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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sie in eine andere Abteilung wechselt, könnt ihr immer noch zusammen Kaffee trinken gehen…«
    »Zusammen Kaffee trinken?« Meine Stimme überschlägt sich vor Schreck. »Was ist schon ›zusammen Kaffee trinken‹?«
    Die Tränen laufen mir übers Gesicht, als ich mir vorstelle, wie ich Luke steif zu einem Kaffee treffe, während Venetia im Hintergrund ungeduldig mit den Fingernägeln auf den Tisch trommelt.
    »Becky?«, ruft Mum erschrocken aus. »Liebes? Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, alles okay«, schniefe ich und reibe mir das Gesicht. »Es ist nur alles ein bisschen… aufregend.«
    »Ist dir diese Kollegin denn wirklich so wichtig?« Mum ist offensichtlich erstaunt. Dad fragt im Hintergrund: »Was ist los?«, und das Telefon raschelt, als Mum sich zu ihm dreht. Ich kann ihre leise Stimme hören: »Das ist Becky. Ich glaube, die Hormone machen ihr zu schaffen, die Ärmste…«
    Also echt. Wie oft soll ich noch sagen, dass das nicht das Problem ist. Mein Mann hat eine Affäre.
    »Becky, hör mal zu.« Mum ist wieder ganz Ohr. »Hast du mit deiner Freundin überhaupt darüber gesprochen? Hast du sie direkt gefragt, ob sie die Abteilung wechseln will? Bist du dir überhaupt sicher, dass deine Vermutung stimmt?«
    Stille, während ich mir vorstelle, Luke heute Nacht zur Rede zu stellen, wenn er nach Hause kommt. Ich werde seine Lüge aufdecken. Aber was, wenn er so tut, als wäre er bei den Awards gewesen? Was, wenn er sagt, dass er Venetia liebt und mich ihretwegen verlässt?
    So oder so, mir ist jetzt schon schlecht, wenn ich daran denke.
    »Das ist nicht so einfach«, sage ich schließlich.
    »Oh, Becky«, seufzt Mum. »Du warst noch nie besonders gut darin, den Dingen ins Auge zu sehen, nicht wahr?«
    »Nein.« Ich reibe meinen Fuß auf dem Teppich. »Das war ich wohl noch nie.«
    »Du bist doch aber jetzt erwachsen, Liebes«, sagt Mum sanft. »Du musst Problemen langsam ins Auge sehen. Du weißt, was zu tun ist.«
    »Du hast Recht.« Ich seufze laut. Ein bisschen Spannung fällt von mir ab. »Danke, Mum.«
    »Pass auf dich auf, Liebes. Reg dich nicht auf. Dad lässt grüßen.«
    »Bis bald, Mum. Danke. Bye.«
    Ich lege entschlossen auf. Mütter wissen Bescheid. Zum ersten Mal sehe ich ganz klar. Ich weiß, was zu tun ist. Ich engagiere einen Privatdetektiv.

Fakultät für klassische Philologie
    Fachbereich: Lateinische Philologie
    Oxford University
    Oxford
    OX1 6TH
    Mrs. R. Brandon
37 Maida Vale Road
Maida Vale
London NW6 0YF
3. November 2003
    Sehr geehrte Mrs. Brandon,
    vielen Dank für Ihren Anruf. Meine Sekretärin hat mir, so gut sie konnte, Ihr Anliegen geschildert.
    Es tut mir leid, dass Ihr Mann eine Affäre »auf Latein« hat. Ich kann mir vorstellen, dass Sie das nervös macht, und bin gern bereit, Ihnen die SMS-Nachrichten zu übersetzen, um zur Klärung der Situation beizutragen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edmund Fortescue
Professor für klassische Philologie
P.S.: Übrigens stammt die Bezeichnung »Latin Lover« nicht daher, dass man mit seinem Partner auf Latein kommuniziert.
    Denny and George
    44 Floral Street
    Covent Garden
    London W1
    Mrs. R. Brandon
    37 Maida Vale Road
    Maida Vale
    London NW6 0YF
    4. November 2003
    Liebe Rebecca,
    vielen Dank für ihr Schreiben. Es tut uns leid, dass Sie sich mit ihrer Frauenärztin entzweit haben. Wir fühlen uns geschmeichelt, dass Sie Ihr Kind nun am liebsten bei uns zur Welt bringen möchten. Leider können wir das Geschäft aber nicht kurzzeitig in einen Kreißsaal verwandeln. Das Kind Denny George Brandon zu nennen, wäre eine sehr nette Geste; es ändert jedoch nichts an unserer Entscheidung.
    Alles Gute für die Geburt!
    Mit den besten Grüßen,
    Francesca Goodman
    Geschäftsführerin
    REGAL AIRLINES
    Head Office
    Preston House
    354 KINGSWAY • LONDON WC2 4TH
    Mrs. Rebecca Brandon
    37 Maida Vale Mansions
    Maida Vale
    London NW6 0YF
    4. November 2003
    Sehr geehrte Mrs. Brandon,
    vielen Dank für Ihr Schreiben.
    Sie unterliegen offensichtlich einer Fehlannahme. Sollten Sie während des Fluges mit unserer Fluglinie ein Kind gebären, so würde dies dem Kind nicht lebenslang Freiflüge in der Ersten Klasse bescheren. Auch würden Sie als Begleiterin des Kindes nicht kostenlos mitfliegen dürfen.
    Unsere Flugbegleiter haben außerdem nicht »bereits Millionen von Babys zur Welt gebracht«. Ich darf Sie freundlichst darauf hinweisen, dass das Fliegen ab der 37. Schwangerschaftswoche untersagt ist.
    Ich hoffe, Sie trotzdem bald wieder an Bord von Regal

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