Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)

Visitenkarte und wird während Ihrer gesamten Präsentation – ähnlich wie Körpersprache und Stimme – ständig „unterschwellig“ wahrgenommen. Daher muss Ihr äußeres Erscheinungsbild stimmen. Kleiden Sie sich deshalb seriös, dezent und gepflegt. Bleiben Sie dabei jedoch authentisch, indem Sie nur solche Kleidung wählen, in der Sie sich wohlfühlen: Für Männer und Frauen gilt gleichermaßen, dass die Qualität Ihrer Kleidung und etwaige Accessoires Ihre Position und Ihren Persönlichkeitstyp unterstreichen sollten. Vermeiden Sie in jedem Falle Nachlässigkeiten. Bei Bedarf kann eine Stilberatung hilfreich sein.
    Ihre Schuhe sollen zur Kleidung passen und sauber sein. Achten Sie auf eine gepflegte Frisur und saubere Fingernägel. Rasierwasser und Parfum sollen dezent sein. Frauen sind gut beraten, auf Extreme bei Makeup und Schmuck zu verzichten.
    Ein zu kurzer Rock und auffallend-grelle Farben können Ihren Sympathiewert negativ beeinflussen und die Aufmerksamkeit des Publikumssenken. In diesem Zusammenhang spricht man vom „Vampir-Effekt“. Das gilt beispielsweise auch für billige Schuhe, zu kurze Hosenbeine („Hochwasser“), weiße Strümpfe oder Strümpfe mit auffallenden Motiven.
Vermeiden Sie alle Extreme, die ablenken könnten. Kleiden Sie sich im Zweifel ein wenig besser als der Durchschnitt der Zuhörer.
    Sicherer Stand
    Bei den meisten Präsentationen können Sie entscheiden, wo Sie stehen und wie Sie sich vor dem Publikum bewegen. Sie strahlen Ich-Stärke und Souveränität aus, wenn Sie sicher stehen und sich nicht hinter einem Tisch oder einer anderen Barriere „verstecken“. Ihre Präsenz ist am stärksten, wenn Sie im Zentrum der Bühne stehen und damit im Zentrum des Interesses – frei und für alle sichtbar (siehe Abbildung 5 ; Seite 49).
    Das ist jedoch nicht in jeder Präsentationssituation möglich und nicht in jedem Fall angebracht. In Zweifelsfällen hilft auch hier die Faustregel: Verhalten Sie sich situationsgerecht und tragen Sie den Erwartungen der Zuhörer Rechnung.
    Achten Sie darauf, dass der Schwerpunkt über beiden Beinen im Bauch-Becken-Raum liegt. Günstig für Ihr Atmen und für Ihre Ausstrahlung ist, wenn Ihre Füße schulterbreit auseinander stehen und die Knie nicht durchgedrückt sind. (Bei Frauen ist es günstig, wenn die Füße weniger weit auseinander stehen). Diese Haltung signalisiert, dass Ihre Ideen und Argumente, die Sie „vom Kopf aus“ vortragen, eine tragfähige Basis im sicheren Stand haben. Übrigens: Wir fühlen uns in dieser Haltung sicherer, weil unser Körperschwerpunkt hierbei besonders gut ausbalanciert ist.
    Vermeiden Sie einen breitbeinigen Stand, weil dieser häufig mit Platzanspruch und Dominanzgehabe in Verbindung gebracht wird.
    Engagierte und offene Gestik
    Sie werden glaubwürdiger erlebt, wenn Sie sich authentisch verhalten und Ihre Körpersprache zum Gesagten passt: Was Sie sagen, muss mit Ihrem jeweiligen Verhalten harmonieren. Das wird immer dann der Fall sein, wenn Sie Gestik und Mimik nicht „machen“, sondern zulassen. Schauen Sie sich deshalb keine Gesten oder Gebärden von anderen ab.
Verhalten Sie sich echt und situationsgerecht.
    Insbesondere der Einsatz Ihrer Gestik zeigt Ihren Zuhörern, dass Sie hinter dem stehen, was Sie sagen, dass Ihnen das Thema besonders am Herzen liegt. Wenn Sie wirklich überzeugt sind, kommt die Gestik von selbst. Dabei kommen Sie am besten rüber, wenn Sie Ihre Gestik einfach geschehen lassen und wenn Sie zu Ihrem individuellen Rhythmus stehen: Wenn Sie temperamentvoll sind, setzen Sie mehr Gestik ein; wenn Sie ein ruhigerer Typ sind, bewegen Sie sich langsamer und setzen Sie Ihre Körpersprache zurückhaltender ein.
    Bedenken Sie, dass Ihre Zuhörer Ihren Aussagen zunächst blind vertrauen müssen. Schließlich haben sie während der Präsentation weder Zeit noch Gelegenheit, Ihre Beweismittel auf Tragfähigkeit hin zu prüfen. Im Zweifel werden sie sich fragen, ob Sie ihnen vertrauenswürdig und fachkundig erscheinen und ob Sie hinter Ihren Aussagen stehen. Ihre emotionale Ausstrahlung, Persönlichkeit und Rhetorik werden umso stärker zur Beurteilung herangezogen, je weniger die Zuhörer die Richtigkeit Ihrer Thesen nachvollziehen können.
    Aktive Grundposition der Hände
    Jeder Vortragende benötigt eine natürlich und entspannte Grundposition für seine Gestik. Am günstigsten ist eine angewinkelte Haltung der Hände in Hüfthöhe, dem sogenannten „neutralen“ Bereich. Das ist vom