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PR2619-Planet der Formatierer

PR2619-Planet der Formatierer

Titel: PR2619-Planet der Formatierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Danke, nein.«
    Peppererg aber begeisterte sich weiter: »Wir könnten den Erfahrungsschatz unserer Unsterblichen jedermann zugänglich machen.«
    »Und uns eine Nacht mit Mirona Thetin in Erinnerung rufen«, sagte Routh. »Wollen wir das?«
    »Willst du das nicht?«, fragte Peppererg. »Keine Erfahrung mehr verloren. Bry, wie viele dieser Pucs habt ihr bereits produziert?«
    »Von denen, die nicht nur für Truthähne und Kraniche taugen, sondern für Menschen? Drei.«
    »Und noch ist keiner von diesen dreien erprobt«, erriet Routh.
    »Noch nicht«, sagte Bry. »Aber vielleicht bald.«
     
    *
     
    Sie saßen noch immer in der gläsernen Laube. Routh lauschte dem Wispern und Rascheln des Blätterdachs.
    Draußen stand wie ein Monument seiner selbst der Oxtorner. Warnung und Mahnung, dass sie nichts Besseres waren als Gefangene.
    »Meine Gönner«, sagte der Swoon, »unterbreiten euch folgenden Vorschlag: Sie verzichten darauf, euch anzuklagen und wegen diverser, unbestreitbar vorgefallener Vergehen zu verurteilen, euch zu inhaftieren oder einer Persönlichkeitsbereinigung zu unterziehen.«
    »Wozu deine Gönner nicht den Hauch von Recht hätten«, empörte sich Peppererg. »Wir sind freie Bürger der Liga.«
    »Zu der, das wollen wir bedenken, das Patarkon-System nicht gehört«, säuselte der Swoon leichthin. »Kein Schiff der Liga wird kommen, um euch aus allen Rohren feuernd herauszuhauen.«
    »Wie lautet dein Angebot?«, fragte Routh.
    »Es ist ein überaus großzügiges Angebot. Wir implantieren euch eines der mnemotischen Geräte.«
    »Ist das eine Bestechung?«, fragte Peppererg.
    »Wir dienen als Versuchskaninchen«, erkannte Routh.
    Bry dachte nach. »Warum sehen wir es nicht als Möglichkeit, auf dem Weg der Kooperation zahllose Komplikationen zu umgehen, die andernfalls uns allen das Leben erschweren würden?«
     
    *
     
    Condescu Basiman flog sie in die Stadt. Die Siedlung bestand zum Teil aus festungsähnlichen, wuchtigen Gebäuden; andere Bauwerke ähnelten in ihrer wellig gebogenen Formgebung lebenden Organismen.
    Der Oxtorner landete bei einem ovalen Gebäude, das inmitten einer parkähnlichen Landschaft lag. »Die Klinik«, sagte Bry.
    Die Klinik war ein großes Oval, in sieben oder acht Geschosse unterteilt. Die eine Hälfte der Fassade wurde von durchsichtigen Sonnenblenden gestaltet, die wie ein silbriges, bioklimatisches Blattwerk Schatten über die Innenräume warfen.
    Es war angenehm kühl im Empfangssaal, der sein Licht von einer Öffnung im Dach empfing. Der Boden war mit poliertem, blauem Stein verkleidet.
    Zwei Personen kamen ihnen entgegen: ein hagerer, deutlich über zwei Meter großer Humanoider mit einem spitz zulaufenden, kahlen Kopf – das Inbild eines Aras. Neben ihm eine ältere Terranerin, die einen einteiligen, schwarzen Hosenanzug trug.
    Nach einer kurzen distanzierten Begrüßung wurden Routh und Peppererg in den Operationssaal geführt.
    Erst als Routh bereits auf dem Operationstisch lag, fragte er: »Warum sind wir die Ersten?«
    Die Frau warf dem Ara einen Blick zu, dann dem Swoon. Sie sagte: »Wie euch Bry vielleicht berichtet hat, ist unser Konzept durchaus revolutionär. Wir implantieren der Positronik kein Plasma, sondern entnehmen dazu Hirngewebe und neuronale Substanz der zukünftigen Träger des Hatcvaein.«
    Routh sah, wie das kupferfarbene Gerät in einem Antigravfeld herbeischwebte und unmittelbar neben dem Tisch anhielt. Der Operationsroboter am Kopfende aktivierte sich mit einem leisen Summen. Der Ara setzte die Operationshaube auf, zog sie bis über die Nase hinab und arretierte sie. Die Frau entnahm einem Spender ein Narkosepflaster und prüfte es kurz.
    »Wir werden betäubt?«, hörte Routh Peppererg fragen.
    »Ja«, sagte die Frau.
    Routh spürte, wie das Pflaster auf seinen Oberarm aufgesetzt wurde. Wohlige Wärme breitete sich von dort aus. Er wurde schläfrig.
    Warum sind wir die Ersten?, wiederholte er im Geist Pepperergs Frage. Was hatte die Frau geantwortet? Hatte sie überhaupt geantwortet?
    Er warf einen Blick zur Seite. Bry betrachtete das Implantmemo, das sich wie ein Diadem in der Antigravauslage eines Juweliers drehte. »Bry«, sagte Routh mühevoll.
    »Es ist«, sagte der Swoon, »gewissermaßen eine Frage, ob Truthahn oder Kranich.«
    Benommen von dieser schier unbegreiflichen Antwort, schlief Routh ein.
     
    *
     
    Kurz bevor er die Rampe zur Mannschleuse der GLOMPUR XXXVII betreten konnte, flog ein kleiner Lastgleiter herbei und stoppte

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