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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Airlines begrüßen zu dürfen.
    Margaret McNair
    Kundenbetreuung

KENNETH PRENDERGAST
    Prendergast de Witt Connell
    Financial Advisers
    Forward House
    394 High Holborn London WC1V 7EX
    Mrs. R. Brandon
37 Maida Vale Mansions
Maida Vale
London NW6 0YF
5. November 2003
    Sehr geehrte Mrs. Brandon,
    herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
    Ich war erstaunt, von Ihrem neuen »Geniestreich« in der Finanzplanung für das Kind zu hören, und kann Ihnen nur dringend davon abraten, den Rest des Geldes in »Antiquitäten der Zukunft« zu investieren. »Jede Menge Dinge zu kaufen« garantiert keineswegs einen Gewinn. Anbei sende ich Ihnen das Polaroidfoto des Topshop-Bikinis zurück.
    Bitte lassen Sie sich von mir auf einen konventionelleren Weg der Finanzplanung zurückführen, etwa Anleihen und Aktienfonds.
    Mit freundlichen Grüßen,
Kenneth Prendergast
Familien-Finanzberater

12
    Warum habe ich daran nur vorher noch nicht gedacht? Mum hat Recht, ich muss der Sache auf den Grund gehen. Nur eine Frage muss geklärt werden: Hat Luke eine Affäre mit Venetia, ja oder nein?
    Wenn ja, dann –
    Mein Magen verkrampft sich schon bei dem Gedanken. Flach atmen. Ein. Aus. Ein. Aus. Den Schmerz ignorieren. Ich denke erst weiter darüber nach, wenn ich Genaueres weiß.
    Ich stehe in der U-Bahn-Station West Ruislip. Ich hätte nicht gedacht, dass sich hier Privatdetektive niederlassen. (Allerdings hatte ich auch Downtown Chicago in den vierziger Jahren vor meinem inneren Auge.)
    Ich gehe die Straße hinunter und sehe mein Spiegelbild in einem Schaufenster. Ich wusste nicht, was ich zu diesem Termin am besten anziehen soll, und habe mich dann für ein einfaches schwarzes Kleid entschieden, Vintage-Schuhe und eine überdimensionierte Sonnenbrille. Ob das mit der Brille so klug war? Wenn mich jemand erkennt, merkt er doch gleich, dass da was im Busch ist.
    Ich gehe lieber etwas schneller. Ich kann gar nicht glauben, dass ich das hier wirklich durchziehe. Und es war so einfach. Wie einen Termin zur Pediküre zu machen. Ich habe einfach die Nummer gewählt, die mir der Taxifahrer gegeben hatte – nur leider war der Detektiv gerade auf dem Weg an die Costa del Sol. (Im Golfurlaub, nicht zu einer dienstlichen Beschattung.) Also habe ich im Internet nachgesehen – und es gibt Tausende von denen! Ich habe mir Dave Sharpness, einen Privatdetektiv mit Spezialgebiet Ehefragen, ausgewählt.
    Ich biege in eine Seitenstraße ein, und da ist das Haus. Ich sehe es mir einen Moment an, denn so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich dachte an ein heruntergekommes Büro in einer schmutzigen Gasse. An eine nackte Glühbirne, die von der Decke baumelt, und vielleicht sogar an ein paar Einschusslöcher in der Wand. Aber dies ist ein gepflegtes Gebäude mit Lamellenvorhängen. Auf der kleinen Rasenfläche vor dem Haus steht ein Schild: »Bitte sauber halten.«
    Nun. Privatdetektive müssen nicht unbedingt heruntergekommen sein, oder? Ich öffne die Glastür. Drinnen sitzt an einem Schreibtisch eine blasse Frau mit verschnittenen, auberginefarben getönten Haaren. Sie sieht von ihrem Taschenbuch auf, und ich fühle mich plötzlich gedemütigt. Wahrscheinlich kommen hier ständig Frauen wie ich rein.
    »Ich möchte gerne zu Dave Sharpness.« Ich versuche, souverän zu bleiben.
    »Natürlich«, erwidert sie und sieht auf meinen Bauch. »Setzen Sie sich doch.«
    Ich setze mich auf einen Sessel aus braunem Schaumpolster und nehme einen Reader’s Digest vom Tisch. Einen Augenblick später tritt ein Mann in den Fünfzigern oder vielleicht sogar schon Sechzigern aus einer Tür. Er hat einen Bierbauch, blaue Augen, ein Doppelkinn, und die weißen Haare stehen in alle Richtungen von seinem gebräunten Kopf ab.
    »Dave Sharpness«, sagt er und reicht mir die Hand. Seiner Stimme hört man an, dass er schon viele Jahre raucht. »Kommen Sie rein.«
    Ich folge ihm in ein kleines Büro, in dem ein Mahagonischreibtisch steht und ein Bücherregal, gefüllt mit juristischen Büchern und Aktenordnern. Auf den Ordnern stehen fein säuberlich Namen. Mit leichter Panik bemerke ich, dass auf dem Schreibtisch ein ebensolcher Aktenordner liegt, auf dem »Brandon« steht. Und das soll diskret sein?
    Was, wenn Luke zufällig in West Ruislip eine dienstliche Besprechung hat, am Fenster vorbeigeht und dort reinschaut?
    »Also, Mrs. Brandon.« Dave Sharpness hat sich hinter den Schreibtisch gequetscht und spricht mich heiser an. »Ich möchte mich Ihnen zunächst vorstellen. Ich habe

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