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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Kurs abweichen - Eintritts- und Austrittspunkte waren festgelegt. Vielleicht lag es daran! Vielleicht ging das Problem mit dem kürzlichen Test auf die im Raum verschobenen Positionen der Frachtruncibles zurück! Darauf, dass die Röhrenmündungen nicht ausreichend definiert gewesen waren?
    »George?« Sie drehte sich zu ihm um. »Könnte es einfach an der räumlichen Verschiebung gelegen haben?« Noch während sie das sagte, zuckte sie zusammen. Ihr wurde klar, dass die KI diesen Vorgang eingerechnet haben musste. Die Lösung für ihr Problem konnte daher nicht so einfach aussehen.
    George gab allerdings keine Antwort. Er blieb völlig reglos, die Augen offen, und starrte an die Decke, nach wie vor auf seinem Platz angeschnallt. Speichel lief ihm übers Kinn.
    »George?«
    Ein leises Zucken der Augen. Langsam hob er die Hand und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. Er drehte leicht den Kopf und blickte Moria an.
    »Eines für die Maus, eines für die Krähe, eines zum Verfaulen und eines zum Wachsen.«
    »Was?«
    Er runzelte verwirrt die Stirn, hob dann die Finger an den Mund und fasste sich an die Lippen, als hätten sie ihn verraten. »Schöne Worte Butter keine Pastinaken«, entschied er.
    Etwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    »Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß.« Er streckte die Hand aus und tippte an Morias Verstärker.
    Moria blieb einen Augenblick lang ganz still. Während des Subraumsprungs war der Verstärker zwangsläufig offline, und er hatte sich nicht wieder eingeloggt, obwohl das Schiff seine Fahrt inzwischen durch den Realraum zum Frachtruncible fortsetzte. Sie versuchte, wieder Verbindung zu erhalten; der Verstärker schien regelrecht zu zögern, aber dann leitete ein Server am Runcible sie in das chaotische Netz von Trajeen weiter. Fragmente von Nachrichten erreichten sie zuerst, aber sie wurde immer wieder aus dem Netz geworfen und erhielt alle Arten von seltsamen Fehlermeldungen. Etwas Übles war hier passiert: Separatisten ... eine Explosion. Dann:
    EDRESS-ANFORDERUNG >
    OFFLINE EDRESS-ANFORDERUNG?
    AKZEPTIEREN?
    Moria sichtete die Informationen, die der Edress-Anforderung beigefügt waren, aber erst beim Namen stockte sie.
    JEBEL KRONG.
    Was zum Teufel tat er denn hier? Dann beantwortete sie sich die Frage gleich selbst. Sie wusste über Jebel Krong und seine Avalonier Bescheid: Die Geschichten, die über ihn kursierten, wurden von den Newsnet-Diensten begeistert aufgegriffen, da sie zum bescheidenen Feld guter Nachrichten von der Front gehörten. Er war hier, weil die Prador anrückten. Warum jedoch wollte er eine Kommunikation mit ihr, Moria, herstellen? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Sie erteilte die Erlaubnis zum Gebrauch ihrer Edresse - und aktivierte Stimm- und Bildübertragung.
    »Moria Salem«, stellte der Antragsteller fest.
    »Nun, ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Jebel Krong, aber warum reden Sie mit mir?«
    Die Verbindung stabilisierte sich jetzt - Moria vermutete stark, dass dabei militärische Kommunikationssoftware im Spiel war -, und Jebels Bild tauchte in ihrer Sehrinde auf. Sie betrachtete den Chamäleonstoff-Kampfanzug mit dem schwarzen Netz, die berühmten Krabbenbuttons und das strenge Gesicht mit der v-förmigen Narbe.
    »Derzeit klafft ein Riesenloch in den Netzen, und so vermute ich, dass Sie nicht die ganze Geschichte kennen. Dieses Loch war mal der Standort dessen, der sich George nannte.«
    »Was?«
    Moria blinzelte und blickte ihren Begleiter an - wobei das Bild Jebels erhalten blieb.
    George sagte: »Was getan wurde, kann niemand ungeschehen machen«, und sie verstand, was er damit sagen wollte.
    »Mein Gott, was ist passiert?«
    »Separatisten haben hier angegriffen, und obwohl es ihnen nicht gelang, die Einrichtung in die Hand zu bekommen, konnten sie doch die KI ermorden.«
    »Aber ich begreife immer noch nicht, warum Sie mich ansprechen. Ist es wegen George?«
    »Verzeihung?«
    »Hier herrscht wohl Konfusion, denke ich. Die Trajeen-Frachtruncible-KI hatte eine Sub-KI - einen Avatar. Ein Teil dieses Verstandes residiert in einem gentechnisch erzeugten Menschenkörper, der gerade neben mir sitzt und Sprichwörter absondert.«
    »Ich verstehe ... Nein, der Grund, weshalb ich Kontakt zu Ihnen aufgenommen habe, ist ein anderer, obwohl dieser spezielle George noch nützlich für Sie sein kann. Ich habe Kontakt zu Ihnen aufgenommen, weil Sie offensichtlich jetzt die Leiterin des Frachtruncible-Projekts sind. In den

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