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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Pilaboos die Schwerkraft, um die Richtung leicht zu korrigieren, und kam vor dem Durchgang zum Observatorium auf.
    »Warum geht es nicht voran?«
    Mel hatte einige namhafte Erfinder und Konstrukteure zusammengerufen. Das optische Teleskop, das wie eine kleine Hautwarze an der Außenseite des Stockes klebte, war nie besonders leistungsstark gewesen. Wozu auch? Das Alles veränderte sein Aussehen nicht. Es war düster und geheimnisvoll, hatte einige Lichtpunkte und die verwischenden imposanten Farbschleier, die Dom in seinen Gemälden täuschend echt nachbilden konnte. Farben, auf eine Leinwand aufgetragen und mit dem buschigen Schwanz darüber hinweggewischt, so sah das Alles in manchen Bereichen aus, in anderen war es einfach nur leer.
    Die nächsten zwei, manchmal sogar drei Firibirim-Stöcke hatte das Teleskop aufspüren können. Für weitere Entfernungen war es eher unwichtig gewesen. Wer weiter hinaussehen wollte, musste sich einem Blasenraumschiff anvertrauen.
    Sofern es ihm nicht von einem unbelehrbaren Stockwächter verweigert wird.
    Immer noch spürte Mel den Ärger darüber. Deshalb hatte es die Firibirim zusammengerufen, damit sie die ohnehin schon vorhandenen Zusatzgeräte verbesserten und einige neue optische Systeme einfügten.
    Ein Mehrfaches weiter als bisher blickte das Teleskop nun in das Alles hinaus. Gleich zu Anfang hatte es einen fernen Stock scheinbar zum Greifen nahe herangeholt, die Lichtpunkte zu Sonnen werden lassen und viele ihrer Umläufer deutlicher gezeigt als jemals zuvor. Zerklüftete dunkle Gesteinskugeln ...
    Vielleicht, irgendwann in grauer Vorzeit, waren die Firibirim von einer solchen Welt gekommen. Mel-anta-Sel wusste das nicht, hatte nie Informationen darüber aufgespürt, doch es konnte sich so eine Geschichte durchaus vorstellen. Und falls die Firibirim in der Nähe einer dieser Sonnen ihren Ursprung hatten, warum sollte das nicht auch für anderes Leben gelten?
    »Die optische Vergrößerung reagiert überempfindlich«, meldete ein Erfinder. »Interferenzen überlagern die Erfassung.«
    »Das heißt ...?«
    »Wir werden nicht umhinkommen, die Linsensysteme zu prüfen, wahrscheinlich sogar, sie auszutauschen.«
    Mel-anta-Sels Schwanz wischte unruhig von einer Seite zur anderen. »Wie viel Zeit würde das in Anspruch nehmen?«
    »Die Arbeiten allein nicht länger als einen oder zwei Tage«, antwortete eines der blau Bepelzten. »Aber wir gehen bereits davon aus, dass neue Spiegel geschliffen werden müssen, deren Oberfläche deutlich glatter sein ...«
    »Wie viel Zeitverlust?«
    »Eine Allfarbperiode«, antwortete das blaue Firibirim zögernd. »Eher sogar zwei.«
    »Nein!«, fuhr Mel auf und stieß sich unkontrolliert vom Boden ab. Hart prallte es gegen eine Wand, wurde zurückgeschleudert und kam gerade noch vor dem Blaupelz zur Ruhe, das ungläubig die Augen verdrehte. »So lange können wir nicht warten. Ich will die Bildqualität sehen!«
    »Sie ist im Nahbereich gut, aber auf große Distanz verzerrt und unruhig, wie flimmernde Luft über einer aufgeheizten Metallplatte.«
    »Zeig’s mir!«, befahl Mel – und entschied im selben Moment, sich das nächste rote Haar nicht mehr auszureißen. Einen Befehl zu geben und zu sehen, wie ein Firibirim umgehend darauf reagierte, machte geradezu Spaß.
    Die Übertragung auf den großen Sichtschirm blieb weiterhin unterbrochen. Im Observatorium selbst gab es jedoch mehrere Überwachungsmöglichkeiten. Auf eine dieser Wiedergaben konzentrierte sich Mel.
    Die Wissenssammler-Firibirim sah nicht mehr als ein grobkörniges Flimmern.
    »Was wird momentan erfasst?«
    Eines der Grünpelze nannte Angaben des einfachen Koordinatensystems. Das Observatorium war auf eine weit entfernte Sonne ausgerichtet, doch der Stern selbst erschien nicht einmal in der Abbildung.
    »Welche Entfernung?«
    »Das Licht benötigt zwei Allfarbperioden ...«
    »Ich will, dass der Brennpunkt neu justiert wird!«
    »Das wird uns bei der Schwäche der Abbildung nicht recht weiterhelfen.«
    »Welche Brennweite?«
    »Das Observatorium fährt mit Maximalwert ...«
    »Verkürzen!«, rief Mel-anta-Sel schrill. »Wenigstens so weit, bis die Sonne klar dargestellt wird, und danach meinetwegen erneut ein Detailversuch!«
    »Die Verkürzung der Brennweite wurde schon in Erwägung gezogen. Aber nicht einmal das Panorama ist eindeutig darstellbar.«
    »Ich will das sehen!«, beharrte Mel.
    Das Bild veränderte sich kaum. Zwar verschwanden allmählich die groben Bildpunkte, doch

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