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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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alles bestens. Luke hat die Crew von der Vogue sofort um den Finger gewickelt. Er hat in der Küche Tee für sie gekocht. Sie denken wirklich, dass wir hier wohnen!
    Und ich bin wie neu. Zumindest sehe ich ganz neu aus. Die Flecken sind überschminkt, und die Maskenbildnerin war total nett: Sie sagte, sie habe schon viel Schlimmeres erlebt, und wenigstens wäre ich nicht auf Kokain, sechs Stunden zu spät oder hätte einen schrecklichen Hund. (Sie scheint Models nicht besonders zu mögen.)
    Mein Haar glänzt und sieht topmodern aus, und außerdem haben sie sensationelle Kleidung mitgebracht. Draußen steht ein ganzer Wohnwagen voll mit Sachen. Ich stehe mitten auf der geschwungenen Treppe, trage ein Missoni-Kleid und strahle in die klickende Kamera. Ich fühle mich wie Claudia Schiffer oder so.
    Und Luke steht am Fuß der Treppe und lächelt mich an. Er ist die ganze Zeit bei mir geblieben. Er hat sämtliche Termine für den Rest des Vormittags abgesagt und sogar am Interview teilgenommen. Ein Baby rücke die Dinge in die rechte Perspektive, hat er zum Beispiel gesagt, und dass die Vaterschaft sicher Einfluss auf seine Persönlichkeit haben werde. Er sagte, er fände mich schöner denn je (was ich nicht bin, aber egal). Er sagte…
    Nun. Er hat sehr viele schöne Dinge gesagt. Und er wusste, von wem das Bild über dem Kamin ist. Er ist genial!
    »Wollen wir jetzt nach draußen gehen?«, fragt der Fotograf.
    »Gute Idee«, nickt Martha.
    Ich hebe mein Kleid an und gehe vorsichtig die Stufen hinunter. »Vielleicht kann ich dazu das Kleid von Oscar de la Renta tragen?«
    Der Stylist hat dieses atemberaubende lila Kleid mit passendem Cape mitgebracht, das für die Filmpremiere eines schwangeren Stars entworfen worden war. Sie hat es aber nie getragen. Ich muss es einfach anprobieren.
    »Ja, das gibt einen schönen Kontrast zum Rasen.« Martha geht auf die Glastüren zu, die in den Garten führen. »Was für ein toller Garten! Haben Sie den selbst entworfen?«
    »Natürlich!« Ich schaue Luke an.
    »Angelegt hat ihn dann natürlich ein Gärtner, aber das Konzept ist von uns«, fügt er hinzu.
    »Wir hatten diese Vorstellung von Zen… trifft auf… Städtebau…«, sage ich.
    »Die Positionierung der Bäume ist das entscheidende Element des Konzepts«, erklärt Luke. »Wir haben sie mindestens drei Mal umsetzen lassen.«
    »Wow.« Martha nickt beeindruckt und kritzelt etwas in ihr Notizbuch. »Sie sind ja richtige Perfektionisten!«
    »Wir haben einfach Spaß an gutem Design«, sagt Luke ernst. Er zwinkert mir zu, und ich unterdrücke ein Kichern.
    »Sie freuen sich bestimmt darauf, dass Ihr Kind dann demnächst auf dem Rasen herumkrabbelt.« Martha lächelt. »Erst krabbeln… dann laufen…«
    »Ja.« Luke nimmt meine Hand. »Und wie.«
    Ich will gerade etwas hinzufügen, da verkrampft sich mein Bauch, als würde jemand ihn mit beiden Händen zusammendrücken. Das geht schon seit einer Weile so, wenn ich es recht bedenke. Aber dieses Mal war es irgendwie stärker als vorher. »Aua«, entfährt es mir.
    »Was ist?«, fragt Luke besorgt.
    »Nichts«, sage ich schnell. »Soll ich das Cape dazu anziehen?«
    »Lassen Sie uns erst mal das Make-up auffrischen«, sagt Martha. »Und sollen wir ein paar Sandwiches besorgen?«
    Ich gehe zur Eingangstür und halte inne. Da war es wieder. Da gibt es kein Vertun.
    »Was ist denn?« Luke sieht mich genau an. »Becky, was ist los?«
    Okay. Keine Panik.
    »Luke«, sage ich so ruhig wie möglich. »Ich glaube, die Wehen haben eingesetzt. Das geht jetzt schon eine ganze Weile.«
    Mein Bauch verkrampft sich wieder, und ich probiere das flache Atmen aus, das wir im Geburtsvorbereitungskurs geübt haben. Wahnsinn, wie ich instinktiv mit der Situation umgehe.
    »Eine ganze Weile?« Luke ist alarmiert. »Wie lange genau ist denn eine ganze Weile ?«
    Ich versuche, mich zu erinnern, wann ich es das erste Mal gefühlt habe. »Fünf Stunden? Das hieße, dass der Muttermund vielleicht… schon fünf Zentimeter eröffnet sein könnte?«
    »Fünf Zentimeter eröffnet?« Luke starrt mich an. »Was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass ich auf dem halben Weg bin.« Meine Stimme zittert vor Aufregung. »Es bedeutet, dass das Kind kommt!«
    »Ach du meine Güte.« Luke holt sein Handy heraus. »Hallo? Notdienst? Ich brauche schnell einen Krankenwagen!« Er gibt ihnen die Adresse, und ich bekomme weiche Knie. Es sollte doch erst am 19. so weit sein. Ich sollte doch noch drei Wochen Zeit haben.
    »Was ist

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