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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Unsicherheit verriet. »Es könnte auch eine Raumstation sein.«
    Alaska Saedelaere nickte. »Dann bleibt uns keine Wahl! Wir müssen näher an diese Anomalie heranfliegen. Falls die Ortungsergebnisse dabei nicht deutlicher werden, sind wir gezwungen, vollends hineinzufliegen!«
    »Nein!«, dröhnte DANS Stimme durch die Zentrale.
    Die Zwergandroiden zuckten heftig zusammen. Saedelaere hatte indes erwartet, dass DAN sich ausgerechnet in diesem Moment wieder zu Wort melden würde.
    »DAN«, gab der Terraner beinahe ebenso laut zurück. »Die Parallelen zum System des singenden Schwarzen Lochs mit dem Kristallplaneten und der Hyperperforation sind zu offensichtlich, als dass wir sie ignorieren dürfen! Du hast mich als Kommandanten der LEUCHTKRAFT ausgewählt, um Samburi Yura zu finden. Bisher ist es mir – ist es uns – gelungen, Samburis Spur zu folgen. Bis an diese Koordinaten. Wir werden jetzt keinesfalls von unserem Weg abweichen!«
    »Die LEUCHTKRAFT wird sich der Anomalie nicht weiter nähern!« DAN blieb stur. »Das Schiff darf unter keinen Umständen durch die transformative Natur dieser Anomalie gefährdet werden!«
    »Ich glaube nicht daran, dass die LEUCHTKRAFT gefährdet ist!«
    Mit brennenden Augen starrte Saedelaere auf den roten Punkt im grünlichen Gespinst. Er war überzeugt, dass der einsame Punkt für den nächsten Anhaltspunkt in dieser intergalaktischen Schnitzeljagd stand, die ihn am Ende zu Samburi Yura führen sollte.
    »Ich habe einen Vorschlag«, sagte Eroin Blitzer mit leicht zitternder Stimme.
    »Ja?«
    »DAN überlässt Alraska und mir die ROTOR-G, um die Librationszone zu erkunden. Auf einem Erkundungsflug versuchen wir, bis zu diesem Körper vorzustoßen und ihn zu analysieren. Anschließend kehren wir zur LEUCHTKRAFT zurück.«
    Fallun Vierauf und N’tur Lind erhoben sich gleichzeitig aus ihren Sesseln.
    »Die Daten sind eindeutig, Com-mo’Dyr!«, rief Lind. »Du darfst dich nicht in Gefahr begeben!«
    »Die Daten sind eben alles andere als eindeutig!«, gab Eroin Blitzer zurück. »Wir wissen teilweise um die möglichen Effekte, aber nicht, wie sich die LEUCHTKRAFT oder die ROTOR-G dagegen zur Wehr setzen kann.«
    »Es ist unverantwortlich«, fuhr Vierauf ihn an. »Unverantwortlich und falsch!«
    Offensichtlich meinte Vierauf damit, dass es für einen Zwergandroiden falsch war.
    »Ist der Kommandant derselben Meinung wie der Commo’Dyr?«, durchbrach DANS Stimme das Wortgefecht der Androiden. »Will er ebenfalls mit dem Beiboot und auf eigenes Risiko einen Erkundungsflug wagen?«
    Saedelaeres Magen zog sich zusammen. Die Frage des Bordrechners erschien ihm atypisch.
    »Ja«, sagte er langsam. »Ich will dieses Objekt erkunden. Wenn die LEUCHTKRAFT nicht zur Verfügung steht, dann werden wir eben mit der ROTOR-G fliegen.«
    »So sei es«, dröhnte DAN. »Die LEUCHTKRAFT wird an dieser Stelle warten, bis ihr entweder zurückkehrt oder havariert. Anschließend wird sie den Flug in das Reich der Harmonie fortsetzen. Mit oder ohne Kommandanten.«
    Saedelaere nickte nachdenklich.
    Für DANS plötzliches Zugeständnis, das er ohne weitere Konzessionen gegeben hatte, konnte er sich nur zwei mögliche Gründe vorstellen: Entweder stufte DAN die reale Bedrohung durch die fremde Sphäre viel kleiner ein, als er sie zuvor dargestellt hatte, oder der Bordrechner sah es generell an der Zeit, den unbequem gewordenen Temporärkommandanten auf eine für ihn elegante Weise des Kommandos zu entheben.

5.
     
    »Wir haben das Problem also erkannt.«
    Mel-anta-Sel sagte das langsam und bedächtig, als müsse es sich selbst dessen erst richtig bewusst werden. Und genauso war es auch. Es glaubte inzwischen, dass alle Firibirim des Stockes die Augen vor den Veränderungen verschlossen hatten und das eigentlich immer noch taten. Weil sie nicht wahrhaben wollten, was nicht sein konnte.
    Es hatte nie Probleme gegeben, warum ausgerechnet in seiner Generation?
    Wir sind sogar im Alter noch wie die Weißlinge. Wie putzig waren junge Firibirim doch mit ihren Wuschelleibern und den im Vergleich riesigen Augen. Und wie sehr amüsierte sich jedes Erwachsene, wenn die Kleinen ihre Augen schlossen und sich einbildeten, auf diese Weise unsichtbar zu werden.
    Diese Verhaltensweise scheint uns erhalten geblieben zu sein, überlegte Mel-anta-Sel.
    »Erkannt«, murmelte Dom-helo-Rom neben ihm und schlang seinen Schwanz zu einem lockeren Knoten. »Es ist schon ein Fortschritt, wenn wir das Problem endlich beim Namen

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