PR2610-Die Entscheidung des Androiden
ringelte den Schwanz um den Körper. Am liebsten hätte es ihn Dom-helo-Rom von allen Seiten aufs Fell geschlagen. »Okay, dann versuche ich es anders. Wir haben keinerlei Möglichkeit, zu den Stöcken zurückzukehren! Hallo, aufwachen in der Wirklichkeit – wir sitzen hier fest! Also lass uns das Beste draus machen.«
Und das bedeutete nun einmal, in der Nähe der Kitzelquelle zu bleiben, denn diese verschaffte einem wenigstens ein angenehmes Gefühl. Besser als nichts, so weit in der Fremde. Es warteten bestimmt eine Menge neuer Abenteuer. Wahrscheinlich hatten sie längst nicht alles gesehen, was es in der Weite des Alles gab. Obwohl sich Mel-anta-Sel kaum vorzustellen vermochte, dass da noch mehr sein konnte ...
»Hm«, machte Dom-helo-Rom.
»Die Quelle mag uns außerdem und wird uns sicher helfen, wenn wir Hilfe brauchen«, fuhr Mel-anta-Sel fort. »Davon bin ich überzeugt, und es ist gut, nicht allein zu sein.«
»Nun bleib mal auf dem Boden! Sie versteht uns ja nicht mal und hält unsere Sprache für Piepserei! Wahrscheinlich denkt sie, wir hätten gar keinen Verstand.«
»Aber sie weiß, dass wir sie gerettet haben! Du wirst sehen, alles wird gut. Bleib bei mir, Dom-helo-Rom, und geh mit in das Abenteuer, das vor uns liegt!«
»Oder in den Tod«, grummelte das Firibirim beleidigt. »Ich habe einmal mein Leben riskiert, das genügt!«
»Auch die Quelle hat uns geholfen, indem sie dafür sorgte, dass die Raumschiff-Flotte abzieht. Das hat vielleicht allen Firibirim das Leben gerettet!«
»Aber das wussten sie gar nicht. Sie wollten nur diesen Palast finden. Und wozu? Um sich beschießen zu lassen!«
»Das wundert mich auch«, musste Mel-anta-Sel zugeben. »Und gerade deshalb will ich wissen, was dahintersteckt. Wir können uns gegenseitig helfen. Diese Riesen brauchen uns, Dom! Deshalb will ich bei ihnen bleiben. Gefällt dir dieser Gedanke denn nicht? Sie sind so anders als wir, und trotzdem sind sie auf uns angewiesen!«
»Dir geht es doch nur um die Nähe zur Kitzelquelle, weil du das Gefühl so magst! Du denkst überhaupt nicht weiter, und wenn du noch so schöne Worte benutzt!«
Diesen Vorwurf ließ Mel-anta-Sel im Raum stehen. Es lohnte sich nicht, noch länger zu debattieren. Die Zeit würde zeigen, was die Zukunft gebracht haben würde.
Oder so.
*
»Wir nähern uns dem Palast«, sagte jenes Geschöpf, das Zwergandroide genannt wurde. Wie ulkig – der Riese, der ein Zwerg war. »Ich halte die ROTOR-G auf einem sehr langsamen und zugleich vorwitzigen Annäherungskurs.«
»Vorwitzig?«, wiederholte Mel-anta-Sel skeptisch. Gemeinsam mit Dom-helo-Rom kauerte es in der Gürteltasche der Quelle.
»Vorsichtig!«, schnauzte Dom-helo-Rom. Ob sich seine Stimmung wohl jemals wieder bessern würde? »Konzentrier dich gefälligst!«
»Nun reiß dich mal zusammen!« Mel-anta-Sel schob die Verschlussklappe der Gürteltasche nach oben und lugte ins Freie.
»Verbleibende Zeit, bis der geordnete Bereich den Palast erreicht«, fuhr der Riesenzwerg fort, »noch zwanzig Sekunden. Halt dich bereit. Wahrscheinlich antworten sie wieder mit einem Teppich aus Strukturbomben.«
»Teppich?« Nun war es Dom-helo-Rom, das eine Verständnisfrage stellte.
Mel-anta-Sel würde es ihm gerne erklären, hatte aber dasselbe verstanden. Seltsam ... explodierende Teppiche? Das klang völlig sinnlos.
Egal.
Die Ankündigung neuer Explosionen gefiel ihm überhaupt nicht. Schon wieder eine neue Gefahr? Am Ende hatte Dom-helo-Rom doch recht, und sie sollten zusehen, von diesem Ort zu verschwinden – Abenteuer hin oder her!
Nur wie? Es gab schlicht keine Möglichkeit. Also galt es abzuwarten.
»Ich gehe zu dem Riesenzwerg«, rief Dom-helo-Rom unvermittelt. »Ich will mich mit ihm anfreunden! Unser letzter Versuch scheiterte ja kläglich, aber noch ist nicht aller Wollusken Melkzeit!«
Mel-anta-Sel wollte gerade einwerfen, dass dies vielleicht nicht der allerpassendste Moment dafür war, doch da schwebte sein Schicksalsgefährte schon aus der Tasche. Es versuchte noch, Dom-helo-Roms Schwanz zu packen, doch auch der entwischte ihm.
Das konnte nicht gut gehen!
Der Riesenzwerg reagierte ohnehin gereizt auf die Firibirim, und im Augenblick stand er wohl mächtig unter Stress. Zwar verstand Mel-anta-Sel nicht, warum sich dieser Eroin Blitzer so ablehnend verhielt, aber man musste es eben akzeptieren.
Dom-helo-Rom piepte fröhlich. Der Zwergriese fuhr herum, stieß ein »Nicht jetzt!« hervor und machte eine
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