Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)
bringen.«
Innerhalb von Minuten traf das Unterstützungsteam ein, und Ärzte versorgten die verletzte Kontrollbeauftragte, während weitere Personen sich daranmachten, zerstörte optische Leitungen zu Stecknadelkameras zu reparieren. Die Komsignale wurden deutlicher, und eine oder zwei Sekunden lang erlebte Jebel, wie sein Verstärker wieder zu arbeiten versuchte. Über Kom informierte ihn die Stations-KI: »Sie führen jetzt das Kommando, Jebel Krong, und Ihr Rang wird um zwei Stufen erhöht. Setzen Sie Ihren derzeitigen Einsatz fort, wobei es darum geht, so viele Zivilisten wie möglich herauszuholen, aber seien Sie sich darüber klar, dass Ihre Zeit nun begrenzt ist. Uns liegt die Bestätigung vor, dass sich die Prador zu ihrem Shuttle zurückziehen. Sobald dieser Shuttle abgelegt hat, wird diese Station wahrscheinlich das wichtigste Ziel des Mutterschiffs.«
Bitte lass Cirrella in Sicherheit sein ...
»Was ist mit den ECS-Schiffen?«
»Alle vernichtet.«
Das kam für ihn wie ein Schlag in den Bauch. Sie gewannen hier gar nichts - sie versuchten lediglich, ihre Verluste zu begrenzen. Sein Verstärker sprang jetzt lange genug wieder an, um ihm Details der Sektionen zu übermitteln, die er als Nächste absuchen musste, aber nach wie vor keine Nachricht Cirrellas. Er entschied, dass er, sobald sein Team zurückgerufen wurde, sofort auf eigene Faust losziehen würde, aber vorläufig musste anderes erledigt werden.
»Sehr gut.« Jebel betrachtete seine Truppe. »Wir machen weiter. Ich persönlich möchte noch ein paar mehr dieser Arschlöcher umbringen.«
Seine Kameraden pflichteten ihm knurrend bei.
Er führte sie aus der Fertigungsanlage in weitere schwerelose Sektionen, bis sie schließlich den vorgesehenen Treffpunkt erreichten - einen kugelförmigen Raum, in den zahlreiche Gänge mündeten und in dessen Zentrum eine Zypresse wuchs, die Äste verwüstet. Dort erteilte er den übrigen Einheiten Befehle, und sie zogen weiter.
»Wenn sie sich zu ihrem Schiff zurückziehen, tappen wir wahrscheinlich in keine weiteren Hinterhalte«, bemerkte Jean.
»Okay, legen wir ein höheres Tempo vor.«
Sie rückten eine weitere Viertelstunde lang schneller vor, bis Urbanus plötzlich rief: »Halt!«
Jebel warf dem Golem einen finsteren Blick zu, aber Urbanus, der so kühl war wie sein Name, machte Jebel auf gewisse kleine zylinderförmige Objekte aufmerksam, die vor ihnen an der Decke hafteten. »Ich weiß nicht, was das ist, aber die stammen sicher nicht von uns.«
»Schieß auf eine davon«, befahl Jebel.
Mit einer durchgehenden eleganten Bewegung hob Urbanus den Karabiner und feuerte ihn ab. Die Zylinder gingen in mehreren Explosionen hoch und füllten den Korridor voraus mit Feuer und Schrapnell.
»Bastarde!«, bemerkte Jebel und nahm das Tempo wieder zurück.
Allerdings waren sie inzwischen nach seiner Schätzung etwa auf halbem Weg in die von den Prador gehaltene Sektion vorgedrungen. Endlich arbeiteten sie sich aufwärts zu einer langen Einkaufspassage vor, in der Balkone Ausblick in einen Park gewährten, der sich durch eine mehr als einen Kilometer lange Röhre zog, und sichteten dort erneut den Feind.
George - sie konnte ihn einfach nicht mehr als Sub-KI der »Trajeensystem-Frachtruncible-KI« betrachten - war direkt neben ihr präsent, während sie den logischen Pfad demonstrierte, der sie zur Wahrheit über die Shuttleabstürze geführt hatte. Zuzeiten tauchte sie aus der virtuellen Realität auf, warf einen Seitenblick auf das Optikkabel, das vom Verstärker aus über ihre Schulter führte, und nahm manchmal einen Schluck Wein aus ihrem Glas, das durch irgendeinen verborgenen Mechanismus die ganze Zeit lang gekühlt blieb.
»Erneut Subraumkalkulationen und Runciblemechanik«, wies George sie an.
Moria begann, indem sie im Verstärker Modelle der Frachtportale bei Trajeen und Boh aufbaute und mit den Kalkulationen begann, die damit verbunden waren, etwas hindurchzuschicken - die gleichen Kalkulationen, die eine KI bei jeder Materieübertragung innerhalb von Nanosekunden ausführen musste. Verglichen mit dem Portal im Orbit von Boh bewegte sich das Trajeentor 70 000 Stundenkilometer schneller. Vereinfacht ausgedrückt, drehten sich die Kalkulationen um die Energiezufuhr, die nötig wurde, um das Objekt durch den Skaidonwarp zu schieben, plus die Energie, die nötig wurde, um es auf 70 000 Stundenkilometer zu beschleunigen, sodass es beim Austritt aus dem Tor am anderen Ende im Grunde weder
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