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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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haben sich beim Erraten der Babynahrung lange unterhalten, und Suze hat Kelly angeboten, für ein Jahr als Au-Pair zu ihr zu kommen. Aber das Erstaunlichste ist: Danny und Jess verstehen sich richtig prima! Danny erzählte, dass er in seiner neuen Kollektion mit Steinen arbeiten möchte, und jetzt will Jess mit ihm in ein Museum gehen, um ihm verschiedene Gesteinsarten zu zeigen.
    Als alle gerade Kuchen aßen, kam der Fahrradkurier, und ich habe Luke den Ordner geschickt. Seitdem habe ich allerdings noch nichts von ihm gehört. Er redet bestimmt mit seinen Anwälten. Er weiß also wohl auch noch nichts von dem Haus.
    »Alles in Ordnung, Becky?«, fragt Mum und umarmt mich an der Tür. »Soll ich bei dir bleiben, bis Luke nach Hause kommt?«
    »Ach was, nein. Mach dir keine Sorgen.«
    »Dann ruh dich mal schön aus. Du musst mit deinen Kräften haushalten, Liebes.«
    »Das mache ich«, nicke ich. »Bye, Mum.«
    Die Wohnung fühlt sich still und leer an, als alle gegangen sind. Nur ich und der ganze Plunder. Ich gehe ins Kinderzimmer und streiche sanft über den handgefertigten Stubenwagen und die kleine weiße Wiege. Und das Körbchen mit dem schönen Leinendach. (Das Baby soll wählen können, wo es schlafen möchte.)
    Es ist wie eine Bühne, die auf den Auftritt der Hauptfigur wartet.
    Ich stupse meinen Bauch an. Ob es wach ist? Vielleicht sollte ich ihm etwas Musik vorspielen, und dann wird es ein Genie! Ich ziehe die Spieluhr auf, die ich aus dem Katalog Das intelligente Baby bestellt habe, und drücke sie an meinen Bauch.
    Hör mal, Babylein! Das ist Mozart.
    Glaube ich. Oder Beethoven oder so.
    Oje, jetzt habe ich das Baby verwirrt. Ich will gerade auf der Packung nachsehen, ob es Mozart ist, als ich im Flur ein Geräusch höre.
    Weihnachtspost. Die wird mich aufheitern. Ich lasse die Spieluhr liegen und nehme den riesigen Stapel Post von der Türmatte. Ich watschele zum Sofa und sehe die Umschläge durch.
    Halt. Da ist ein kleines Päckchen mit einer mir wohlbekannten Schrift darauf.
    Venetias Schrift.
    Es ist an Luke adressiert, aber das ist mir egal. Ich reiße es mit zitternden Händen auf und finde eine kleine lederne Schatulle von Duchamp. Darin ein Paar Manschettenknöpfe in Silber und Emaille. Warum schickt sie ihm Manschettenknöpfe?
    Eine cremefarbene Karte fällt heraus:
    L
    Lange nicht gesehen. Nunc est bibendum?
    V
    Ich starre die Karte an, und mir rauscht das Blut im Kopf. Die Schwierigkeiten dieses Tages bündeln sich zu einem einzigen Wutstrahl. Ich habe die Nase voll. Und zwar gestrichen. Ich schicke dieses Päckchen schnurstracks zurück…
    Nein. Ich gebe es ihr selbst zurück. Höchstpersönlich.
    Ganz benommen stehe ich auf und schnappe mir meinen Mantel. Ich werde zu Venetia gehen und dieses Kapitel beenden. Ein für alle Mal.

20
    Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so scharf auf einen Showdown.
    Es dauert nicht lange, bis ich herausgefunden habe, wo Venetia steckt. Ich habe im Ganzheitlichen Geburtszentrum angerufen und so getan, als ob ich dringend mit ihr sprechen müsste. Die Sprechstundenhilfe sagte zwar, Venetia sei »unabkömmlich«, aber ihr ist auch rausgerutscht, dass sie im Cavendish ist. Und weil ich immer noch als Patientin geführt werde, hat man mir angeboten, Venetia anzupiepen. Aber siehe da! Ganz plötzlich ging es mir schon wieder besser, und das haben sie mir auch abgekauft. Sie sind es offensichtlich gewöhnt, dass schwangere Frauen anrufen und ihre Meinung gleich wieder ändern.
    Jetzt stehe ich also im Cavendish vor der Entbindungsstation, mein Herz rast, und ich umklammere eine Tragetasche von The Look. Darin sind nicht nur die Manschettenknöpfe, sondern auch die Stützstrümpfe, die hässliche Bauchtasche, alle Nachrichten, die sie Luke je geschrieben hat, die Broschüren und Aufzeichnungen aus ihrem dämlichen Ganzheitlichen Geburtszentrum… Sogar die Geschenke aus dem Willkommenspäckchen. (Die Crème de la Mer hat mich am meisten Überwindung gekostet, aber ich habe das meiste herauskratzen können und in einen alten Topf von Lancôme getan. Das geht Venetia natürlich nichts an.)
    Dies ist die Schlussstrich-Tasche. Ich übergebe sie Venetia und sage ganz ruhig »Lass uns in Ruhe. Luke und ich und das Baby wollen nichts mehr mit dir zu tun haben.« Dann muss sie doch wohl einsehen, dass sie verloren hat.
    Auf dem Weg hierher habe ich den netten Lateinprofessor angerufen, und er hat mir eine prima Beleidigung beigebracht. »Utinam barbari provinciam tuam

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