PR2608-Konflikt der Androiden
zeichneten sich einigermaßen gut erkennbar ab. Besser als das war die Vergrößerung jedoch nicht mehr hinzubekommen.
»Unser Alles tobt im Bereich dieser Objekte und wird in seiner Struktur zerstört! Sieh dir das an, Pol-ferok-Mol! Du wirst die Notwendigkeit erkennen, dass wir uns darum kümmern müssen. Das hätten wir schon vor Tagen tun müssen, aber noch ist es nicht zu spät.«
Der Stockwächter war sogar noch ein klein wenig größer als das Wissenssammler-Firibirim, und nun plusterte es sein Fell auf. Selten hatte Mel einen so intensiv rot leuchtenden Pelz gesehen.
»Was gedenkst du zu unternehmen?«, erkundigte sich der Stockwächter, wenn auch mit einem leicht irritierten Unterton in der Stimme.
»Wir müssen herausfinden, um was es sich handelt. Das ist keine natürliche Erscheinung, auf keinen Fall.«
»Sondern?«
»Ich denke, dass es sich tatsächlich um fremde Raumschiffe handelt. Eine Flotte.«
»Und du hast natürlich schon eine Vorstellung, woher diese ... Raumschiffe ... gekommen sein könnten?«
»Nein, das nicht.«
»Eigentlich können sie nur tiefer aus dem Alles stammen.«
»Ja, natürlich. Eigentlich.« Mel-anta-Sel fragte sich, worauf sein Gegenüber hinauswollte.
»Und du bist sicher, dass diese ... diese Flotte ... die Alles -Strahlung so stark beeinträchtigt, dass daraus die Probleme entstehen, die du schon bei deinem letzten Besuch geschildert hast?«
Mel-anta-Sel verschlang seinen Schwanz zu einem prächtigen Knoten.
»Sie bewegen sich«, murmelte Pol-ferok-Mol nach einer Weile des Schweigens. »Sie fliegen in größerer Entfernung an unseren Stöcken vorbei. Wenn sie tatsächlich einen schädlichen Einfluss verbreiten ...«
»Du kannst überzeugt sein, dass dem so ist!«, wandte Mel ein.
»... dann wird dieser Einfluss im Verlauf mehrerer Allfarbperioden wieder geringer werden und schließlich völlig verschwinden.«
»Dann könnte es für uns aber schon zu spät sein! Ich fürchte, es geht nicht nur darum, dass aus den Weißlingen bald nur noch Rotpelze werden, das ist wohl nur der Anfang des Einflusses. Ich habe Beweise dafür, dass sich auch die Pelzfarben verändern können.«
»Das ist albern!« Pol-ferok-Mol schüttelte sich ungeduldig. »Woher nimmst du eine derart verrückte Phantasie? Für solches Geschwätz fehlen mir Zeit und Muße – sag das diesem Künstler, diesem Dom-helo-Rom.«
»Das ist kein Geschwätz!« Mel entschloss sich in dem Moment, etwas zu tun, was nicht nur unschicklich war, sondern im höchsten Maß anstößig. Es fuhr mit dem Schwanz durch sein Fell und legte das farbige Haarbüschel frei. Mittlerweile sprossen da zwei weitere rote Flaumhaare.
Pol-ferok-Mol ließ ein entsetztes Quietschen vernehmen. Der Stockwächter rollte ein Stück weit zurück. »Seit wann ...?«
»Ist das nicht unerheblich? Du solltest besser darüber nachdenken, was geschieht, wenn alle violetten Firibirim plötzlich eine andere Farbe bekommen. Ohne neue Würfe ...«
»Hör auf!« Der Stockwächter keuchte.
»Sag das den unbekannten Schiffen, die unser Alles aufwühlen und zerstören!«
Sie starrten einander an. Dass Pol-ferok-Mol zitterte, war deutlich zu erkennen.
»Du willst also zu dieser ... dieser Flotte hinausfliegen«, brachte der Stockwächter endlich schrill hervor.
Demonstrativ hob Mel-anta-Sel den immer noch verknoteten Schwanz.
»Du riskierst dein Leben!«
»Dessen bin ich mir bewusst. Aber jemand muss die Flotte gebaut haben, so etwas entsteht nicht von selbst. Also ist Leben an Bord. Und womöglich weiß dieses Leben gar nicht, was es uns antut. Vielleicht ...«
Mit einer hektischen Bewegung wirbelte der Stockwächter einmal um sich selbst, dann starrte es den Wissenssammler unverhohlen feindselig an.
»Ich verbiete dir derart aufrührerische Reden, Mel-anta-Sel! Ich werde dir kein Blasenraumschiff zur Verfügung stellen, nicht einmal das kleinste, mit dem du ohnehin nur bis zum Nachbarstock gelangen könntest. Du weißt gar nicht, was du riskierst: nicht dein Leben, sondern das aller Firibirim. Wenn du die unbekannten Schiffe anlockst? Wenn sie danach noch näher an unseren Stock herankommen? Die Gefahr wäre ungeheuerlich. Also vergiss es, und zwar schnell! Und jetzt geh! Ich habe viel Wichtigeres zu erledigen. – Halt! Den Bildausdruck lass besser bei mir! Sonst bringt dich das wieder nur auf schlechte Gedanken.«
8.
Alaska Saedelaere und Eroin Blitzer verließen die LEUCHTKRAFT an Bord der ROTOR-G.
Der Commo’Dyr saß an den
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