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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Luke so sprechen höre, bin ich plötzlich unglaublich stolz auf ihn. Er klingt ganz wie der Luke Brandon, den ich damals kennengelernt habe. Selbstbewusst und Herr der Lage. Nicht der Lakai eines Iain Wheeler.
    »Luke, ich habe etwas für dich«, sprudelt es aus mir heraus. »Ich habe… Material über Iain Wheeler.«
    »Was hast du gesagt?«, fragt Luke nach einer kurzen Pause.
    »Es gab früher schon Fälle von Belästigung und Mobbing. Die sind alle unter den Teppich gekehrt worden. Ich habe ein ganzes Dossier über ihn, ich halte es gerade in der Hand.«
    »Du hast was ?« Luke ist baff. »Becky… wovon sprichst du?«
    Vielleicht sage ich im Moment lieber noch nichts von einem Privatdetektiv aus West Ruislip.
    »Frag nicht«, sage ich schnell. »Ich habe es einfach.«
    »Aber wie…«
    »Ich habe doch gesagt: Frag nicht! Es ist aber wahr. Ich schicke es dir per Fahrradkurier ins Büro. Du kannst deinen Anwälten ja schon mal Bescheid sagen, dann können sie es sich sofort ansehen. Es sind Fotos, Notizen, alle möglichen Beweise… Ehrlich, Luke: Wenn das alles rauskommt, dann ist er geliefert.«
    »Du hast Fotos von Iain gemacht?«
    »Nicht direkt. Erzähle ich dir später. Vertrau mir einfach, Luke, das ist bestimmt alles hilfreich.«
    »Becky.« Luke klingt fassungslos. »Du verblüffst mich immer wieder.«
    »Ich liebe dich«, sage ich aus einem Impuls heraus. »Mach sie fertig.« Ich lege auf und schiebe mit schwitzenden Händen den Stuhl zurück. Ich trinke ein paar Schluck Wasser und drücke dann Lukes üblichen Kurierdienst auf der Schnellwahltaste.
    In einer halben Stunde hat Luke die Akte. Ich würde zu gerne sein Gesicht sehen, wenn er sie aufmacht.
    »Hey, Bex!« Suze kommt in die Küche. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich, als sie mich ansieht. »Bex… ist alles in Ordnung?«
    »Ja… alles bestens.« Ich lächele schnell. »Ich habe nur mal eine kleine Pause gebraucht.«
    »Wir wollen jetzt spielen!« Suze holt Orangensaft aus dem Kühlschrank. »Babynahrung erraten… Schnuller suchen… Promikinder raten…«
    Ich kann kaum glauben, was sie alles organisiert hat.
    »Suze… vielen, vielen Dank«, sage ich. »Es ist alles so toll. Und der Bilderrahmen erst!«
    »Ist gut geworden, oder?« Suze sieht zufrieden aus. »Das hat wirklich Spaß gemacht. Vielleicht fange ich wieder an mit den Bilderrahmen.«
    »Mach das!«, sage ich begeistert. Suze hat früher tolle Bilderrahmen gemacht. Die wurden sogar bei Liberty’s verkauft!
    »Die Kinder werden größer«, sagt Suze. »Und wenn Lulu Kochbücher schreibt, kann ich ja wohl Bilderrahmen machen. Die Kinder werden’s überleben, wenn ich ein paar Stunden am Tag arbeite. Da bin ich ja nicht gleich eine Rabenmutter, oder?«
    Ich sehe ihr ihre Angst an. Daran ist nur diese dämliche Lulu schuld. Bevor Suze Lulu kennengelernt hat, hat sie sich nie Gedanken gemacht, ob sie eine gute Mutter ist.
    Okay. Zeit, es Lulu heimzuzahlen.
    »Suze… Ich habe hier etwas für dich«, sage ich und greife in die Küchenschublade. »Aber du darfst es Lulu nie zeigen. Und es ihr auch nicht erzählen. Niemandem.«
    »Ich schwöre!« Suze ist interessiert. »Was ist es?«
    »Hier.«
    Ich gebe Suze die Teleobjektivaufnahme. Sie ist das einzige Beweisstück, das ich aus dem Originalordner behalten habe. Das Bild zeigt Lulu mit den Kindern auf der Straße. Lulu sieht ziemlich fertig aus – sie scheint sogar eins der Kinder anzuschreien. In der einen Hand hält sie vier Mars-Riegel, die sie an die Kinder verteilt. In der anderen Hand zwei Dosen Cola, und zwischen ihren Zähnen klemmt eine Riesentüte Chips.
    »Nein.« Suze ist beinahe sprachlos vor Erstaunen. »Nein. Sind das etwa…«
    »Mars«, nicke ich. »Und Käsechips.«
    »Und Cola!« Suze prustet los und schlägt sich die Hand vor den Mund. »Bex, das ist ja der Hit. Wie um Himmels willen bist du nur an…«
    »Frag nicht.« Ich muss auch kichern.
    »Was für eine scheinheilige… Schnepfe!«
    »Na ja…« Ich zucke selbstbewusst und ohne Schadenfreude die Schultern. Ich sage jetzt nicht, dass ich das schon immer fand.
    Oder dass man ihren ungefärbten Haaransatz nachwachsen sieht. Das wäre zickig.
    »Sie hat mir wirklich zugesetzt.« Suze sieht immer noch ungläubig das Foto an. »Ich habe mich so… unterlegen gefühlt.«
    »Vielleicht solltest du doch in ihre Fernsehsendung gehen«, sage ich. »Und das Foto mitnehmen.«
    »Bex!« Suze kichert. »Du bist gemein! Ich bewahre es nur für mich auf und sehe es mir an,

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