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PR2609-Im Reich der Masken

PR2609-Im Reich der Masken

Titel: PR2609-Im Reich der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Dinge zu sprechen. Gerade wenn du eine Rebellion befürchtest, musst du auf dein Schiff zurückkehren.«
    »Das werde ich. Bald. Mir war es wichtig, dich zu informieren, und zwar ohne dass mich jemand dabei belauschen kann.« Der Gardeleutnant deutete einen Maskenschwung an, natürlich ohne die Maske tatsächlich zu lüften. »Darüber hinaus bin ich inzwischen sicher, dass ich dir vertrauen kann. Du bist ein Mann der Geheimnisse, doch du verschließt dich unserer Not nicht. Wie auch immer dein Schiff die Zone der Ordnung erschafft ... wir danken dir.«
    Der andere zögerte. Würde er antworten und etwas über den ungeheuerlichen Schutzvorgang verraten? Zwar rechnete Pridon nicht damit, doch man wusste nie.
    Ehe es so weit kommen konnte, gellte eine Alarmsirene durch den Raum.
    Alaska Saedelaeres Kopf ruckte herum. Im nächsten Moment passierte jene kleine Gestalt die Schleuse, die Pridon schon über Holofunk gesehen hatte. Der Navigator der ROTOR-G.
    In dem flachen, ausdrucks- und maskenlosen Gesicht saßen zwei große Augen unter einer wulstigen Stirn. Das Wesen, dürrer als Saedelaere, reichte diesem gerade mal über den Bauchraum. Die Haut war runzlig und schimmerte gelb, wenngleich der ganze Körper leicht durchscheinend wirkte.
    Der Blick der Kulleraugen richtete sich auf den Gardeleutnant. »Eines deiner Schiffe ist explodiert beim Versuch, sich weiter anzunähern. Keine Fremdeinwirkung.«
    Pridon verkrampfte beide Hände. »Ich danke dir für die Nachricht, Navigator«, meinte er beiläufig. Er war hier, um mit Alaska Saedelaere zu sprechen, nicht mit dessen maskenlosem Untergebenen.
    »Eroin Blitzer«, nannte die kleine Gestalt ihren Namen. Sie schien Wert darauf zu legen; vielleicht stellte es für sie eine Frage der Ehre dar.
    »Ich wusste, dass die Kokonbildung nicht ohne Schwierigkeiten ablaufen würde«, sagte der Gardeleutnant. »Dennoch ist jeder Verlust unter diesen Umständen schlimmer als in ruhigeren Zeiten. Ich kehre auf mein Schiff zurück.«
    Er wandte seinen Blick zu Alaska Saedelaere, den Navigator streifte er nur kurz.
    Die Mimik in dem sonst ausdruckslosen und nackten Gesicht veränderte sich in diesem kurzen Augenblick. Die Runzeln auf der vorgewölbten Stirn verschwanden. Wortlos wandte sich die kleine Gestalt um und verließ den Schleusenraum.
     
    *
     
    Zurück in der Zentrale der EINKLANG, wartete Berater Boraod auf ihn. Diesmal beging dieser nicht den Fehler, seinen Kommandanten ungefragt anzusprechen.
    Pridon wusste ohnehin, wie die Frage lautete, die ihm unter der Maske brannte. »Ja«, sagte er deshalb. »Ich habe mit ihm gesprochen. Die Begegnung hat mein Vertrauen gestärkt. Er wird tun, was er versprochen hat.«
    »Und wir?«
    Der Gardeleutnant wägte seine nächsten Worte genau ab. Boraod kannte die offizielle Version, weshalb Pridon die ROTOR-G besucht hatte ... aber das war nicht die ganze Wahrheit. Er taktierte auf zwei Seiten, und es galt, seine eigene Spitzenposition souverän zu bewahren und sich keine Blöße zu geben.
    »Wir werden seine Hilfe dankbar annehmen. Und ihn im Auge behalten. Hat er etwas mit den Piraten zu tun, die den Palast entführt haben? Ich glaube nicht. Absolute Gewissheit können wir aber nicht haben.«
    Er nahm seinen Platz im Kommandantensessel ein und verschaffte sich an seiner Arbeitsstation einen Überblick über die letzten Geschehnisse. Eines der kleineren Schiffe war explodiert, ehe es einschleusen konnte.
    Dreißig Mann Besatzung. Höchst bedauerlich – mehr als diesen einen Gedanken an die Toten durfte er nicht verschwenden.
    Also blieben nur drei Schiffe. Zwei davon befanden sich bereits in dem Mutterschiff, das dritte näherte sich in Kriechfahrt.
    Auch die Vertäuung war längst in vollem Gange. Nach der letzten Statusmeldung stand der Abschluss in weniger als zehn Minuten bevor. Wie es aussah, hielten die energetischen Fesseln und konnten störungslos eingesetzt werden.
    Zweifellos etwas, das sie der Zone der Ordnung verdankten, die von der ROTOR-G ausging. Der Kokon, das Konglomerat der sieben verbliebenen Schiffe, entstand. Bald würde er perfekt sein ... und nur so bestand die berechtigte Hoffnung, dass alle Einheiten in den Schutzbereich einbezogen werden konnten.
    Auf einem Hologramm beobachtete Pridon, wie das dritte Schiff an den Mulden der Außenhülle der EINKLANG andockte. Ein orangerotes Flackern umgab es; die energetischen Verbindungshaken schlossen sich.
    Der Schiffsrechner meldete keinerlei Schwierigkeiten.
    Pridon war

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