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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gehörige Schwierigkeiten. Er wusste auch, warum.
    Der Aktivatorträger blickte die vertauschten Hände an und versuchte, sein Entsetzen vor sich selbst zu verbergen. Er musste noch mehr Distanz gewinnen. Er war in einem deformierten Körper gefangen, aber er war noch immer Perry Rhodan. Der relativ unsterbliche Aktivatorträger. Ein Wesen, das Superintelligenzen wie Kosmokraten von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte.
    Er stolperte und wäre beinahe nach vorn gefallen. Aus seinem Magen führ der Kunstarm und stützte ihn rechtzeitig ab.
    Er gehorcht einem Instinkt!, dachte Rhodan verwundert und auf einer seltsam abgehobenen Ebene sogar bewundernd.
    Ihn schauderte. Er überlegte, welch tiefer Eingriffe ins Nervensystem es bedurfte, um diesen Tentakel derart gut funktionieren zu lassen.
    Er gab ihm den willentlichen Befehl, hochzuschwenken. Der Arm gehorchte. Sieben goldene Finger klapperten vor Rhodans Augen aufgeregt gegeneinander. Einer von ihnen wurde länger und länger. Die Spitze verflachte sich und wurde zu einer skalpellartigen Klinge, in der sich die Lichter jenes Ganges spiegelten, den sie entlanggingen.
    So oder ähnlich muss sich Doc Octopus gefühlt haben, dachte er in Erinnerung an eine Comicfigur seiner Jugend. Amazing Spider-Man Nummer 3, getextet von Stan »»the man« Lee, gezeichnet von Steve Ditko. Neunzehneinundsechzig. Er hatte es, wie auch die ersten beiden Ausgaben, bei sich zu Hause liegen. Über dreitausend Jahre alt. Unbezahlbar.
    »Du darfst mit Kchi Dugma sprechen«, unterbrach der Roboter seine abgleitenden Gedanken. Er schob ihn durch einen riesengroßen, leeren Raum, hin zu einem kleinen Kabuff, hinter dessen Glasfront sein Folterknecht wartete.
    Rhodan fühlte, wie sich auf seiner Stirn eine dünne Schweißschicht bildete.
    »Pünktlich auf die Sekunde«, sagte der Gui Col. »Das schätze ich an meinen Kämpfern. In Zukunft allerdings wirst du nicht mehr geweckt werden. Ich erwarte, dass du selbständig zum Tagesrapport erscheinst. Sonst...«
    Dieses »Sonst« reichte, um dem Terraner klarzumachen, worauf Kchi Dugma anspielte.
    Der Gui Col erhob sich von einem Drehstuhl. Er war um einen Kopf kleiner als Rhodan. Sein Armtentakel schoss unvermittelt mit ausgestrecktem Finger auf seine Brust zu; der Aktivatorträger reagierte instinktiv. Er wich nach hinten weg, zog die Arme kampf- und abwehrbereit vor den Körper.
    Sein neues Tentakelglied bewegte sich ebenso rasch; allerdings verfing er sich zwischen den beiden Händen, schlug zwischen ihnen hin und her, wie ein Gefangener, der zu entfliehen versuchte und die Richtung in die Freiheit nicht kannte.
    »Gute Reflexe, so, so«, sagte Kchi Dugma wie zu sich selbst, »aber die üblichen Koordinationsprobleme. Wir werden dich die herkömmlichen Simulatorstationen durchlaufen lassen. Leider ist die Zeit knapp. Du wirst wenig zum Schlafen kommen. Aber das dürfte dir ja nichts ausmachen -oder?« Er deutete auf seine linke Schulter; dorthin, wo der Zellaktivatorchip seine Arbeit verrichtete.
    Ein durchdringender Ton gellte durch den Saal. Rhodan meinte, ihn während der letzten Tag öfter wahrgenommen zu haben. In jenen Stunden, da er in einen Halbschlaf versetzt und Opfer dieser irrsinnigen Operationen gewesen war.
    »Das Training beginnt«, klärte ihn Kchi Dugma auf. »Deine Freunde und deine neuen Kollegen werden jeden Moment hier sein. Sie werden dir zeigen, was zu tun ist. Benimm dich gut, dann überlebst du den heutigen Tag. Und den nächsten; vielleicht sogar den übernächsten.« Mit einem Wink entließ er den Terraner.
    Der Roboter zog ihn mit sich, hin zu einer der Seitenwände, deren semitransparentes Material von weichem, orangefarbenem Licht durchdrungen wurde. Das Maschinenwesen klopfte dreimal auf den Boden, ein mannsgroßer Spindkasten erhob sich daraus.
    »Deiner«, meinte der Roboter. »Du darfst ihn individualisieren und deine Trainingsmanschetten anprobieren.«
    Rhodan begutachtete den Spind. Er hätte genauso gut in einer Sporthalle Terrania Citys stehen können. Ein faustgroßes Sensorfeld erwärmte sich mit einer ungelenken Handbewegung. Schriftzeichen der Gui Col wuchsen wie Seifenblasen aus dem Sensorfeld. Offenbar individualisierte er den Kasten mit seiner Körperberührung; von nun an würde er sich nur noch von ihm öffnen und schließen lassen.
    Hinter ihm erklang leises Stimmengemurmel. Vor dem Saal sammelten sich seine ... Kollegen. Noch wagte er nicht, sich umzudrehen. Zuerst musste er sich mit

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