PR2615-Todesjagd auf Rhodan
ihren Fächern verstaut. Ebenso die Strahlwaffen. Kaowen mutmaßte, dass weder der Iothone noch der Terraner die xylthischen Markierungen an den Wänden hatten lesen können.
Andererseits, was hätte es ihnen gebracht? Quistus konnte es gleich sein, und sobald der Terraner seinen hässlichen Anzug öffnete, war er tot. Er könnte es höchstens betrachten und sich wünschen, es nutzen zu können. Dass sie die Waffen nicht mitgenommen hatten, spielte auch keine Rolle. Strahler funktionierten auf dem Planeten nicht.
Er steckte die Rationen für sich ein, in den Seitentornister am rechten Oberschenkel, und kehrte zu seinem Slider zurück.
Die Entfernungsanzeige behauptete, dass sich seine Ziele zehn Kilometer von ihm entfernt hatten. Sie kamen nicht schlecht voran und bewegten sich beinahe so schnell wie er, was ihn verwunderte. Kaowen nahm an, dass es mit der Umgebung und Quistus' Schweben zu tun hatte. Das macht die Jagd umso spannender, da schon der Kampf gegen die beiden keine Herausforderung sein wird.
Er verstaute das Schwert wieder in der Rückenhalterung und bestieg den Slider, setzte sich in Bewegung, so rasch es ihm die Umgebung erlaubte. Zu groß wollte er den Abstand nicht werden lassen. Am Ende fielen die beiden ohne sein Zutun in eine Schlucht oder in einen See, und er hatte das Nachsehen.
5.
Der Planet hat sich gegen mich verschworen. Kaowen folgte dem Signal, steuerte den Slider mit größter Achtsamkeit.
Die Sicht war auf wenige Schritte zusammengeschrumpft, den Boden sah er ebenfalls nichts, als würden sich Dampf und Staub unter ihm mit Absicht verdichten. Er konnte nicht sagen, ob er über Land oder einem der tückischen Seen schwebte.
Die Entfernung zu seinen Zielen hatte sich auf einen Kilometer reduziert. In weniger als einer Stunde würde er sie eingeholt haben. Er freute sich auf Rhodans überraschtes Gesicht und die glotzenden Augen des Iothonen. Kaowen war niemand, der Vorbehalte gegenüber anderen Völkern pflegte, aber Iothonen erinnerten ihn an ein misslungenes Essen oder an ein Spielzeug, das in zu großer Hitze zerlaufen war.
Kaowen wischte erneut graue Partikel vom Visier, doch er sah deswegen nicht mehr. Höchstens einen Hauch besser, bevor sich neue Grauschleier darüberlegten.
Auch der Slider war verdreckt, aber die gut geschützte, simple Fußrastensteuerung verrichtete ihre Aufgabe mit Bravour. Noch gab es keinerlei Beanstandungen an die Technik bis auf ein gelegentliches Stottern der Repulsatoren. Seine Kampfpanzerung nahm ihre Prüfung mit Gelassenheit und zeigte grüne Symbole.
Die Hohlkugeln, mit denen er kollidiert war, hielten sich nicht am Boden auf. Er hatte sie nicht ausmachen können, sogar bei bester Sicht nicht.
Der Protektor musste akzeptieren, dass er höchstens hundert Meter in die Höhe schauen konnte, wenn die Nebelbänke und Dreckschwaden sich verzogen hatten. Die Atmosphäre des Gasriesen war einfach zu dicht.
Schritt um Schritt glitt er voran, durch das Grau, das nicht einmal von seinen Lampen besonders gut durchdrungen wurde. Ebenso hätte er eine Wand anleuchten können.
Der Slider glitt über dem Nebel abwärts in eine Senke.
Und abwärts.
Und weiter abwärts ...
Dummerweise führte das dazu, dass der Dunst beständig an Kaowen emporkroch. Das Loch unbekannter Tiefe hatte sich wohl mit dem schweren Dunst gefüllt.
Schneller, als er den Schweber zum Stehen bringen konnte, stand er bis zur Hüfte darin. Weder sah er den Slider noch den Untergrund. Abzusteigen wagte er nicht – was, wenn er über einem der Seen schwebte?
Verflucht! Kaowen löste die Stiefel von den Vertiefungen der Fußrasten, um sich auf der Stelle zu drehen und zu orientieren.
Geradeaus erschien es ihm zu gefährlich. Es blieb ihm letztlich nur die Möglichkeit, den gleichen Weg zurück und hinaus aus der Senke zu nehmen.
Kaowen blieb stehen, entgegengesetzt zur Fahrtrichtung, und versuchte, den Slider mit schnellen Fußbewegungen zum Drehen zu bewegen. Er wollte sicher sein, dass er um exakt 180 Grad rotierte, nicht mehr und nicht weniger.
Die Schritte auf dem schwebenden Gleiter, dessen Oberseite er nicht sah, führte er mit größter Genauigkeit aus.
Das Gerät gehorchte ihm, dann stotterten die Repulsatoren wieder. Der Slider schaukelte leicht, sodass der Protektor um sein Gleichgewicht ringen musste.
Aber Kaowen meisterte die Prüfung.
Als er die Stiefel wieder in die Fußrasten stellte, konnte er allerdings durch seinen kleinen, erzwungenen Balanceakt nicht
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