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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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lachte ihn aus. Eck war rot im Gesicht, zitterte und war drauf und dran, Cal eine reinzuhauen, als ich geschockt dazwischenging.
    »Was, zum Teufel, soll das?«, brüllte ich. Die kleine Isländerin wich erschrocken zurück.
    Cal und Eck wichen zurück und wirkten augenblicklich verlegen.
    »Tut mir leid, Mann, okay?«, entschuldigte sich Cal. »Ich bin nur so gestresst wegen der Abschlussausstellung. Müsste dir ja eigentlich genauso gehen.«
    »Mir tut’s auch leid«, beteuerte Eck. »Zu viel auf einmal … du weißt schon.«
    Cal nickte. »Freunde?«
    »Freunde.«
    »Hey, und bei mir entschuldigt ihr euch nicht?«, fragte ich gereizt. Alle drehten sich erstaunt zu mir um.
    »Na ja, ich hatte ganz schön Angst.«
    Cal schüttelte den Kopf.
    »Frauen«, seufzte er, »nichts als Ärger.«
    »Will sich denn hier niemand mehr prügeln?«, maulte James. »Ich hätte da einen Speer anzubieten.«
    »Nein«, verkündete Cal, »die Show ist gelaufen.«
    Dann verschwand er in sein Zimmer nach oben, und die isländische Elfe huschte hinter ihm her.
    »Na ja … das ist ja ganz gut gelaufen«, resümierte ich.
    Eck hielt mir die Hand hin. Einen Moment lang starrte ich sie an und fragte mich verwundert, warum mein Mitbewohner mir die Hand reichte.
    »Oh«, sagte ich.
    Er zog sie zurück.
    »Sorry, wenn du nicht …«
    Ich griff danach.
    »Doch, bitte.«
    Eck und ich lagen zusammen im Bett, küssten und streichelten uns. Er roch nach Knetmasse und irgendwie auch nach Metall. Es war schön. Seltsamerweise war ich aber nicht so richtig in Stimmung. Es war aufregend und neu, Eck so nahe zu sein. Aber ich musste immer an das letzte Mal denken, als ich in so einer Situation gewesen war – im Stockwerk darüber –, und konnte nicht so recht abschalten. Außerdem wusste ich natürlich, dass Cal oben jetzt genau das Gleiche mit jemand anderem tat. Wie war sie wohl? War sie besser als ich? Ich wollte Cal ja gar nicht, aber ich konnte ihn auch nicht aus meinen Gedanken verbannen, vor allem in dieser neuen Situation, in der ich ohnehin aufgeregt war.
    Nachdem wir uns in Ecks engem Bett ein wenig hin und her gewälzt hatten, fanden wir letztendlich eine bequeme Lage, in der wir uns einfach nur küssten und kitzelten und kicherten und redeten. Schließlich sagte Eck: »Würdest du gerne hier schlafen? Du weißt schon, wir müssen ja nichts überstürzen«, und mir war sofort klar, dass ich genau das gerne wollte.
    »Das wäre wunderbar.« Ich nickte. »Wenn es dir nichts ausmacht?«
    Eck versuchte zu erläutern, dass es ihm natürlich furchtbar viel ausmachte, dass alles andere unter den gegebenen Umständen aber schrecklich unhöflich wäre, was ich sehr ritterlich von ihm fand. Um ehrlich zu sein, vermutete ich, dass er genauso nervös war, und das beruhigte mich. Aneinandergekuschelt küssten wir uns von Zeit zu Zeit und dösten langsam ein. Zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich ruhig und geborgen. In dieser Nacht würde es keine Alpträume geben.

Kapitel fünfzehn
    A m nächsten Morgen wachte ich vor Eck auf und blickte lange auf sein Gesicht und die braunen Haare. Zum ersten Mal fühlte ich mich morgens besser als am Abend zuvor.
    Ich setzte mich auf. Durch die schmutzigen Fenster fiel das Morgenlicht herein. Einen Moment durchfuhr mich ein Stromstoß positiver Energie. Eck und ich … oh, das gefiel mir. Das klang so, als gehörten wir zusammen, als wäre er mein Freund. Okay. Ich würde so hart wie nur irgend möglich für Julius schuften, das Fotografieren der Zwillinge übernehmen und auch alles andere, was ich in die Finger kriegen konnte. Ich würde meine eigene Mappe erstellen und richtige Arbeit finden. Einen echten Job. Und, verdammt noch mal, endlich einen Putzplan aufstellen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal von einem Putzplan träumen würde, aber die Prioritäten ändern sich wohl, wenn man erwachsen wird.
    Ich ließ Eck schlafen. Ich befürchtete, dass sein Arm schon ganz taub war, weil ich darauf gelegen hatte und er ein wenig Schonung brauchte, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen.
    Unten war außer Baby Björk niemand in der Küche.
    »Hallo.« Ich lächelte ein wenig verlegen. Gestern Abend mussten wir furchtbar ungehobelt auf sie gewirkt haben, als wir ins Haus gepoltert waren und Cal und Eck dann die Muskeln hatten spielen lassen.
    »Hi«, antwortete sie sanft.
    »Also … äh … schöne Nacht gehabt?«, fragte ich, nur um mir total bescheuert vorzukommen.
    Sie zuckte mit den Schultern.

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