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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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kann ich seine Miene nicht deuten.
    »Also, Becky…«, sagt er locker. »Ist es ein Armageddon oder eine Pomegranate?«
    »Was?«, frage ich verwirrt.
    »Als ich heute Morgen nach Hause gekommen bin, habe ich erst mal versucht, das alles zu verstehen. Ich habe in deinen Schubladen nach Hinweisen gesucht, und da habe ich diesen Test zur Geschlechtsbestimmung gefunden. Du weißt also, was es wird, oder?«
    Mein Herz macht einen Sprung. Mist. Ich hätte den Test wegwerfen sollen. Ich bin ja so dämlich.
    Luke lächelt, aber ich sehe ihm an, dass er ein bisschen verletzt ist. Ich fühle mich schrecklich. Wie konnte ich nur daran denken, so einen wichtigen Moment ohne Luke zu erleben? Warum wollte ich überhaupt unbedingt das Geschlecht wissen? Ist doch völlig egal.
    Ich lege eine Hand auf seine und drücke sie. »Luke… ich habe den Test nicht gemacht. Ich weiß es nicht.«
    Lukes Miene bleibt unverändert.
    »Komm schon, Becky. Sag es mir einfach. Wenn sowieso nur einer von uns überrascht wird, dann kann es auch genauso gut keiner sein.«
    »Ich habe den Test nicht gemacht!«, beharre ich. »Ehrlich nicht! Das Ergebnis hätte zu lange gebraucht, und außerdem hätte man Blut abnehmen müssen.«
    Er glaubt mir nicht. Ich sehe es ihm an. Wenn sie im Kreißsaal »Es ist ein Junge!« rufen (oder was auch immer), dann wird er denken, ich hätte es schon gewusst.
    Plötzlich habe ich einen Kloß im Hals. So soll es nicht werden. Ich möchte, dass wir wirklich gemeinsam überrascht werden.
    »Luke, ich weiß es wirklich nicht, ehrlich!«, sage ich verzweifelt und mit Tränen in den Augen. »Ich würde dich nicht anlügen. Du musst mir glauben. Es wird eine wunderbare Überraschung für uns beide.«
    Mein ganzer Körper ist steif, und ich klammere mich an meinem Rock fest. Luke sieht mich durchdringend an.
    »Okay.« Endlich entspannt er sich. »Ich glaube dir.«
    »Und ich glaube dir auch«, sage ich unverhofft.
    Das war mir nur so rausgerutscht, aber ich merke, dass es wirklich wahr ist. Ich könnte mehr Beweise von Luke verlangen, ich könnte ihn noch einmal beschatten lassen, ich könnte den Rest meines Lebens ein paranoides Wrack sein.
    Am Ende muss man sich aber einfach für oder gegen das Vertrauen entscheiden. Und ich habe mich dafür entschieden. Punkt.
    »Komm her.« Luke zieht mich an sich. »Es ist okay, mein Schatz. Alles wird gut.«
    Nach einer Weile löse ich mich aus seiner Umarmung, atme tief durch, versuche mich zu sammeln, hole zwei Becher und sehe Luke an.
    »Luke, warum hat Venetia mir denn bloß gesagt, dass ihr eine Affäre habt, wenn es nicht stimmt?«
    »Ich weiß es nicht.« Luke ist ratlos. »Bist du dir wirklich sicher, dass sie das so gesagt hat? Ausgeschlossen, dass du sie missverstanden hast?«
    »Klar!«, gebe ich forsch zurück. »Ich bin doch nicht blöd! Es war ganz eindeutig.« Ich schnäuze mich mit einem Stück Küchenpapier. »Und dass das mal klar ist: Ich kriege das Kind nicht, wenn sie dabei ist. Und ich gehe auch auf keine ihrer dämlichen Teepartys.«
    »In Ordnung«, nickt Luke. »Ich bin sicher, Mr. Braine nimmt uns wieder auf. Er hat mir zwischendurch ein paar Mal gemailt und nach dir gefragt.«
    »Wirklich? Das ist ja nett.«
    Es klingelt. Das müssen sie sein. Das hätte ich ja fast schon vergessen.
    »Wer ist das?«, fragt Luke.
    »Die Vogue !«, sage ich aufgeregt. »Darum bin ich doch hier! Für das Fotoshooting!«
    Ich eile zur Tür. Auf dem Weg sehe ich mich im Spiegel: Mein Gesicht ist fleckig, meine Augen rot und geschwollen, mein Lächeln wirkt aufgesetzt. Ich kenne mich im Haus nicht aus, und ich habe alle coolen Zitate vergessen, die ich mir zurechtgelegt hatte. Ich erinnere mich nicht einmal mehr, welche Marke Unterhosen ich trage. Ich kann das jetzt nicht machen. Es klingelt wieder.
    »Machst du nicht auf?« Luke ist mir gefolgt.
    »Ich muss sie wieder wegschicken.« Ich sehe ihn traurig an. »Guck mich doch an! Ich sehe katastrophal aus! So kann ich doch nicht in die Vogue !«
    »Du wirst bezaubernd sein«, versichert er mir und geht an die Tür.
    »Sie denken, das Haus gehört uns!«, zische ich ihm panisch zu. »Sie denken, wir wohnen hier.«
    Luke wirft mir einen Blick zu, der wohl sagen soll »Wofür hältst du mich denn?«, und öffnet die Tür.
    »Hallo!«, sagt er mit selbstbewusster Chefstimme. »Willkommen in unserem Haus.«
    Maskenbildner sollten den Nobelpreis für Glücksgefühle erhalten. Wie auch Friseure. Und Luke.
    Drei Stunden später läuft

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