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PR2632-Die Nacht des Regenriesen

PR2632-Die Nacht des Regenriesen

Titel: PR2632-Die Nacht des Regenriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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mehr sagen, worum es sich bei den Einheiten dieser Flotte handelte. Das, was dort vom Rand des Systems mit etwa 15 Prozent Lichtgeschwindigkeit in Richtung Terra vordrang, waren Ovoidraumer – Sternengaleonen.
    »Alarmstart der für Abfang zuständigen Verbände!«, befahl Bull unaufgeregt.

Beisohn: Weitsichtige Gegner
     
    Nachtaugs Beisohn spürte die Fülle seines Sternenschiffes. Die mächtigen Hüllenplatten verschoben und verschränkten sich, legten die Geschütztürme frei und verstärkten zugleich die Widerstandsfähigkeit der Hülle.
    Zum ersten Mal wurde er sich der Stimme bewusst, die aus dem Stahlkorb drang. Die Stimme war glorreich und herrlich, daran bestand kein Zweifel.
    Befremdlich war immerhin der mechanische Akzent, mit dem sie sprach. Es klang wie eine maschinelle Übersetzung. Ihre Autorität hingegen war makellos.
    Für einen Moment versuchte er sich daran zu erinnern, wann jemals seine Dynastie eine Autorität außerhalb ihrer selbst gekannt und geduldet hätte.
    Der Gedanke verwehte wie eine Wolke im Gchefarischen Passat.
    Auch konnte er nicht leugnen, dass unterhalb des mechanischen Akzents etwas Urvertrautes in der Stimme aus dem Stahlkorb mitschwang.
    Wie auch immer: Er hatte sich nicht um Reminiszenzen zu kümmern, sondern um die Gegenwart.
    Er sichtete seine Begleitung. Gemeinsam bildeten sie eine Flotte von 150 Schiffen. Er überlegte kurz, ob er von sich aus Kontakt zu den anderen seiner Art herstellen sollte. Aber der Gedanke erschien ihm plötzlich abwegig, und er ließ ihn fallen.
    Dafür wurde ihm deutlich, worauf ihr Angriff zielte. Aus dem Datenkonvolut schälte sich ein Planet. Am Rande seines Bewusstseins bemerkte er, dass ihre Expedition offenbar doch nicht den Zweck verfolgte, die stellare Kapsel zu erforschen.
    Die Bewohner des Systems hatten längst auf das Eindringen reagiert und ihre Flotte ausgerichtet.
    Aus dem Stahlkorb seines Schiffes kam der Befehl zur Transition. Er gehorchte. Der Zielplanet hatte einen Trabanten. Die Transition versetzte das Schiff in das Umfeld dieses Mondes.
    Auf Geheiß der Stimme bremste er das Schiff. Er bemerkte, dass die Schiffe der Systembewohner ihn ins Visier genommen hatten.
    Eine erneute Transition brachte sein Schiff in die unmittelbare Planetennähe. Er verlangsamte weiter. Nur noch Augenblicke, und sein Schiff würde in die Atmosphäre des Planeten eintauchen, der, wie es schien, die Zentralwelt der Systembewohner war.
    Der wohlgeblähte Energieschirm seines Schiffes kassierte einen Treffer. Der Feind, erkannte er mit einem gelinden Erschrecken, verfügte über mächtige Waffen. Zwei, drei weitere Treffer. Offenbar tastete der Feind bislang nur die Schwachstellen des Schirmes ab, zog seine Schlüsse, schmiegte seine Strategie an. Der Feind war klug, und er war kampferprobt.
    Sprachen diese Beobachtungen nicht dafür, dass er es mit dem Metanat zu tun hatte?
    Endlich gab die Stimme Befehl, das Feuer zu erwidern.
    Er spürte, wie die Zündmasse in die Reaktionskammer der Kanonen gepumpt wurde, wie die Komprimierungsfelder die Masse pressten, wie die Masse gezündet wurde. Das gezündete Plasma wurde von hyperdimensionalen Wechselfeldern transformiert, zielgerichtet und abgestrahlt. Beinahe lichtschnell schoss die Korpuskelwellenflut dem Feind entgegen.
    Und verpuffte wirkungslos an dessen Feldschirmen.
    Die Stimme aus dem Stahlkorb zeugte von Ruhe und Aufgeräumtheit. Offenbar verlief alles nach Plan.
    Er spürte, wie sich die weiteren Waffen des Sternenschiffes einsatzbereit machten.
    Der Feind griff an. Kurz bevor seine Waffen die Schutzfelder von Nachtaugs Beisohns Schiff durchschlagen konnten, versetzte er es mittels Transition auf einen Parallelkurs.
    Ein Manöver, das in seiner doppelvektorierten Bewegung anspruchsvoller war, als es nach außen scheinen mochte. Er konzentrierte sich darauf, die Kräfte des Hochleistungs-Transitionstriebwerks, der Andruckabsorber und Schwerkraftgeneratoren auszubalancieren.
    Beiläufig nahm er wahr, wie sich der Stahlkorb panzerte.
    War das nötig?
    Sein Schiff befand sich nun beinahe über dem Äquator des Planeten. Die Besatzung im Stahlkorb löste die Atmosphärewaffen aus, bestrich das planetare Territorium, und schoss einige Selbstlenkraketen ab.
    Er registrierte, dass tiefer im Raum eines ihrer anderen Schiffe vernichtet wurde. Er meinte, das Todesseufzen seines Artgenossen zu hören.
    »Tiefer gehen, verlangsamen!«, kommandierte die Stimme.
    Er folgte. Beinahe zum Stillstand gekommen,

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