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PR2611-Gegen den Irrsinn

PR2611-Gegen den Irrsinn

Titel: PR2611-Gegen den Irrsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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hochgeschnellt.
    Mit der aktuellen Geschwindigkeit würden sie die Anomalie aus eigener Kraft in weniger als zwei Stunden hinter sich lassen. Ohne Hilfe der LEUCHTKRAFT würde dies jedoch zweifellos den Tod für die Escalianer bedeuten. Die schädlichen Auswirkungen des Eisbrechereffektes auf das Leben im Verwaltungspalast hatte längst die Peripherie erreicht. Aber nun hatten sie berechtigte Hoffnung, dass ihr Unternehmen vielleicht doch noch ein gutes Ende fand.
    »Alaska Saedelaere!«
    Er wandte sich um. Einer der beiden Navigatoren, die noch nicht dem Irrsinn verfallen waren, wünschte ihn zu sprechen.
    »Was gibt es?«
    »Ich informiere dich darüber, dass die EINKLANG besetzt ist und den Entkopplungsvorgang gestartet hat.«
    »Pridon will fliehen?«
    »Ich habe keine Daten darüber, wer sich an Bord des Schiffes aufhält.«
    Verwirrt schlug der Navigator nach etwas, das offenbar seine Maske umflog. Saedelaere kannte die Anzeichen mittlerweile zur Genüge. Er zweifelte nicht daran, dass der Navigator bald ebenfalls ausfallen würde.
    »Der Vorgang wird sofort abgebrochen!«, befahl der Terraner. »Ebenso sollen alle anderen gekoppelten Schiffe derart mit dem Verwaltungspalast verbunden werden, dass sie sich nicht von sich aus entkoppeln können. Hast du meinen Befehl verstanden?«
    Der Navigator schlug weiterhin durch die Luft.
    »Hast du den Befehl verstanden?«
    Der letzte übrig gebliebene Navigator – eine Frau – meldete sich. »Ich habe sämtliche Raumschiffe mit Fesselfeldern blockiert und daraufhin die Antriebsaggregate zentral gesperrt. Kein Raumschiff wird sich vom Verwaltungspalast lösen können, falls du nicht den entsprechenden Gegenbefehl gibst.«
    »Danke«, sagte Saedelaere.
    Ein äußerst ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Hatte er richtig gehandelt?
    Einer der Bildschirme, die vor ihm schwebten, aktivierte sich. Saedelaere erkannte die Herzogin, obwohl ihre Maske nun fast völlig schwarz gefärbt war.
    »Was fällt dir ein!«, schrie sie ihm entgegen. Die Frau zitterte am ganzen Körper. »Du willst uns alle umbringen! Nie hätte ich einer billigen Maske vertrauen dürfen!«
    »Herzogin«, sagte Saedelaere, »dein Vertrauen in mich ist nach wie vor gerechtfertigt! Ich bin hier, um das Schiff und seine Besatzung zu retten!«
    »Lüge!«, fauchte sie. »Du willst uns alle umbringen! Mittlerweile weiß ich auch, wer du bist! Du warst es, der uns in die Todeszone entführt hat, nun willst du dein Werk vollenden!«
    »Ich weiß nicht, auf welche Weise ihr hierhergekommen seid. Ich habe euch gesucht – und nun werde ich euch retten! Gerade hat uns mein Schiff erreicht. Es wird den Flug des Verwaltungspalastes so weit beschleunigen ...«
    »Ich glaube dir kein Wort!«, schrie sie. Ihre Stimme überschlug sich. »Du hast uns entführt! Und nun hetzt du all diese Wesen auf uns, um uns umzubringen. Dein Auftrag ist es, den Verwaltungspalast samt der Schutzflotte deinen Herren auszuhändigen – ist es nicht so?«
    Saedelaere unterbrach die Verbindung. Er würde es nicht schaffen, die Herzogin von ihrer Meinung abzubringen. Wenn er weiterdiskutierte, verlor er lediglich mehr Zeit.
    Er sah zu Blitzer hinüber, der angestrengt mit Fallun Vierauf diskutierte. Das Firibirim schwang sich zum Zwergandroiden, um die Unterhaltung aus der Nähe zu betrachten.
    Verärgert schlug der Androide nach der Fellkugel. Schnatternd zog sich das Firibirim zurück und setzte sich wieder auf Saedelaeres Schulter.
    »Was meinst du?«, fragte der Maskenträger leise. »Schaffen wir es, den Verwaltungspalast rechtzeitig aus der fremden Sphäre zu befördern?«
    Das Firibirim hob sich hoch, blickte Saedelaere aus seinen Glupschaugen an.
    »Oder habe ich vorhin tatsächlich das Todesurteil der Herzogin der Harmonie unterzeichnet?«
    Das Firibirim pfiff leise und schmiegte seinen Kugelkörper an Saedelaeres Hals, als wolle es ihn trösten.

7.
     
    Pridon schrie vor Wut und Verzweiflung, als er erfuhr, dass Saedelaere den Rettungsversuch der EINKLANG verhindert hatte.
    »Dann schießt euch den Weg mit den Bordgeschützen frei!«
    Der Schatten auf Seruans Maske verdüsterte sich. »Das habe ich bereits versucht!«
    »Und?«
    »Der Hauptrechner der EINKLANG wird von der Zentrale des Verwaltungspalastes übersteuert. Wir können nichts unternehmen, was dem Palast schaden würde.«
    Pridon fluchte ungeniert.
    »Jemand sollte in die Zentrale gehen und dem verdammten Lügner die billige Maske vom Gesicht

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