Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)
Gestaltung bestimmter Charts usw. Das gleiche gilt für Themen, die in der Zukunft liegen, also das Ende des Auftritts (viel oder wenig Applaus), die kommenden Abschnitte des Vortrags oder die Diskussionsphase mit vielleicht kritischen und unsachlichen Fragen. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihren Aufmerksamkeitsfokus nicht zu stark auf Ihre eigene Befindlichkeit (Herzklopfen, feuchte Hände, Outfit usw.) lenken, oder darauf, wie die Zuhörer (Ihre Kollegen, Vorgesetzte, Freunde usw.) wohl Ihren Vortrag erleben. Wie es im Flow-Konzept heißt, ist das bewusste Erleben des Augenblicks ein wichtiger Erfolgsfaktor, wenn wir eine sehr gute Leistung erbringen wollen. Ihre mentale Kapazität muss Ihnen zu 100 Prozent zur Verfügung stehen, wenn Sie reden, argumentieren, präsentieren oder Bestleistungen erbringen wollen in Sport, Medien oder Musik.
Es wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie Ihre Gedanken am Tag des Auftritts nicht ausschließlich um den Vortrag kreisen lassen. Wenn Sie den ganzen Tag nur noch an Ihre Veranstaltung denken, wird der Auftritt in der eigenen Psyche künstlich überhöht und erhält eine exponentielle Bedeutung. Der Auftrittsängstliche glaubt dann – wie es Michael Bohne ausdrückt –, das Leben gehe nach dem Vortrag nicht weiter. Ähnlich wie beim Zahnarztängstlichen, dessen Welt im Backenzahn verschwindet.
Es entlastet daher Ihre Psyche, wenn Sie dem Motto folgen: „Bei der Vorbereitung fokussiere ich auf Perfektion“ – mit den höchsten Ansprüchen an die eigene Person und an das Übungsprogramm. Am Tag des Vortrags hingegen ist eine gewisse Gleichgültigkeit dem Erfolg gegenüber wünschenswert, damit man entspannt den Auftritt genießen kann. Nehmen Sie sich den extremen Druck und richten Sie Ihre Kraft ganz auf die Sache.
Fazit
Vorträge im Flow sind nur in der Gestalterrolle möglich. Sie freuen sich auf die Chance, Ihr Publikum durch den Einsatz rhetorischer und dramaturgischer Mittel für die eigenen Ideen zu gewinnen.
Auftrittsangst lässt sich mit Hilfe der beschriebenen Empfehlungen spürbar reduzieren, so dass Sie gute Voraussetzungen für persönliche Bestleistung und Auftrittsfreude sicherstellen. Allerdings ist diese psychologische Komponente nur ein Erfolgsfaktor. Hinzukommen müssen eine tragfähige Botschaft und fachliche Kompetenz des Vortragenden.
Wenn man bei seinen Vorträgen nichts mitzuteilen hat, ist Auftrittsangst durchaus sinnvoll. Denn sie signalisiert dem Vortragenden, dass er zu wenig zu sagen hat, um vor das Publikum zu treten. Wer allerdings gute Fachkompetenz mitbringt, spannende Geschichten zu erzählen hat und wichtige Inhalte kurzweilig darstellen kann, wird mit Auftrittsfreude präsentieren.
Im folgenden Kapitel geht es um die Frage, wie Sie durch gekonnten Einsatz von Körpersprache und Stimme beim Publikum punkten können.
3 Der souveräne Auftritt – Die äußere Haltung
Eine entscheidende Voraussetzung für souveräne Präsentationen haben Sie im vorherigen Kapitel kennengelernt: Auftrittsfreude. Diese innere Haltung beeinflusst maßgeblich Ihre Ausstrahlung und Wirkung. Auftrittsfreude zeigt sich vor allem in Ihrer Körpersprache, Mimik und Gestik, in der Art und Weise, wie Sie sich auf der Bühne bewegen, sowie in Ihrer Stimme und in Ihrem Sprechverhalten. Diese „äußeren“ Aspekte Ihres Präsentationsverhaltens werden nachfolgend behandelt.
Die letzten Minuten vor dem Auftritt
Wenn Ihr Auftritt näher rückt, steigt vermutlich Ihr Adrenalinspiegel und verursacht ein gewisses Maß an Stress. Darüber sollten Sie sich freuen, denn diese Körperreaktion signalisiert Ihnen, dass Sie sich anstrengen und Respekt vor dem Publikum haben. Außerdem ist ein gewisses Maß an Aufregung in derartigen Situationen durchaus erwünscht, um eine gute Figur zu machen.
Wir empfehlen Ihnen, die folgenden Punkte abzuarbeiten, damit Sie mit einem guten Gefühl vor das Publikum treten können.
Einsatzbereitschaft Ihrer Unterlagen und Medien sichern
Checken Sie bei Präsentationen mit visueller Unterstützung, ob die Medien (Notebook und Beamer) einsatzbereit sind, damit Sie ohne zusätzliche Handgriffe mit dem Vortrag beginnen können. Der Computer sollte hochgefahren sein, bevor die Teilnehmer den Raum betreten.
Bei Vorträgen ohne Rednerpult: Wo kann ich mein Notebook, meine Vortragsunterlagen usw. platzieren? Legen Sie Ihre Utensilien wie Manuskript, Stichwortkonzept, Hand-out, Zeigehilfe, Laserpointer usw. an„feste“ Plätze. Dies
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