bewegungsfreiheit einschränken, bis meine Fachleute ihre Arbeit erledigt haben. In fünf bis sechs Stunden deiner Zeit werden wir dich vollends erwecken. Um ehrlich zu sein, finde ich die Eingriffe meiner Ärzte gelungen und ... amüsant.«
Ärzte? Eingriffe? Wovon redete der Kerl?
»Du wirst eine Bereicherung meines Mannschaftsstalls sein. Vielleicht nicht in körperlicher Hinsicht; aber mit deiner Erfahrung kannst du gewisse Schwächen kompensieren. - Ich überlasse dich jetzt für eine Weile meinen Fachkräften. Ich muss nach meiner Familie schauen. Wir sehen uns bald wieder, Perry Rhodan. Ich freue mich.«
Erneut überfielen ihn wirre Sinneseindrücke. Die medikamentöse Einstellung wurde offenbar verändert; man wollte ihn zurück in die Bewusstlosigkeit drücken, aus der man ihn nur emporgeholt hatte, damit sich Cha Panggu mit ihm »unterhalten« konnte.
Rhodan wehrte sich mit all seinen Kräften. Er meinte, seinen Körper aufzubäumen, sich gegen die Gewichte, die auf seiner Brust ruhten, zu stemmen. Irgendetwas riss, ein Gui Col schimpfte, ein Gerät begann hektisch und lautstark zu piepsen.
Er nahm es mit einiger Genugtuung zur Kenntnis. Er wünschte sich, dass er einem der Piraten wirklich, wirklich Schmerz zugefügt hatte.
Als Rhodan wieder zu sich kam, blickte er durch großzügig bemessene Fenster ins Freie. Er meinte Teile der Stadt Scyng wiederzuerkennen; das Regierungsviertel mit seinen hochragenden und nebelverhangenen Gebäuden, die Lege-Halle, mehrere Prachtbauten, deren Kuppeldächer golden im schwachen Sonnenlicht glänzten, und einen weitläufigen Park, der nun wieder ruhig dalag, dessen Untergrund aber mit Waffensystemen gespickt war.
»Es wird nicht leicht für dich sein«, sagte eine tiefe Stimme. Ein Gui Col, der ihm bekannt vorkam, trat in sein Gesichtsfeld. Das rot schimmernde Medopflaster auf der goldenen Wange ... selbstverständlich hatte er dieses Wesen schon einmal gesehen!
»Je früher du akzeptierst«, fuhr der Gui Col fort, »was mit dir geschehen ist, desto besser ist es für den Genesungsprozess. Und du solltest so rasch wie möglich gesunden. Dein Trainingsplan steht bereits, dein erster kleiner Kampfeinsatz wird soeben terminlich fixiert. Wenn du ihn heil überstehen möchtest, musst du dich zusammenreißen.«
»Du bist ... Zva Pogxa«, krächzte Rhodan. Sein Bauch schmerzte, und er hätte sich gern gekratzt, doch die Hände waren irgendwie fixiert. Er fühlte sich zu schwach, um zu überprüfen, wer oder was ihn festhielt.
Der Wissenschaftler zog seinen Armtentakel weit in die Gebildegrube zurück, wohl als Zeichen seiner Überraschung.
»Was willst du von mir?«, fuhr der Aktivatorträger fort.
»Ich war ... bin an dir interessiert«, tönte der alte Gui Col. »Ich wollte das Wesen, das die Unsterblichkeit in sich trägt, kennenlernen.«
»Du willst sie haben? Du möchtest mehr Lebenszeit?«
»Nein. Mein Interesse ist rein akademischer Natur.«
Rhodan schloss erschöpft die Augen. Er fühlte, dass irgendetwas falsch war, konnte aber noch nicht bestimmen, um was es sich handelte. Die Wirkung der Medikamente, mit denen man ihn zweifellos gefüttert hatte, klang nur langsam ab.
Das Gespräch versandete. Zva Pogxa blieb neben ihm stehen, gut an den tiefen und gleichmäßigen Atemzügen erkennbar.
»Wo bin ich?«, fragte der Aktivatorträger nach einer Weile. Er hustete angestrengt.
»Im Cybertrop Cha Panggus, unweit seiner Residenz. In den Etagen unterhalb befinden sich die Aufenthaltsräume seiner Kämpfer, die Rekreati-onsstätten, die Trainingssimulatoren.«
»Was ist das Cybertrop?« Er meinte, die Informationen zu besitzen oder sie sich zusammenreimen zu können. Doch er war noch nicht so weit, mehrere Gedanken miteinander zu verknüpfen und zu einem logischen Schluss zu kommen. Hab Geduld!, mahnte er sich.
»Im Cybertrop werden Tributwaren für Kampfspiele, für die sogenannten Cyberiaden hergerichtet.«
»Gladiatorenspiele ...« Rhodan glaubte, sich zu erinnern. Er hatte darüber gelesen und gehört, wusste die Information aber nicht richtig einzuordnen. Ihm war übel und schwindlig zugleich. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
»Gladiatorenspiele, richtig«, wiederholte Zva Pogxa. »Allerdings in einer
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