Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
nennen können.« Es piekste sein rotpelziges Gegenüber mit der Schwanzspitze. »Und du bist ein Teil des Problems.«
    »Ich bin mir dessen nicht bewusst«, protestierte Sum-talo-Qum.
    »Schon gut, schon gut!« Der Wissenssammler versuchte zu beschwichtigen. »Mein Freund meint es nicht so.«
    Dom-helo-Rom rollte ein Stück weit zur Seite. Sein Fell sträubte sich dabei. Es war offensichtlich, dass es mit Sum-talo-Qums Äußerung nicht einverstanden war. Aber wenigstens protestierte es nicht lautstark.
    »Sum gehört zu den Befehlshabern«, fuhr Mel-anta-Sel hastig fort. »Es hätte in keiner Weise versuchen müssen, die beiden Dienstims ins Freie zu ziehen.«
    Das Rote hüpfte nervös auf und ab, wurde aber bereits wieder ruhiger. »Ich konnte die beiden wirklich nicht sterben lassen«, sagte es. »Vielleicht, weil mir mit einem Mal klar wurde, dass es gar keine Konstruktionsfehler an dem Aggregat gibt.«
    »Sondern?«, fragte Dom lauernd.
    »Firibirim-Versagen.«
    »Aber ... können wir wirklich etwas dafür?«, wandte Mel-anta-Sel ein.
    »Jetzt bin ich aber gespannt«, murmelte Dom-helo-Rom.
    »Es liegt an den Violetten im Stock«, vermutete Sum-talo-Qum. »Sie produzieren zu wenig Nachwuchs.«
    »Keineswegs«, widersprach Mel. »Ich habe ernst zu nehmende Prognosen gelesen, dass eines nicht mehr fernen Tags der Stock übervölkert sein wird.« Es schaute auf, weil der Befehlshaber schallend lachte.
    »Ich kenne diese Voraussage auch«, erklärte Sum-talo-Qum einige rasselnde Atemzüge später. »Sie ist unerheblich. Der Stock bietet mehr als genug Platz. Um ihn zu erschließen, wurde das Aggregat konstruiert.«
    »Grüne und Blaue haben sich vergeblich bemüht«, behauptete Dom-helo-Rom. »Weil unsere Bevölkerungszahl bald rapide abnehmen wird.«
    »Davon kann ich nichts erkennen«, widersprach Sum-talo-Qum.
    »Weil du nur unter deinesgleichen verkehrst. Ist es nicht so? Rotpelze, wohin man schaut, an allen Ecken und Enden stehen sie und versuchen uns einzureden, was wir tun und lassen müssen. Was heißt versuchen? Sie tun es. Mach dies, mach das, lass dies ...!«
    »... lass das!«, unterbrach Mel-anta-Sel schroff. »Ich verstehe, Dom, was du sagen wolltest. Und du, Sum, hast es selbst festgestellt: Wo sind die Braunpelze abgeblieben, die in der Vergangenheit alle Arbeiten erledigt haben? Und was ist mit den anderen Farben?«
    Sum-talo-Qum zuckte nervös mit dem Schwanz.
    »Es gibt immer noch genug zahlenmäßig große Würfe«, redete der Wissenssammler weiter. »Daran liegt es nicht, dass allmählich Probleme deutlich werden. Aber wo sind die Grünpelze, die unsere Gemeinschaft mit ihren Erfindungen voranbringen? Wo die Blauen, die für uns Maschinen bauen, und die gelben Firibirim, die unser Wissen den jungen Generationen weitergeben?«
    »Nun, da du es sagst ...«, murmelte Dom-helo-Rom. »Ich bin seit geraumer Zeit keinem richtigen Nachwuchs-Künstler mehr begegnet. Aber eigentlich ...«
    »Red ruhig weiter, mein Freund!«, forderte Mel-anta-Sel, als der Künstler-Firibirim abrupt schwieg.
    »In der Jugend sind alle Firibirim gleich. Wir waren und sind Weißlinge, die Farbe kommt erst mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter.« Dom-helo-Rom stockte, sein Schwanz peitschte heftig. »Mit anderen Worten: Keines von uns kann etwas dafür. Seltsame Einflüsse greifen plötzlich in unser Leben ein, von denen wir bislang gar nichts mitbekommen haben.«
    »Ich denke auch, dass es so ist. Vielleicht wissen wir das sogar und haben nur bisher nicht die richtigen Schlüsse gezogen.«
    Dom-helo-Rom zog die Augen ein Stück weit zurück, sodass die Flaumhaare sie schon beschatteten. »Du willst damit sagen, dass ...« Sein Pelz sträubte sich.
    »... dass die Ursache außerhalb des Stockes zu finden sein muss. Und dass sie seit einiger Zeit intensiver wird.«
    »Mir wird übel«, ächzte Dom-helo-Rom.
    Mel-anta-Sel verknotete seinen buschigen Schwanz gleich mehrfach als Zeichen seiner Zustimmung. »Genau das könnte die Ursache sein. Das Alles hat sich verändert.«
     
    *
     
    Der Lärm war beinahe schon unerträglich, trotzdem lachte Mel-anta-Sel darüber. Weil es an den orangefarbenen Fellwirbeln sah, wie sehr sein Begleiter sich daran störte. Dom-helo-Rom kehrte wieder einmal das Griesgrämige nach außen. Und was störte einen sensiblen Künstler schon mehr als das schrille Geschrei von Weißlingen?
    »Du willst wirklich eine Statistik?«, fragte Bea-egef-Lea verwirrt. Das kräftige Firibirim, dessen ehemals

Weitere Kostenlose Bücher