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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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eines menschlichen Verstandes mit einer KI entsteht, verursacht dagegen eine Art Feedbackschleife, in der beide beteiligten Verstandeseinheiten einer kritischen Eskalation ausgesetzt sind, die zur Überladung des weniger robusten Teilnehmers führt - gewöhnlich des Menschen.«
    »Gewöhnlich des Menschen?«
    »Einige seltene Fälle des umgekehrten Verlaufs wurden dokumentiert, wenn auch nicht wirklich bestätigt, aber wir schweifen ab. Wie es scheint, hat Aubron Sylac bei Ihnen etwas wirklich Bedeutsames erreicht. Nach Ihrer Rückkehr aus dem nächsten Urlaub versetze ich Sie in die Kontrollzentrale, wo Sie sich den Personen anschließen, die den ersten Testlauf überwachen. Dafür braucht man eine gewisse Ausbildung, aber ich vertraue darauf, dass Sie dafür ausreichend gerüstet sind.«
    »War es das?« Moria kehrte in die volle Realität zurück.
    George beugte sich vor. »Das war es vorläufig.«
 
    Tief unter Jebels Position hockte dieser vielbeinige Vielfachmörder Vortex wie ein Albtraumtorwächter der Hölle auf der Statue irgendeines Astronauten von vor der Jahrtausendwende und widmete sich ganz der Szene unterhalb von ihm. Die kleineren Prador trippelten auf Bodenhöhe durch den langen röhrenförmigen Park und gruben die scharfen Füße in den Boden, wobei sie Rasenstücke herausrissen, um nicht in die Luft hochzuschweben, während sie mehrere Reihen von Gefangenen führten, die alle aneinander befestigt waren. Nahmen sie hier Sklaven oder stockten sie ihre Vorratskammern auf? Was war es? Beides? Vor gerade mal einer Viertelstunde hatte Jebel das Monofernglas angesetzt, das ihm Jean reichte, und mit wütendem Entsetzen festgestellt, dass die Gefangenen nicht aneinandergefesselt waren, sondern an den Händen zusammengetackert. Wenn er lauschte, hörte er mit knapper Not die Schreie und die Kakofonie, die ihm ebenfalls als das Produkt eines unteren Kreises der Hölle erschien. Er musterte die Gesichter - schreiend, entsetzt, manche besinnungslos. Nicht an ihrem Gesicht erkannte er Cirrella, sondern an dem blonden Haarzopf und der Jeans und der grünen Bluse. In diesem Augenblick zerbrach in ihm wirklich etwas, aber er versuchte die erkennbare Reaktion zu beherrschen.
    »Okay«, wandte er sich an seine Kameraden und bemerkte dabei die leicht skeptischen Blicke, die sie ihm zuwarfen, »wir haben da unten Vortex und zehn seiner kleinen Bastarde.« Er schaltete seine Komverbindung ein, bestimmte in kurzen Gesprächen mit den anderen Gruppenführern deren Positionen und erteilte ihnen Anweisungen. Die ECS-Soldaten waren näher an den Prador, in einer Position rechts unterhalb von Jebel. Mit trockener Kehle fuhr er fort: »Falls das schiefgeht, müsst ihr diese zehn kleinen Scheißer angreifen und so viele dieser Gefangenen herausholen, wie ihr könnt. Sucht euch die Ziele sorgfältig aus, denn das da unten sind Polisbürger.« Was sollte er sonst sagen? Wenn sein Plan funktionierte, dürften keine Schüsse fallen. Jetzt wandte er sich erneut der eigenen Gruppe zu. »Wer hat die Haftminen?«, fragte er.
    Jean nahm den Rucksack von den Schultern und öffnete ihn. Jebel holte den eckigen Kasten daraus hervor und klappte ihn auf. Zwölf Minen lagen darin, jede ein kleines Ei, das in eine Handfläche passte. Sie waren programmierbar und konnten auf die unterschiedlichsten Zündmechanismen eingestellt werden. Die Haftpads, derzeit mit reibungsfreiem Papier abgedeckt, konnten praktisch überall festgemacht werden. Jebel suchte fünf Minen aus und stellte sie darauf ein zu detonieren, falls jemand sie zu entfernen versuchte oder der Fernzünder betätigt wurde. Diesen nahm er aus dem Kasten und steckte ihn in die Tasche. Nur zur Vorsicht ergänzte er die Zündmechanismen um eine Zeitschaltung von einer Stunde. Dann steckte er die Minen in die Fächer seines Werkzeuggurts.
    »Du ...« Er deutete mit einem Finger auf Urbanus. »... begleitest mich auf eine Position über dem Park. Ich möchte, dass du mit drei weiteren auf diesen Balkonen dort Stellung beziehst.« Jebel deutete auf einige Balkone, behangen mit roten Waldreben, am hinteren Ende des Parks, direkt neben Vortex. »Du, Jean, nimmst die restlichen Leute und beziehst eine ähnliche Stellung auf dieser Seite. Wahrscheinlich findet man ein Stück weiter auch Balkone.«
    »Und du?«, fragte Urbanus.
    »Wir wissen, was geschehen wird. Falls wir angreifen, töten sie einfach wahllos. Also ist ein Angriff nur das letzte Mittel. Dieser Vortex ist offensichtlich die

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