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PR2608-Konflikt der Androiden

PR2608-Konflikt der Androiden

Titel: PR2608-Konflikt der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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ist?«
    »Bisher nicht«, gab der Commo’Dyr zu. »Es handelt sich um redundante Module, die ebenso an anderen Stellen in der ROTOR-G installiert sind.«
    »Hm«, machte Saedelaere nachdenklich.
    Irgendwo in dem Beiboot knackte es vernehmlich. Ein dumpfes Dröhnen erklang, von stärker werdenden Vibrationen begleitet. Die Reparaturroutinen arbeiteten jedoch zuverlässig. Zumindest war das bisher so gewesen.
    Blitzer betrachtete die Ortungsdaten der Sonden. »Da ist noch etwas Seltsames, Alraska ...«
    »Ja?«
    »Schau dir die Ortungsdaten der Sonden an!«
    »Soweit ich sie interpretieren kann, ergeben sie nach wie vor keinen Sinn.«
    Der Zwergandroide ließ seine Holosphäre aufsteigen, bis sie neben der anderen schwebte. »Das stimmt, Alraska. Aber vergleiche nun die Daten der Sonden mit den Messwerten, die wir von den Ortern der ROTOR-G erhalten.«
    Saedelaeres Kopf ruckte leicht hin und her, während er die beiden Sphären betrachtete. »Sie unterscheiden sich deutlich. Unwissenschaftlich ausgedrückt sind diejenigen Daten der Sonden ... chaotischer als diejenigen des Schiffes.«
    »Und nun sieh dir das genau an!«
    Blitzer wischte über zwei Sensoren auf seinem Terminal hinweg. Die Holosphäre der Sonden teilte sich in sechs einzelne Darstellungen. »Die Ortungsdaten der Sonden gleichen sich in der Art der ... Anomalie zu annähernd hundert Prozent. Die gleichen Muster wiederholen sich. Vom Orter der ROTOR-G werden sie jedoch völlig anders wahrgenommen!«
    »Du hast recht, Eroin«, bestätigte Alraska nach einer Weile. »Lass die Sonden etwas mehr Abstand zum Schiff einnehmen und wiederhole die Messungen!«
    Blitzer kam der Aufforderung nach. Das Ergebnis blieb dasselbe.
    »Inwiefern unterscheiden sich die Ortungsgeräte in den Sonden und diejenigen der ROTOR-G in Bezug auf Bauweise, Frequenzspektrum, Reichweite und so weiter?«, fragte der Terraner.
    »Die schiffseigenen Orter sind etwas leistungsstärker«, antwortete Blitzer. »Darüber hinaus gibt es keinen Unterschied.«
    »Dann muss es mit der unterschiedlichen Größe der Körper zu tun haben. Die ROTOR-G ist nach menschlichen Maßstäben an die zweihundert Meter lang, während die Sonden ...«
    »... umgerechnet nur zwei Meter messen«, vollendete Blitzer den angefangenen Satz.
    »Könnte es daran liegen?«
    »Wir wissen zu wenig über das fremde Kontinuum«, gab der Androide zurück. »Ich denke aber nicht, dass dies die Ursache für das Phänomen ist.«
    Alraska blickte ihn an. Unter seiner Gesichtsmaske irrlichterte es. »Du hast eine Theorie?«
    Blitzer hob die rechte Hand. Zitternd deutete er auf Alraskas Maske.
    »Die Orter der ROTOR-G sind im vorderen Teil des Bootes untergebracht, in unserer unmittelbaren Nähe.«
    Saedelaere nickte langsam. Er schien zu verstehen.
    »Es liegt an dir, Alraska – an deinem Tabu.«
    Der Terraner sog scharf Luft ein. »Ich weiß, worauf du hinauswillst, Eroin. Es gibt Schäden, die nur in den hinteren Bereichen des Schiffes auftreten. Die Orter, die im vorderen Teil untergebracht sind, liefern andere Daten als diejenigen der Sonden, die uns vorausfliegen.«
    Eroin Blitzer machte eine bestätigende Geste.
    »Um uns – besser wohl: um dich herum – hat sich eine Art Blase gebildet, in der andere Ortungsdaten gemessen werden und bisher keine Aggregate zerstört worden sind.«
    Wieder nickte Saedelaere. Blitzer und er verglichen erneut die unterschiedlichen Ortungsmuster und kamen zu dem Schluss, dass die unterschiedlichen Daten mit der entarteten Strangeness zu tun hatten, die in der Librationszone herrschte.
    »Das Fragment in meinem Gesicht oder vielmehr dessen Aura bricht die Librationszone«, murmelte der Terraner. »Ähnlich wie sich ein Eisbrecher in einem zugefrorenen Gewässer durch das Packeis bricht.«
    Blitzer musste ein wenig länger überlegen, bis er endlich den bildhaften Vergleich verstand, den Alraska gemacht hatte. Bevor er darauf antworten konnte, erloschen die Darstellungen in der sechsgeteilten Holosphäre. Der Androide zuckte merklich zusammen.
    »Was ist geschehen, Eroin?«
    »Die Sonden – sie sind kurz nacheinander explodiert.«

9.
     
    »Ich wusste, dass du mein Vorhaben letztlich gutheißen würdest.« Dom-helo-Rom wühlte sich abwechselnd den Pelz auf und strich ihn wieder glatt. Es war nervös und hüpfte dazu unruhig auf und ab. »Du hättest dir die Tage Zeitverlust ersparen können, wenn du gleich auf mich gehört hättest.«
    »Der Stockwächter hat es definitiv verboten«,

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