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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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wenn ich seelische Aufbauhilfe brauche.«
    Das Telefon klingelt, und mir vergeht das Lachen. Wenn das schon wieder die Presse ist? Oder Luke mit schlechten Neuigkeiten?
    »Hey, Suze«, sage ich locker. »Sieh doch mal nach den anderen. Ich bin gleich da.«
    »Klar«, nickt Suze. Sie nimmt ihr Saftglas mit und sieht erneut auf das Bild. »Das muss ich gut aufbewahren…«
    Ich warte, bis sie weg ist, und schließe die Tür.
    »Hallo?«
    »Becky«, meldet sich eine vertraute, leicht lallende Stimme. »Fabia hier.«
    »Fabia!« Ich bin erleichtert. »Wie geht es Ihnen? Danke, dass wir letztens das Haus nutzen durften. Die Leute von der Vogue waren sehr beeindruckt! Haben Sie meine Blumen bekommen?«
    »Ja, wunderschön«, sagt Fabia etwas teilnahmslos. »Wir haben die Blumen bekommen. Hören Sie, Becky. Wir haben gerade gehört, dass Sie nun doch nicht bar zahlen können.«
    Luke muss den Makler angerufen haben. Das kam aber schnell bei Fabia an.
    »Stimmt.« Ich versuche, optimistisch zu klingen. »Aber es wird sich alles nur um ein paar Wochen verzögern…«
    »Tja…« Fabia klingt zerstreut. »Wir haben uns nun doch für die anderen Interessenten entschieden.«
    Für einen Augenblick bilde ich mir ein, ich hätte mich verhört. »Andere Interessenten?«
    »Hatten wir die anderen Interessenten nicht erwähnt? Die Amerikaner. Sie haben das gleiche Angebot gemacht wie Sie. Sogar vor Ihnen, also streng genommen…« Ihre Stimme verliert sich.
    »Aber… Sie haben doch unser Angebot akzeptiert! Sie haben gesagt, wir bekommen das Haus!«
    »Tja, aber die anderen Interessenten können das Geld schneller beschaffen, also…«
    Mir ist ganz schwummrig vor Schock. Wir sind reingelegt worden.
    »Sie haben uns die ganze Zeit nur hingehalten?« Ich versuche, kontrolliert zu sprechen.
    »Meine Idee war das nicht.« Fabia klingt reumütig. »Mein Mann hat gern eine Alternative in der Hinterhand. Also, ich wünsche Ihnen viel Glück bei der weiteren Haussuche…«
    Nein. Das kann sie nicht machen. Sie kann uns nicht so hängen lassen.
    »Fabia, hören Sie.« Ich wische mir den Schweiß von der Stirn. »Bitte! Wir erwarten jeden Moment ein Kind. Wir können nirgendwo hin. Unsere Wohnung ist schon verkauft…«
    »Tja. Da drücke ich Ihnen die Daumen, dass Sie noch was finden. Bye, Becky…«
    »Und was ist mit den Archie-Swann-Stiefeln?« Ich weine fast vor Wut. »Wir hatten eine Abmachung! Sie müssen mir den einen Schuh noch zurückgeben!« Ich merke plötzlich, dass ich ins Leere rede. Sie hat einfach aufgelegt. Es ist ihr piepegal.
    Ich gehe zum Kühlschrank und lehne meinen Kopf an den kühlen Stahl. Mir ist schwindlig. Wir haben unser Traumhaus nicht mehr. Wir haben überhaupt kein Haus.
    Ich greife wieder zum Telefon, um Luke anzurufen – und halte inne. Er hat genug um die Ohren.
    In ein paar Wochen müssen wir ausziehen. Wo sollen wir dann hin?
    »Becky?« Kelly kommt kichernd in die Küche. »Wir haben Kerzen auf die Torte gestellt. Ich weiß, du hast nicht Geburtstag, aber du sollst sie trotzdem auspusten…«
    »Ja!« Ich gebe mir einen Ruck. »Ich komme!«
    Irgendwie schaffe ich es, mich zusammenzureißen. Drinnen erraten Danny und Janice gerade Babynahrung und schreiben ihre Antworten auf. Mum und Jess sehen sich Fotos von Promibabys an.
    »Das ist Lourdes!«, sagt Mum. »Jess, du solltest dich wirklich besser über die Welt informieren.«
    »Pürierte Rote Beete«, sagt Danny kennerhaft, nachdem er einen lila Matsch probiert hat. »Fehlt nur ein Schuss Wodka.«
    »Becky!« Mum sieht auf. »Alles in Ordnung, Schatz? Du rennst ja ständig ans Telefon!«
    »Ja, Bex, was ist denn los?«, fragt Suze stirnrunzelnd. »Es…«
    Ich wische mir die feuchte Oberlippe ab. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
    Luke versucht krampfhaft, seine Firma zu retten. Er blutet finanziell aus. Wir haben das Haus verloren.
    Ich kann es ihnen nicht sagen. Ich kann die Party nicht sprengen. Alle haben so einen Spaß.
    Ich erzähle es… später. Morgen.
    »Alles bestens!« Ich zwinge mich zu einem glücklichen Lachen. »Könnte gar nicht besser sein!« Und dann puste ich die Kerzen aus.
    Als Tee und Champagner sich dem Ende neigen, gehen die ersten Gäste langsam nach Hause. Es war so eine schöne Babyparty. Und alle haben sich prima verstanden! Janice und Jess haben sich wieder vertragen, und Jess hat versprochen, dass sie in Chile gut auf Tom aufpasst. Sie wird nicht zulassen, dass Guerillakämpfer ihn entführen! Suze und Kelly

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