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PR2632-Die Nacht des Regenriesen

PR2632-Die Nacht des Regenriesen

Titel: PR2632-Die Nacht des Regenriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Außerdem wird es Aufzeichnungen dieser Schiffe geben, nicht wahr?«
    Achil van Taarnhoi nickte. »Natürlich. Die Schiffspositronik hat alles aufgezeichnet und ausgewertet.« Er zuckte die Achseln. »Wenn die Nano-Waffe nicht sämtliche Aufzeichnungen gelöscht hat.«
    »Warum sollte sie das tun?«, fragte Miravete.
    »Was uns wieder auf die Frage bringt, was mit dem Einsatz der Nano-Waffe überhaupt bezweckt werden soll.«
    Der Major konnte sich nur eine plausible Antwort denken: »Die BOMBAY ist von der fremden Technologie zu einem Spähschiff umgerüstet worden«, sagte er. »Weswegen sonst sollten wir so lange geflogen sein? Sie haben die fünf Tage gebraucht, um das Schiff nach ihren Bedürfnissen umzurüsten.«
    Miravete nickte. »Die BOMBAY soll das Solsystem ausforschen und die Erkenntnisse ihren neuen Auftraggebern melden.«
    Luna zog die Stirn kraus. »Aber warum sollte das Schiff, wenn es im Geheimen für eine fremde Macht spioniert, einen Notruf aussenden?«
    Margaud spürte, wie sie blass wurde, als sie die Zusammenhänge begriff: Die leichten Irritationen, von denen Asfa Päs gesprochen hatte, mussten nicht mit den Hyperporen verknüpft sein. »Weil der Notruf kein Notruf ist. Sondern nur eine Maskerade. Der Funkspruch verkappt einen ganz anderen Informationsfluss.«
    »Wir müssen die BOMBAY also nicht nur stoppen«, sagte Luna, »sondern dafür sorgen, dass sie die Unbekannten nicht – oder nicht weiter – mit Messdaten und anderen Informationen aus dem Solsystem versorgt.«
    Margaud sah ihn nachdenklich an. »Warum lassen wir das Schiff nicht weiterhin Daten senden – aber Daten, die wir ausgesendet wissen wollen?«
    Miravete nickte. »Wir benutzen die BOMBAY, die die Unbekannten zu einem trojanischen Pferd gemacht haben, um daraus ein trojanische Pferd für unsere Informationen zu machen. Wir füttern sie mit manipulierten Daten. Prima.« Er wandte sich an Achil van Taarnhoi. »Und wie machen wir das?«
    »Wir brauchen mehr Leute«, murmelte der Major. »Funker und Informatiker. Den Oberst natürlich. Jenke vielleicht – Jenke Schousboe; sie hat die Expedition auf die Brückenwelt geleitet und kennt sich am besten mit den Bewohnern aus.«
    Margaud schaute zur Uhr. Ihre Zeit würde knapp werden. Es war 12 Uhr. Um 13.30 Uhr, spätestens um 14.30 Uhr, würde sie vermutlich selbst schlafen. Ihr Gehirn war angefüllt mit Nano-Fabriken, die auf Hochtouren Melatonin produzierten.
    »Wecken wir, wen wir wecken müssen.«
     
    *
     
    »Wir verlieren zu viel Zeit«, befand Margaud endlich. Sie hatten weder den Oberst noch einen der anderen Kandidaten gefunden, die der Major ihnen genannt hatte. Täuschte sie sich, oder wogte bereits eine erste Welle Müdigkeit durch ihr Bewusstsein? Zu früh, das ist doch viel zu früh!
    Luna und Miravete brummten zustimmend.
    »Achil«, sagte sie. »Haben wir keine andere Möglichkeit, das Schiff zu stoppen?«
    Der Major meinte sich zu erinnern, dass die Zugänge zur Zentrale versiegelt worden waren. »Sollen wir sie gewaltsam öffnen?«, bot Luna an.
    Achil van Taarnhoi und Margaud schüttelten zugleich den Kopf. Jedes terranische Schiff würde einen solchen Akt als Feindseligkeit werten. Und die BOMBAY, unter der Herrschaft der fremden Waffe sowieso.
    »Es kann sein«, murmelte van Taarnhoi, »dass der Oberst diese Versiegelung noch angeordnet hat.«
    »Es kann sein?«, fragte Margaud sogleich nach.
    »Vielleicht habe ich es aber auch nur geträumt.«
    Margaud ließ sich den Strukturplan des Schiffes einblenden. »Was ist mit der Nebenzentrale?«, fragte sie.
    Die Nebenzentrale konnte zur Not als Leitstand fungieren für den Fall, dass die Zentrale außer Gefecht war.
    Und außer Gefecht war sie definitiv.
    »Vielleicht«, überlegte der Major. »Ich erinnere mich nicht daran, dass der Oberst auch die Nebenzentrale versiegelt hätte.«
    »Also eine Chance«, sagte Margaud.
    Um 13.30 Uhr standen sie vor dem Zugang zur Nebenzentrale.
    Margaud nickte van Taarnhoi zu.
    »Major Achil van Taarnhoi«, identifizierte er sich. »Legitimation prüfen und Zugang gewähren.«
    Eine Weile lang tat sich nichts. Luna und Miravete zogen ihre Strahler und machten sie feuerbereit.
    Auch das wird uns nur wieder Zeit kosten, dachte Margaud.
    In diesem Moment glitt die Tür zur Seite. Miravete und Luna waren mit einem Satz im Raum, Margaud zog van Taarnhoi mit sich. Sie dirigierte ihn wie eine schwere, lebensgroße Puppe zum Kommandantensessel.
    »Ich bin so müde«, sagte der Major.
    Ich

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