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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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Gesicht.
    »Jetzt weiß ich, dass du wirklich ein Snob bist.«
    »So besonders sind Austern doch gar nicht«, widersprach ich. »Hast du wirklich noch nie eine probiert?«
    Er schüttelte den Kopf. Ich glaube, er war einfach froh, dass wir das Thema gewechselt hatten. »Die machen mir ein bisschen Angst.«
    »Ach, komm schon. Das schaffst du. Probier mal eine.«
    »Ich weiß nicht so recht …«
    »Los jetzt!«
    »Also, weißt du, das letzte Mal, als ich etwas ausprobiert habe, das eigentlich nicht so recht zu mir passt, bin ich in der Kunstakademie gelandet und musste in ein ungeheiztes Dreckloch ziehen.«
    Ich ignorierte ihn und tropfte ein wenig Zitrone und Essig auf die Auster.
    » O ja, ja, die probierst du jetzt«, befahl ich kichernd. Schließlich machte er die Augen zu, legte den Kopf in den Nacken und kippte die Auster einfach runter.
    Na ja, ich weiß nicht, ob sie im Hals stecken geblieben ist und ob der vielleicht sowieso schon angespannt war, aber auf jeden Fall brach eine Massenpanik aus. Keuchen, Husten; Gott sei Dank eilten die freundlichen Kellner herbei und klopften Eck auf den Rücken, bis die Auster wieder ans Licht kam, quer durch den halben Raum flog und an Ralph Fiennes abprallte. Angesichts der Umstände war der richtig nett. Nachdem das Würgen und Klopfen endlich vorbei war, setzten wir uns wieder und versuchten, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Eck war ganz rot im Gesicht, und seine Augen quollen ein wenig hervor. Eine Weile schwiegen wir.
    »Na ja, es hätte auch schlimmer kommen können«, wiegelte ich schließlich ab.
    »Klar«, meinte Eck, »es hätte auch Sir Anthony Hopkins treffen können.«
    Ich grinste ihn an. »So. Noch eine?«
    »Ich könnte mir stattdessen auch einfach diese Gabel ins Bein rammen«, murmelte er.
    »Erzähl mir doch mal von deiner Abschlussausstellung.«
    »Dann nehme ich doch lieber die Auster.«
    »Wie sind denn deine Sachen so?«
    Eck seufzte. »Na ja, ich versuche, die Frustration des Lebens in der heutigen Zeit auszudrücken«, erklärte er. »Das Chaos der Industrialisierung. Die Politik des Leids.«
    »Das klingt doch ganz interessant«, bemerkte ich.
    »Aber letztendlich sieht alles nur aus wie riesige verschnörkelte Metallspinnen«, erklärte Eck.
    »Ach ja?«
    »Wenn sich diese Aspekte wenigstens wie verschnörkelte Metall blumen manifestieren würden«, sinnierte Eck düster, »dann wäre es zumindest noch halbwegs kommerziell.«
    »Und wie sind Cals Arbeiten so?«, erkundigte ich mich.
    »Na ja, kommt darauf an, was man mag. Zum größten Teil schlägt er Sachen kaputt und baut sie irgendwie wieder zusammen.«
    »Und das ist ein Job?«, fragte ich. »Das klingt ja eher wie das, was ich mit meinem Leben mache.«
    »Er kreiert auch wunderschöne Skulpturen«, räumte Eck ein, »wenn er sich mal die Mühe macht, aber das kommt eher selten vor. Ich meine, manchen Leuten ist es egal, nicht flüssig zu sein. Es macht ihnen wirklich nichts aus. Sieh dir Cal an. Er zieht über den bürgerlichen Abschaum her und lebt von Cider.«
    »Ja, aber Cal ist alles und jeder scheißegal.«
    »Hm, ist doch eine gute Art zu leben. Zumindest für einen Künstler, denke ich.«
    »Nicht für ein menschliches Wesen«, widersprach ich.
    »Na ja, mir ist es jedenfalls nicht egal«, stellte Eck klar. »Es macht mir sogar sehr viel aus.«
    Ich sah seine starke, sanfte Hand auf dem Tisch liegen und fragte mich, wie es wohl wäre, sie zu halten.
    »Also habe ich mir gedacht … dass ich mir nach meinem Abschluss wieder einen vernünftigen Job suche. Richtige Arbeit.«
    »Im Ernst?«
    »Vielleicht gehe ich zurück in die Buchhaltung oder in die Personalabteilung oder so was in der Art. Suche mir was Echtes. Irgendwas, womit man seinen Lebensunterhalt verdienen und eine Hypothek aufnehmen kann, womit ich was Nützliches mit meinem Leben anfangen kann.«
    »Kunst ist auch nützlich.«
    »Nicht bei mir.« Er seufzte.
    Als die Rechnung gebracht wurde, zückte er schwungvoll die Kreditkarte.
    »Siehst du, es wäre so schön, das öfter mal zu machen«, sagte er, als der Kellner danach griff. Dann blickte er ihm ein wenig besorgt hinterher, als er mit der Karte in Richtung Lesegerät verschwand.
    »Nimmt dich das mit?«
    »Das verdränge ich jetzt einfach mal.«
    »Na ja, danke. Das war jedenfalls ein toller Abend«, versicherte ich. Und das war es wirklich gewesen. Nach den Jobs hatten wir über Erziehung und Schule geredet, er hatte lustige Anekdoten zum Besten gegeben,

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