Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2606-Unter dem Stahlschirm

PR2606-Unter dem Stahlschirm

Titel: PR2606-Unter dem Stahlschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Verfügung stand. Innerhalb einer solchen Spanne war nur eine bestimmte Anzahl von Lügen erlaubt, die helfen sollten, den Gegenspieler aus dem Konzept zu bringen. Genau das wäre Cuumflou auch fast gelungen.
    Zwei Lügen unmittelbar nacheinander gleich nach der Spieleröffnung hatten Alban eine schmerzhafte Mahnung eingebracht. Er hatte über die friedliche Einigung aller Milchstraßenvölker gesprochen, einfach um irgendetwas Positives zu sagen, das den Fato'Fa verblüffen konnte. Auf gewisse Weise hatte er genau das schon selbst geglaubt, aber die Buochoponen hatten ihn durchschaut. Und nein: Sie waren keine Telepathen, dessen war er ganz sicher.
    Der Schreck hatte ihn geheilt. Inzwischen agierte er vorsichtiger. Vor allem hatte er es geschafft, Cuumflous Fragen auf ein einziges Thema zu fixieren. Er redete über Fort Kamash. Alles, was ihm dazu in den Sinn kam, und Cuumflou konnte ihm nicht mit fadenscheinigen Vorwänden davonlaufen wie die Leute der BOMBAY.
    Ein Summton erklang.
    Dem Fato'Fa blieben nur noch fünf Sekunden für seinen Zug, andernfalls würde er eine Fingerkuppe opfern müssen. Oder einen Zacken aus der Krone! Dodd konnte sich ein anzügliches Grinsen nicht verkneifen.
    Die Zeit war abgelaufen.
    Es folgte ein unkonzentrierter Zug, der nicht einmal die offene Flanke von Dodds Kristallen attackierte.
    Alban sprang über drei gegnerische Kristallsteine hinweg, und sie lösten sich flirrend auf. Sanft strich er mit den Fingerspitzen über seinen Erbgott, während er sich zufrieden zurücklehnte.
    »Red einfach da weiter, Floisar, wo du aufgehört hast. Du hast eine Schutzmacht erwähnt, die vor Urzeiten über Shath wachte. Ich will alles darüber wissen.«
    »Für alles benötigst du drei Steine.«
    »Ich hatte soeben drei Steine!«, erinnerte der Kamashite genüsslich. »Frag deine Pilzwachen.«
    »Ich bin etwas verwirrt«, entschuldigte sich der Fato'Fa. »Wie oft hast du dieses Spiel schon gespielt?«
    »Ist das deine Frage? Ich beantworte sie dir gerne, wenn du einen Stein gewinnst. Es sind deine Regeln, mein ungeduldiger Freund.«
    »Willst du in Hascomen bleiben? Gemeinsam wären wir unschlagbar.«
    Alban Dodd verschränkte die Hände im Nacken. »Du bist unkonzentriert. Du bekommst deine Chance – nachdem du mir geantwortet hast.«
    Cuumflous Sinneskrone zeigte seine Beschämung deutlich.
    »Die Schutzmacht existierte schon vor Urzeiten«, sagte er. »Ihr Name war ALLDAR. Sie hat nicht nur Shath bewacht, sondern das gesamte Universum. Überall, wo Not herrschte, erschienen ALLDARS Avatare. Von manchen Völkern wurden sie Heilsboten genannt, Ratgeber, aber auch einfach nur Gehilfen. Sie halfen, wo immer es nötig und sinnvoll war. Sie schlichteten Streitigkeiten, beendeten bewaffnete Konflikte, indem sie nach friedvollen Lösungen suchten und halfen, nach Katastrophen ganze Planeten wieder aufzubauen.
    Irgendwann – ich kenne die Zeitangaben dazu nicht – muss es jedoch zu einem großen Unglück gekommen sein. Mir ist nicht viel darüber bekannt, eigentlich nur ein Name oder eine Bezeichnung, die diesem Unglück gegeben wurde. Vielleicht schon zu der Zeit, als es geschah, womöglich erst von später lebenden Generationen. Es ist der Tombarsische Schock.
    ALLDAR starb damals, denn all ihre Avatare verschwanden. Das Reich, das sie geschaffen hatte, zerfiel, wahrscheinlich sogar sehr schnell.
    Aber ALLDAR hatte auch für diesen schlimmsten Fall vorgesorgt und die Fato'Fa frühzeitig gebeten, ein Mausoleum zu errichten.«
    Der Informationsspieler legte eine bedeutungsvolle Pause ein. Keiner seiner Gäste redete, sie wussten inzwischen, dass Cuumflou berichten würde, bis er sein Wissen zu diesem Thema vollständig ausgebreitet hatte.
    Dass die Fato'Fa die Vorfahren der Favadarei gewesen waren, hatte er eben schon preisgegeben. Shimco Patoshin und Blaspa Antublas schienen nichts anderes erwartet zu haben.
    »ALLDARS unsterblicher Leichnam«, fuhr der Informationsspieler fort, »wurde entsprechend ihres Vermächtnisses im Inneren des Shath begraben. Seitdem ruht sie in der Gruft NIMMERDAR, bewacht und behütet von der Allgegenwärtigen Nachhut.«
    »Die All...« Dodd biss sich auf die Zunge. Selbst wenn der Informationsspieler noch nicht alles über die einstige Schutzmacht gesagt hatte, Albans Einwand enthob ihn der Verpflichtung dazu.
    Das Spiel ging weiter.
    Zweimal verlor Alban Dodd einen Kristallstein. Er wunderte sich darüber, dass Cuumflou genau die Fragen stellte, die er zuvor schon

Weitere Kostenlose Bücher