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PR2618-Flucht von der Brückenwelt

PR2618-Flucht von der Brückenwelt

Titel: PR2618-Flucht von der Brückenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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bedeutet, stehen zu bleiben, während zwei der Fagesy bis zu dem thronartig anmutenden Sitz vortraten.
    »Du bist Jenke Schousboe, die Frau aus der Aufzeichnung.« Die Feststellung kam von dem thronenden Fagesy. »Ich bin Facao, der Oberste Marschgeber. Wo sind die anderen aus deiner Gruppe?«
    »Ich weiß es nicht. Sie waren in einem anderen Versteck.«
    »Du lügst. Vergiss nicht, dass der Favadarei mit uns gesprochen hat.«
    »Finukuls? Wo ist er? Was wird mit ihm geschehen?«
    Der Fagesy schob seine Zentralscheibe etwas zur Seite. »Was bedeutet er dir noch, da er euch an uns ausgeliefert hat?«
    »Es sagt mir etwas darüber, ob ihr eure Versprechen haltet.«
    Erneut änderte der Oberste Marschgeber seine Haltung. »Noch haben wir nicht alles, was er uns versprochen hat. Erst dann wird sich entscheiden, was mit ihm geschieht.«
    »Und der Angriff auf Faland?«
    »Auch das entscheidet sich erst, sobald wir euer Schiff haben. Wo ist es?«
    Jenke biss sich auf die Unterlippe.
    »Du willst es nicht sagen, obwohl möglicherweise das Schicksal eines Volkes davon abhängt?«
    »Woher soll ich wissen, dass es irgendetwas ändern würde? – Außerdem wird dir das, was ich weiß, nichts nützen. Unser Schiff liegt inzwischen nicht mehr dort, wo wir es verlassen haben, und ich kenne die neue Position nicht.«
    »Bedauerlich ... sofern es stimmt. Wir werden es herausfinden. Wie seid ihr hierhergekommen? Habt ihr eine Basis im System?«
    »Wir sind mit dem Schiff gekommen, mit dem wir hier gelandet sind.«
    »Auch das ist eine Lüge. Den Favadarei habt ihr erzählt, dass ihr mit einem großen Schiff gekommen seid.«
    Jenke versuchte, sich zu erinnern, was genau sie bei dem Interview gesagt hatte.
    »Wir sind gemeinsam mit diesem Schiff gekommen«, sagte sie dann. »Es hatte noch drei weitere Beiboote wie unseres, aber zwei davon wurden zerstört, und das dritte ist beschädigt. Wir sind die Besatzung des vierten Bootes und sind mit diesem gekommen.«
    »Von wo? Wo liegt eure Heimat?«
    Jenke zuckte die Achseln. »Das ist schwer zu sagen. Der Flug durch den Raum war ein Albtraum. Wir haben die Orientierung verloren. Darum hofften wir auch, hier Hilfe zu finden.«
    »Wie lang war die Reise hierher?«
    »Mehrere Tage.«
    »Genauer.«
    »Ich weiß es nicht mehr. Ich müsste in meinem Logbuch nachschauen, das in unserem Schiff ist.«
    »Wie groß ist euer Hauptschiff? Wie viele Leute Besatzung hat es?«
    Während die vorherigen Aussagen noch zumindest Teilwahrheiten gewesen waren, griff Jenke nun zur blanken Lüge.
    »Es ist etwa zehnmal so groß wie unsere Beiboote. Da es technisch hochstehender ist, braucht es aber auch nicht viel mehr Besatzung. Seit wir die zwei anderen Beiboote verloren haben, sind wir noch etwa hundert Mann.« Damit blieb Jenke um etwa das Zwanzigfache unter der Wahrheit. Doch solange sie nicht wusste, welche Möglichkeiten die Fagesy hatten, gegen die BOMBAY vorzugehen, zog sie es vor, dass das Schiff unterschätzt wurde.
    »Und vermutlich hat auch euer Basisschiff auf dem Weg durch den Raum Beschädigungen erlitten?«
    Jenke wurde vorsichtig. Sie durfte die Dinge nicht zu weit herunterspielen, sonst wurde es unwahrscheinlich. »Alle Schäden am Basisschiff wurden behoben. Allerdings leiden wir immer noch unter den Erscheinungen des anarchischen Raumes – Schwerkraftausfälle, Gravoblöcke und Materieauflösungen. Sie scheinen hier aber seltener zu sein.«
    »Also wisst ihr nicht, wie ihr euch dagegen schützen könnt?«
    Erneut musste Jenke schnell überlegen. »Wir hatten nicht die erforderlichen Materialien. Die haben wir erst auf Faland gefunden.«
    »Die Heimat-Kristalle. Jemand bei den Favadarei hat behauptet, ihr hättet von ihrem Totenhirn erfahren, wie man sie einsetzt.«
    Jenke schüttelte langsam den Kopf. Aidens Verbindung zu Zachary und darüber zum Totenhirn war ihr wichtigster Trumpf, den sie auf keinen Fall preisgeben durfte. »Eine religiöse Verbrämung, die wir nutzten, damit die Favadarei nicht beleidigt waren, dass uns gelang, woran sie schon so lange gearbeitet haben. Wir brauchten ihre Hilfe und wollten sie nicht vor den Kopf stoßen.«
    »Das klingt sinnvoll. Sinnvoller jedenfalls als das, was die Favadarei dazu zu sagen hatten. Leider muss ich aber dennoch feststellen, dass du mir nicht die volle Wahrheit sagst. Wir haben euer Raumschiff gesehen und vermessen. Es ist deutlich größer, als du behauptest. Auch glaube ich dir nicht, dass du nicht weißt, wo eure Heimat liegt. Wenn

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