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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Finukuls, Patoshin, falls ihr uns verliert, versucht, euch zur VAHANA durchzuschlagen.«
    Pettazzoni zog sich bereits auf einen der Stahlträger hinauf, gefolgt von Dodds und der Halbertruserin. Sie aktivierten ihre Deflektoren und verschmolzen mit der Dunkelheit.
    Jenke entschied sich für einen breiten Wartungssteg, der dicht an der Wand entlang zur nächsten Plattform verlief. Stumm deutete sie darauf, ehe sie ihren Deflektor aktivierte und über das Tor im Geländer kletterte. Finukuls folgte als Schatten im Dunkel.
    Sie bewegten sich vorsichtig über den Steg, darauf bedacht, keine verräterischen Geräusche zu verursachen. Auch der Zugang zur zweiten Plattform wurde von einer Gittertür versperrt. Jenke überwand sie und musterte die Stahlträger über ihnen.
    In diesem Moment erklang hinter ihr ein Scheppern. Sie fuhr herum.
    Finukuls lag auf dem Boden der Plattform, klar sichtbar, und tastete benommen mit den Armen um sich. Ein Bein eines seiner Vierfüße hing noch immer an einer Strebe der Gittertür.
    Ein Lichtstrahl flammte auf, dann ein zweiter. Beide trafen sich auf dem Körper des Favadarei.
    Jenke sprang vor und aktivierte seinen Deflektor wieder, doch es war bereits zu spät. Scharfe Rufe ertönten von dem Fagesy, und die Geräusche von unten verrieten, dass ein Teil der Einheit sich auf den Weg zu ihnen herauf machte. Sie riss den Shathologen hoch und sah zu den Streben hinauf, dann wieder hinunter in den Saal. Der Fagesy entfaltete die Tragflächen seines Rüstgeleits.
    Jenke zog Finukuls mit sich von der Plattform in den Gang dahinter. Sie erinnerte sich, dass auch dort ganz in der Nähe einer der Geheimgänge der Glückswaisen endete. Hastig rief sie ein Holo der näheren Umgebung auf und orientierte sich.
    Schnelle Schritte wurden hörbar.
    Sie griff nach Finukuls und zog ihn mit sich den Flur entlang.
    Urplötzlich flammte Licht auf. Damit waren die Deflektoren fast nutzlos, da sie nur bedingt ihre Leistung erbrachten.
    Jenke bog in einen Seitengang ein und hastete ihn bis zur Mitte hinunter. Sie zögerte an einer Treppe nach unten, lief jedoch weiter, als auch von dort Geräusche zu ihnen heraufdrangen. Am Ende des Ganges stieß sie eine Flügelklappe in einen Raum auf, der nur so breit wie der Flur war.
    Die Rückseite der Abstellkammer wurde von der Kuppelwand gebildet. Jenke wusste, dass es dort einen Ausstieg gab. Sie nährte die Hoffnung, über das Dach in einen anderen Teil des Gebäudes gelangen und dort erneut in die Gänge der Fato'Fa eintauchen zu können.
    Finukuls musste sich bücken, um durch die Öffnung zu gelangen. Kaum war er hindurch, schob Jenke einen Schrank davor. Schweiß lief ihr von der Flucht in schwüler Atmosphäre über die Haut. Sie wünschte, der Favadarei würde ihr helfen, anstatt nur im Raum zu stehen.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, erstarrte sie.
    Aus den Ersatzteilbeständen der VAHANA hatten sie die Favadarei nicht nur mit Funkgeräten und Deflektoraggregaten ausgestattet, sondern auch mit Paralysatoren. Und in die Mündung eines solchen sah sie nun.
    »Ihr seid schuld«, sagte der Favadarei. »Ihr habt mein Volk ins Unglück gestürzt. Erst habt ihr alles bedeutungslos werden lassen, was wir erreicht haben, und nun ...«
    Jenke hob langsam die Hände und schüttelte den Kopf. »Die Allgegenwärtige Nachhut ist schuld. Wir haben getan, was das Totenhirn verlangt hat.« Sie schätzte den Abstand zwischen sich und dem Shathologen ab. Er hatte sich bis zur Rückwand zurückgezogen. Wenn sie versuchte, sich auf ihn zu stürzen, würde er vermutlich schießen, ehe sie ihn erreichte.
    »Ihr habt gesagt, dass die Anweisungen vom Totenhirn kommen, aber vielleicht habt ihr uns nur getäuscht! Vielleicht habt ihr ihm das Wissen entrissen? – Aber es ist auch egal. Sie haben gesagt, der Angriff hört auf, wenn sie euch haben. Und darum werde ich dafür sorgen, dass sie euch bekommen.«
    Jenke warf sich zur Seite, als ihr klar wurde, dass der Favadarei abdrückte. Dennoch streifte das Feld sie. Ein Prickeln ging durch ihren linken Arm und die Seite, dann verlor sie das Gefühl für diesen Teil ihres Körpers. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Als wäre sie tatsächlich vollständig gelähmt, blieb sie reglos liegen.
    Unter halb geschlossenen Lidern beobachtete sie den Favadarei. Er blieb einen Moment einfach dort stehen, von wo er auf sie geschossen hatte. Möglicherweise lauschte er auf Geräusche von außen, oder aber er musste selbst erst verarbeiten, was er getan

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