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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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hebe ich den Kopf. Alles fühlt sich unwirklich und verschwommen an, wie in einem Traum. Ich kann einfach nicht glauben, dass das wirklich passiert. Ich bin im achten Monat schwanger, Luke hat eine Affäre mit meiner Frauenärztin, und unsere Ehe ist kaputt.
    Unsere Ehe ist kaputt. Ich wiederhole die Worte, aber es kommt mir immer noch völlig abwegig vor. Ich begreife es einfach nicht. Gerade erst waren wir noch auf Hochzeitsreise und haben uns am Strand geräkelt. Wir haben auf unserer Hochzeit im Garten meiner Eltern getanzt, ich in Mums altem Hochzeitskleid mit Rüschen und mit einem schiefen Blumenkranz auf dem Kopf. Eine ganze Pressekonferenz hat innegehalten, als er mir zwanzig Pfund reichte, damit ich mir bei Denny and George ein Tuch kaufen kann. Das war ganz am Anfang, als ich ihn kaum kannte und er noch der mysteriöse, sexy Luke Brandon für mich war, von dem ich nicht wusste, ob er überhaupt meinen Namen kennt.
    Der tiefe Schmerz lässt mich wieder in Tränen ausbrechen. Wie kann er mich verlassen? War er nicht gern mit mir zusammen? Hatten wir nicht jede Menge Spaß zusammen?
    Da höre ich wieder Venetias Stimme. Du warst eine willkommene Ablenkung, Becky. Du bringst ihn zum Lachen. Aber du spielst nicht in derselben Liga.
    Dumme… grässliche… Kuh. Hexe. Dürre… ekelhafte… protzige…
    Ich setze mich auf und atme dreimal tief durch. Ich werde nicht mehr an sie denken. Oder an diese ganze Sache.
    »Mrs. Brandon?« Es klopft an der Tür. Wahrscheinlich eine Krankenschwester.
    »Äh, Moment…« Ich spritze mir ein bisschen Wasser aus dem Glas ins Gesicht und wische mir die Augen. »Ja?«
    Herein kommt die hübsche Schwester, die mir auch das Frühstück gebracht hatte. »Sie haben Besuch.«
    Ich liebe Luke. Er ist zurückgekommen, es tut ihm alles leid, es war alles ein Fehler.
    »Wer ist denn da?« Ich hole meinen Taschenspiegel heraus und fahre mir durch die krausen Haare.
    »Eine Mrs. Sherman.«
    Ich lasse beinahe den Spiegel fallen. Elinor? Elinor ist hier? Ich dachte, Luke hätte ihr gesagt, sie soll mich in Ruhe lassen.
    Seit unserer Hochzeit letztes Jahr im Oktober habe ich Elinor nicht mehr gesehen. Ich meine… unserer vorgeblichen Hochzeit in New York. (Das war eine komplizierte Geschichte.) Wir haben uns auf jeden Fall nie verstanden, vor allem weil sie ein Snob ist und eine Eiskönigin, die Luke als Kind allein gelassen hat. Damit hat sie ihm sehr geschadet. Und sie war unmöglich zu meiner Mutter. Und sie hat mich zu meiner eigenen Verlobungsparty nicht reingelassen. Und…
    »Alles in Ordnung, Rebecca?« Die Schwester sieht mich besorgt an, und mir wird klar, dass ich schwer atme.
    »Ja, danke. Aber bitte sagen Sie ihr, dass sie gehen soll.«
    Ich kann jetzt niemanden sehen. Nicht mit diesem verheulten Gesicht. Und warum sollte ich überhaupt auf Elinor zugehen? Der einzige Vorteil einer Trennung ist doch, dass man seine Schwiegermutter nie wieder sehen muss. Ich werde sie nicht vermissen, und sie mich auch nicht.
    »Okay.« Die Schwester überprüft meinen Tropf. »Der Arzt kommt bald zur Visite – und ich nehme an, dass er Sie dann entlässt. Soll ich Mrs. Sherman ausrichten, dass Sie entlassen werden?«
    »Mmh…«
    Mir fällt da gerade etwas auf. Eins ist noch besser, als dass man seine Schwiegermutter nie mehr sehen muss: Man muss noch nicht mal mehr höflich zu ihr sein.
    Ich kann Elinor sagen, was ich will. Ich kann so unhöflich und patzig sein, wie ich will. Ha!
    »Ich habe es mir anders überlegt. Sie kann doch kurz reinkommen. Geben Sie mir bitte nur einen Augenblick Zeit…« Als ich nach meinem Make-up greife, fällt die Tasche zu Boden, und die Schwester hebt sie auf.
    »Ist wirklich alles in Ordnung? Sie wirken so nervös.«
    »Mir geht es gut. Ich habe mich eben nur ein bisschen… aufgeregt.«
    Die Schwester geht. Ein bisschen Augengel und tönendes Make-up: Ich werde nicht wie ein Opfer aussehen. Wie eine arme, betrogene Ehefrau. Keine Ahnung, was Elinor weiß, aber wenn sie die Trennung auch nur erwähnt oder gar erfreut darüber aussieht, dann… sage ich ihr, dass das Baby gar nicht von Luke ist. Es ist von meinem Brieffreund aus dem Knast, Wayne. Der Skandal wird morgen in der Zeitung stehen. Das wird ihr den Rest geben.
    Ich sprühe mich mit Parfüm ein und trage Lipgloss auf. Da klopft es auch schon. »Herein.«
    Und da ist sie. Sie trägt ein mintgrünes Kostüm und die gleichen Ferragamo-Pumps, die sie jede Saison kauft. Sie hat eine Krokodilledertasche

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