Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Termine. Ein terranischer Siedlungskonvoi war verschwunden; die zuständige Staatssekretärin Deella hatte eine Untersuchung in Auftrag gegeben; erste Hinweise deuteten darauf hin, dass der Verband in einen Tryortan-Schlund geraten war, wie sie als Begleiterscheinungen bei Hyperstürmen von überdurchschnittlicher Intensität auftraten. Im Klartext: verloren ohne Rettung.
    Die Staatsverschuldung des Imperiums war auf zwölf Billionen Solar gestiegen - eine Summe, die der Bau für 30 Ultraschlachtschiffe der GALAXIS-Klasse kosten würde.
    Die Grundbesiedlung eines neuen Planeten. Der Bau von 15 Millionen Universitäten. 150 Millionen Schulen ...
    Da Mory sich wieder auf Plophos aufhielt, hatte er sich den Abend freigehalten und ging zur ersten Klassenpflegschaftssitzung. Sie hatten sich überlegt, ihre Zwillinge mit der Einschulung Anfang Januar 2412 zu trennen, aber die Kinder hatten die besseren Argumente vorgetragen. Wobei sich Rhodan der Eindruck aufgedrängt hatte, dass es Suzan war, die den Widerstand organisiert und ihren Bruder Michael an die Familienfront geschickt hatte.
    Rhodan saß in der zweiten Reihe. Die anderen Väter und Mütter taten, als bemerkten sie ihn nicht, oder sie begrüßten ihn mit einem forschen Lächeln.
    Ihm war, als könnte er den Film sehen, der vor dem inneren Auge der Anwesenden ablief: die heranwachsenden Rhodan-Kinder; Suzan und Michael (»Suzy & Mike Rhodan«) auf den Titelholos der Yellopress; The Rhodan Glamour Twins; Starschnitte; Ausflüge; Schulkameraden; erste Liebschaften; ein öffentliches Leben in der absoluten Obhut der Imperialen Sicherheitsdienste; Ausbruchsversuche; der Neid auf die »gegen die Unbilden des Lebens gefeiten Zwillinge des unsterblichen Ziehsohns von Wanderer«.
    Niemand ist gefeit.
    An der Wand hingen einige bunte, selbst gemalte Bilder des Nachwuchses; was sie darstellten, hatte der Lehrer handschriftlich in gestochen scharfen Lettern erläutert. Suzan hatte zwei Kreise mit wulstigen Bauchbinden und dürren Landestützen gemalt; wer es nicht verstand, dem half die Unterschrift: »Ma und Dad im Raumschiff immer unterwegs zisch und weg.«
    Ha, ha, dachte Rhodan.
    Der Lehrer hieß Yang Jiang, ein herb-freundlicher Asiat mit leicht venusischem Einschlag, einer elfenbeinweißen Haut mit bläulichem Farbstich wie bei kaiserlichem Porzellan. Allgemeines Geplänkel und pädagogische Basisinformation. Dann suchte man Kandidaten für die Elternpflegschaft. Keine Meldung. Herr Yang lächelte Rhodan aufmunternd zu. Er fragte: »Herr Großadministrator, wie wäre es mit Ihnen?«
    Rhodan lächelte zurück. »Ich will mich nicht loben, aber ich habe allerlei zu tun und denke nicht, dass ich ein sehr verlässlicher Pflegschaftsvorsitzender wäre.«
    »Ich verstehe.« Herr Yang lächelte nachsichtig. »Das Solare Imperium...«
    »Ach das.« Rhodan winkte ab. »Das macht wenig Mühe. Aber seit meine Frau auswärts auf Plophos arbeitet und ich die ganze Last des Haushalts allein trage ... also ich und die paar Haushaltsroboter ... « Immerhin konnte er ein paar Lacher auf seiner Seite verbuchen.
    »Eines Tages sind die Kinder fort«, unterrichtete ihn Herr Yang, »dann
    tut es einem leid.«
    Rhodan ärgerte sich stumm über die Belehrung. Als man nach einem Stellvertreter für Frau Ravishandar suchte, die eben auf den Schild gehobene Klassenpflegschaftsvorsitzende und Mutter eines Knaben, der sich bereits in kürzester Zeit den Ruf eines Klassenrüpels erworben hatte, hob er den Arm und wurde per Akklamation gewählt.
    »Wunderbar«, fand das Herr Yang.
    Nachher schaute sich Rhodan noch auf dem Schulhof um. Der Hof lag in einem Mosaik von Schatten, den die alten Bäume an diesem warmen Sommerabend warfen:
    Mächtige Eschen und Buchen beschirmten den Hof, die Kronen einiger Pappeln schimmerten silbrig im späten Licht. Er schlenderte ein wenig herum, verabschiedete die übrigen Väter und Mütter mit einem Nicken und tauschte mit Frau Ravishandar einige Kontaktdaten - »für alle Fälle«.
    »Das«, sagte Rhodan, »ist die Kodefolge für den Direktkontakt nach Imperium Alpha. Bitte reichen Sie meine Daten nicht an die Presse weiter.«
    Frau Ravishandar nickte seriös und sprach: »Sie meine bitte auch nicht.«
    Er schaute sich um. Am fernen Rand des Hofes lag ein unscheinbarer eingefriedeter Bereich, eine hüfthohe Mauer, der Zugang durch ein niedriges, schmiedeeisernes Tor verschlossen. Der Bereich maß vielleicht zwei mal zwei Meter. Ein flacher Stein mit chinesischen

Weitere Kostenlose Bücher