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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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da habe ich auch ein Konto. Auch nur ein ganz kleines«, sage ich schnell, als ich seinen Gesichtsausdruck bemerke.
    »Becky.« Luke kommt anscheinend nicht ganz damit klar. »Wie viele Onlinekonten hast du genau?«
    »Drei«, sage ich. »Ungefähr drei.«
    Er sieht mich durchdringend an. Das ist das Dumme an Ehemännern: Irgendwann kennen sie einen einfach zu gut.
    »Also okay. Fünfzehn.«
    »Und wie viele davon haben einen Dispo?«
    »Fünfzehn. Was denn?«, schieße ich schnell hinterher. »Ein Konto ohne Dispo ist ja wohl sinnlos.«
    »Fünfzehn Konten mit Dispokredit?« Luke fasst sich an den Kopf. »Becky, du bist die Schulden der Dritten Welt.«
    »Ich nutze die Globalisierung zu meinem Vorteil«, entgegne ich. »Die Bank von Tschad hat mir 50 Dollar allein für die Eröffnung eines Kontos gutgeschrieben.«
    Luke ist echt betriebsblind. Was soll so schlimm daran sein, dass ich fünfzehn Konten habe? Jedes Kind weiß doch, dass man nicht alles auf ein Pferd setzen soll.
    »Luke, du vergisst anscheinend, dass ich mal eine höchst erfolgreiche Finanzjournalistin war. Mit Geld und Investitionen kenne ich mich aus. Je höher das Risiko, desto größer der Profit.«
    Meine Argumentation scheint Luke nicht zu überzeugen. »Danke, Becky, die Prinzipien des Finanzmarkts sind mir bekannt«, sagt er höflich.
    »Okay.« Da fällt mir was ein. »Wir sollten das Investmentkonto für das Baby auch in Bangladesh anlegen. Da würden wir irre viel Geld verdienen!«
    »Bist du verrückt ?« Luke starrt mich an.
    »Aber warum denn nicht? Der Markt dort ist voll im Kommen!«
    »Wohl kaum.« Luke rollt jetzt richtig mit den Augen. »Ich habe schon mit Kenneth über das Konto für das Baby gesprochen, und wir sind übereingekommen, das Geld in sehr sicheren Anlagen…«
    »Moment mal!« Ich hebe die Hand. »Was soll das denn heißen: Du hast mit Kenneth gesprochen? Habe ich nichts dazu zu sagen?«
    Ich fasse es nicht, dass sie mich nicht mal gefragt haben! Als ob ich gar nicht zähle. Dabei war ich früher Finanzexpertin im Fernsehen und habe jede Woche Hunderte von Briefen mit Fragen bekommen.
    »Becky, sieh mal«, seufzt Luke. »Kenneth freut sich, uns passende Anlagen zu empfehlen – und du brauchst dir keinen Kopf zu machen.«
    »Darum geht es doch gar nicht!«, sage ich verletzt. »Verstehst du das denn nicht, Luke? Wir werden Eltern. Als Eltern müssen wir Dinge gemeinsam entscheiden. Sonst schlägt unser Kind uns später, und wir verstecken uns vor lauter Angst im Schlafzimmer und schlafen nie mehr miteinander!«
    »Was?«
    »So läuft das! Habe ich bei der Supernanny gesehen!«
    Luke ist total erschrocken. Er sollte wirklich mehr fernsehen.
    »Okay«, sagt er schließlich. »Wir können gerne gemeinsam Entscheidungen treffen. Aber ich lege das Geld für das Baby nicht auf einem hochriskanten Markt an.«
    »Nun ja, und ich lege es nicht auf ein langweiliges Sparbuch, wo es keinen Gewinn erzielt!«
    »Pattsituation.« Es zuckt um Lukes Mundwinkel. »Was schlägt denn die Supernanny so vor, wenn Eltern entgegengesetzte Meinungen zu Investmentkonten haben?«
    »Ich bin nicht sicher, ob sie das Thema schon hatten«, gebe ich zu. Dann fällt mir etwas ein. »Wir können das Geld doch aufteilen. Du investierst die eine Hälfte, ich die andere. Dann werden wir ja sehen, wer mehr Gewinn macht.« Ich kann mir nicht verkneifen, noch hinzuzufügen: »Ich wette, ich.«
    »Oh, verstehe.« Luke zieht die Augenbrauen hoch. »Dann ist das also eine Wette, Mrs. Brandon?«
    »Wer wagt, gewinnt«, sage ich lässig. Luke lacht.
    »Okay, abgemacht. Jeder bekommt die Hälfte und kann damit machen, was er will.«
    »Abgemacht.« Ich strecke die Hand aus, und Luke schlägt ein. Da klingelt das Telefon.
    »Ich geh ran«, sagt Luke. »Hallo?«
    Diese Wette werde ich aber so was von gewinnen! Ich suche mir richtig gute Anlagemöglichkeiten aus und vergolde unser Kind geradezu. Ich kann in Futures investieren oder in Gold… Halt! Kunst! Das ist es. Ich entdecke den nächsten Damien Hirst. Ich kaufe irgendeine bemalte Kuh oder so was, die später bei Sotheby’s zu einem horrenden Preis versteigert wird. Alle werden sagen, wie unglaublich weitsichtig und genial ich das angestellt habe…
    »Wirklich?«, fragt Luke gerade. »Nein, das hat sie noch gar nicht erzählt. Danke.« Er legt auf und sieht mich fragend an. »Becky, das war Giles vom Immobilienbüro. Er sagt, ihr habt euch Anfang der Woche lange unterhalten? Was genau hast du ihm denn

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