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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Ihnen… ein Foto geben?«
    »Das machen wir schon selbst.« Er klopft auf die Papiere. »Sie schreiben nur die Frauen auf. Und lassen Sie keine aus. Freundinnen… Kolleginnen… haben Sie eine Schwester?«
    »Nun… ja«, sage ich. »Aber er würde niemals… nie und nimmer…«
    Dave Sharpness schüttelt amüsiert den Kopf.
    »Sie würden sich wundern, Mrs. Brandon. Meine Erfahrung sagt: Wer ein kleines Geheimnis hat, der hat meistens noch mehr davon.« Er reicht mir einen Stift. »Keine Sorge, wir machen das schon.«
    Ich schreibe »Venetia Carter« oben auf das Papier. Dann halte ich inne.
    Was mache ich hier bloß?
    »Ich kann das nicht.« Ich lasse den Stift fallen. »Tut mir leid. Ich kann doch nicht meinen Mann ausspionieren lassen!« Ich stehe auf. »Ich hätte nicht kommen sollen!«
    »Sie müssen sich nicht sofort entscheiden«, sagt Dave Sharpness unbeeindruckt und angelt nach einer Bonbontüte. »Die meisten, die gehen, kommen innerhalb einer Woche wieder. Sie haben dann nur eine Woche verloren. Eine Frau in Ihrem fortgeschrittenen Stadium…« Er sieht vielsagend auf meinen Bauch. »Na ja, Sie haben eigentlich keine Zeit zu verlieren.«
    »Oh.« Ich setze mich langsam wieder hin. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
    »Und das Wort spionieren benutzen wir nicht«, fügt er hinzu. »Keinem gefällt die Vorstellung, seinen Partner auszuspionieren. Daher reden wir lieber von einer ›distanzierten Beobachtung‹.«
    Distanzierte Beobachtung klingt wirklich gleich viel besser.
    Ich fingere an dem Geburtsstein herum, die Gedanken wirbeln in meinem Kopf. Wenn ich sowieso in einer Woche wiederkomme, kann ich eigentlich auch gleich unterschreiben.
    »Und wenn mein Mann Sie sieht? Was, wenn er völlig unschuldig ist und dann herausfindet, dass ich einen Privatdetektiv engagiert habe? Er wird mir nie wieder vertrauen können…«
    Dave Sharpness hebt die Hand. »Ich versichere Ihnen, dass wir mit größter Vorsicht und Diskretion vorgehen. Wenn Ihr Mann unschuldig ist, wird er nie etwas erfahren. Wenn er schuldig ist, dann haben Sie einen Beweis. Es ist eine Situation, in der Sie nur gewinnen können.«
    »Es gibt also definitiv keine Möglichkeit, dass er es herausfindet?«, frage ich nach, um sicherzugehen.
    »Also bitte, Mrs. Brandon. Ich bin Profi.«
    Mal ehrlich, mir war bisher nicht klar, dass es so harte Arbeit ist, einen Privatdetektiv zu engagieren. Es dauert vierzig Minuten, bis ich alles aufgeschrieben habe. Dave Sharpness lässt einfach nicht locker.
    »So, das war es«, sage ich schließlich. »Mir fällt nun wirklich partout niemand mehr ein.«
    »Hervorragend.« Dave Sharpness nimmt sich die Zettel und fährt mit dem Finger die Namensliste herunter. »Wir arbeiten die Liste ab. Und in der Zwischenzeit nehmen wir eine leichte Beschattung auf.«
    »Was heißt das denn?«, frage ich nervös nach.
    »Einer meiner hoch qualifizierten Kollegen folgt Ihrem Mann für zwei Wochen, und dann treffen wir uns wieder. Zu dem Zeitpunkt erstatte ich Ihnen persönlich Bericht. Ich brauche allerdings eine Anzahlung…«
    »Oh.« Ich nehme meine Tasche. »Natürlich.«
    »Als neue Kundin dürfen Sie von unserem Spezialangebot Gebrauch machen.« Er kramt in der Schreibtischschublade und holt einen Flyer heraus.
    Spezialangebot? Denkt er wirklich, ich sei an einem Spezialangebot interessiert, wenn meine Ehe auf dem Spiel steht? Eigentlich ist es eine Frechheit, dass er das auch nur vorschlägt.
    »Nur noch heute gültig«, fährt er fort. »Ein tolles Angebot für Einsteiger: Jede weitere Ermittlung zum halben Preis! Es wäre doch ein Jammer, die Gelegenheit nicht beim Schopf zu packen…«
    Stille.
    »Was meinen Sie denn damit?«, frage ich.
    »Na, denken Sie doch mal nach. Gibt es nicht noch mehr Ungereimtheiten in Ihrem Leben? Vermisste Personen, die Sie gerne wiederfinden würden? Das Angebot gilt nur noch heute…«
    Ich öffne den Mund, um zu sagen, dass ich nicht interessiert bin – schließe ihn aber wieder.
    Vielleicht sollte ich wirklich einen Moment nachdenken. Es ist immerhin ein gutes Angebot. Vielleicht gibt es ja doch etwas, das ich schon immer herausfinden wollte. Irgendjemanden aus der Schulzeit wiederfinden… ein Auto über Satellit verfolgen… oder einfach etwas über einen Freund oder Nachbarn herausfinden…
    Oh mein Gott. Ich habe es!
    Dave hatte anfangs Probleme, das mit den Augenbrauen zu verstehen. Aber nachdem ich alles erklärt und am Ende sogar eine Zeichnung gemacht habe,

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