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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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oder den Angreifern abgefeuert wurden.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte er.
    »Ich glaube, sieben konnten mit dem größten Teil der Besuchermenge entkommen, aber ich kann es nicht mit Gewissheit sagen«, antwortete Urbanus.
    Jebel spürte, wie sich ihm der Magen übelkeiterregend umstülpte, aber zugleich fiel ihm auf, dass die schock- und schmerzlindernden Medikamente, die ihn durchspülten, die Reaktion dämpften. Achtzehn Mitglieder seines Teams waren tot, einfach so, und der Teufel mochte wissen, wie viele Menschen sonst noch in diesem Raum umgekommen waren. Was er sich jetzt wünschte, das war die Anpassung dieses neuen Arms, damit er tödliche Hardware benutzen konnte. Ein Protonenkarabiner hätte gute Dienste geleistet, oder vielleicht einer dieser hübschen kompakten Raketenwerfer. Er hatte wirklich das Bedürfnis, Krabbenpaste anzurichten.
    Wenig später erreichten sie einen Schwebeschacht, der im schrägen Winkel in die Station hineinführte, aber das irisförmige Kraftfeld war ausgefallen - entweder durch Schäden oder aus Sicherheitsgründen abgeschaltet. Urbanus blickte forschend den Schacht hinauf, drehte sich dann um und musterte Jebel.
    »Ich werde dich tragen müssen.«
    »Kannst du mir nicht gleich den Arm ansetzen?«
    »Das würde zu lange dauern.«
    Lindy machte sich als Erste an den Aufstieg über die schräg liegende Leiter, rasch gefolgt von Urbanus, der Jebel auf dem Rücken trug. Als sie den Schacht wieder verließen, spülte die abgeschwächte Druckwelle einer Explosion weiter unten an ihnen vorbei. Sie durchquerten weitere Korridore, und in einem davon waren die Gravoplatten gestört, obwohl die Schwerkraft zum Glück nicht über eine Standardeinheit hinaus fluktuierte. Endlich erreichten sie einen breiten Boulevard, gesäumt mit Geschäften und Wohnungen, und eine Linie aus Stationsstreitkräften wartete dort: einen Meter dicke Keramalschilde auf Kettenfahrzeugen, hochgeklappt wie Deckel, zwei tragbare Flachfeldgeneratoren und dahinter eine Reihe aus Kampfpanzern mit Raketenwerfern oder Partikelkanonen. Das Sicherheitspersonal der Station war in voller Kampfausrüstung aufmarschiert, und Jebel sah, dass sich ECS-Streitkräfte hinzugesellten. Während er und die beiden anderen diese Reihe erreichten und hindurchgewinkt wurden, informierte der Verstärker Jebel darüber, dass die Netzverbindung wieder hergestellt war - also hatte ein Sicherheitsmechanismus sie ausgeschaltet gehabt. Der Verstärker sendete die gespeicherte Nachricht an Cirrella, und Jebel stellte das Gerät so ein, dass es ihn sofort informierte, wenn sie Kontakt zu ihm aufnehmen wollte.
 
    Captain John Varence blickte ins Firmament hinaus und wusste, dass es sein Zuhause war. Er betrachtete diese Lichtpunkte da draußen - was waren das noch gleich - Sterne ... Und etwas kitzelte sein Gedächtnis. Etwas, was diese Sterne anging, irgendeine Verbindung, aber er konnte nicht richtig ...
    »Du bist ein Mensch«, erinnerte ihn der andere Teil seines Bewusstseins. »Du wurdest auf einem Planeten namens Erde geboren, der einen Stern namens Sol umkreist.«
    Nein, das konnte nicht stimmen. Hatte es nicht etwas mit Armen, Beinen und einer ganz schön nassen chaotischen Biologie zu tun, wenn man ein Mensch war? Er wusste etwas darüber, wenn er sich auch nicht ganz im Klaren darüber war, woher er das wusste. Hatte nichts mit ihm zu tun. Ein Fusionstriebwerk beförderte ihn allwissend und allmächtig an diese glitzernden Punkte heran, und Subraumtriebwerke führten ihn unter die gewaltige Weite zwischen ihnen. Er blickte auf das alles hinaus, mit Sensoren, die das gesamte elektromagnetische Spektrum abdeckten, spürte das Vakuum auf seinem stahlharten Rumpf und badete im Balsam harter Strahlung - sein Körper ein gewaltiger goldener Rhombus, dicht besetzt mit Sensorphalangen, vier Kilometer lang, anderthalb breit und einen tief. Das war sein eigener Körper, denn er spürte ganz unmittelbar alle Empfindungen darin und auf seiner Haut. Wenn er beschädigt wurde, litt er, und sobald er wieder repariert war, bedeutete dies Gesundheit. Dieser Körper stand ganz unter seiner Kontrolle, die Systeme harrten seiner Entscheidungen ...
    Er bewegte sich aufs Neue ...
    Ja - ja, er hatte beschlossen, diese Koordinaten anzusteuern, denn er erinnerte sich daran, wie er mit diesem anderen Teil seines Verstandes die Fusionsmaschinen gezündet hatte. Aber warum dorthin fahren? Obwohl als Teil der Polis allwissend, diente John seinem Zweck. Und die

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