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Prag

Prag

Titel: Prag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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de Rijekere, Hans von Aachen, Bartholomäus Spranger, Domenico Fetti, Paolo Veronese, Hans Holbein, Cranach dem Älteren und vielen mehr.
    Adresse Zweiter Burghof. Geöffnet im Sommer tägl. 10–18 Uhr, im Winter bis 16 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 3,20 €, Familien 8 € oder mit Kombiticket „Lange Tour“. Zudem stets Mo von 16–18 Uhr umsonst.
    Das Goldene Tor am Sankt-Veits-Dom

    Chrám sv. Vita ( Sankt-Veits-Dom) : Von außen wirkt der Dom wie ein steinernes Tohuwabohu aus Strebe- und Tragpfeilern, Krabben und Kreuzblumen und riesigen Maßwerken. Statuen von Heiligen wechseln mit figürlichen, dämonenhaften Wasserspeiern ab, die, so der Glaube von einst, den Dom vor bösen Geistern bewahren, da diese beim Anblick ihres Ebenbildes die Flucht ergreifen. Da sich der Smog und der Ruß der Stadt über all dem niedergesetzt und das Bauwerk in ein einheitliches Graubraun getaucht haben, lassen sich auf den ersten Blick die einzelnen Bauabschnitte der Kathedrale nicht mehr unterscheiden.
    1344 erfolgte unter Johann von Luxemburg und Kronprinz Karl die Grundsteinsetzung. Erster Baumeister warMatthias von Arras, der zuvor in Avignon tätig war. Er sollte jetzt auch in Böhmen den Idealtypus einer französischen Kathedrale realisieren. Ansätze davon zeigt jedoch lediglich das Chorhaupt, denn schon 1352 starb der Baumeister. Zu seinem Nachfolger berief Karl, der inzwischen zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt worden war, den damals gerade erst 23-jährigen Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd. Dieser überarbeitete die Entwürfe seines Vorgängers und ließ den bis dato in Ansätzen fertig gestellten Chor vollenden. Damit die Kathedrale auch schon als Gotteshaus genutzt werden konnte, schloss er den Chor dort, wo heute das Querschiff verläuft, mit einer „provisorischen“ Fassade ab. Nach Parlers Tod 1399 schmückten seine Söhne die Kathedrale weiter aus. Am Grundriss sollte sich aber für die nächsten 450 Jahre nicht mehr viel ändern. Die Kathedrale war also lange Zeit nur halb so groß wie heute, und der Zutritt erfolgte über das beeindruckende Goldene Tor an der südlichen Längsseite, das mit einem Mosaikbild des Jüngsten Gerichts verziert ist.
    Erst als 1859 ein Förderverein zur Vollendung des Doms gegründet wurde, begann man mit dem Bau der westlichen Domhälfte, deren feierliche Einweihung 1929 erfolgte. An die lange Geschichte des Dombaus erinnern die bronzenen Reliefs an der mittleren Tür des reich verzierten Eintrittsportals der westlichen Stirnseite.
    Rosette im Sankt-Veits-Dom
    Die große, kreisförmige Rosette darüber schaut man sich am besten von innen an. Die lebendig-bunte Bilderfolge zeigt die Genesis – 27.000 Glasstücke wurden dafür verarbeitet. Lebendig geht es allgemein im Innern zu. Eine Reisegruppe folgt auf die andere, und da die Hälfte der Teilnehmer an ihrer Führung nicht interessiert ist, unterhält man sich eben – wo auch passender – über Gott und die Welt. Lange Hosen sind keine Vorschrift, ein Mini tut’s auch.
    Eines der farbenfrohsten Fenster in der westlichen Hälfte des Doms ist das der Neuen Erzbischöflichen Kapelle (dritte links), die als letzte Ruhestätte der Prager Bischöfe dient. Im Auftrag der Banka Slavie gestaltete esAlfons Mucha im späten Jugendstil mit Szenen aus dem Leben der heiligen Slawenapostel Kyrill und Method.
    Kurz bevor man das Querschiff mit Orgel (6500 Pfeifen) betritt, führt rechter Hand eine Wendeltreppe auf die Aussichtsplattform des südlichen Domturms (96,5 m). Kein anderer Turm der Stadt bietet einen faszinierenderen Ausblick über Prag, kaum ein anderer Aufstieg ist aber auch so mühselig: 287 Stufen!
    Ein paar Schritte weiter befindet sich die prunkvollste der insgesamt 22 Seitenkapellen des Sankt-Veits-Doms, die Kapelle des heiligen Wenzel . Durch ihre reiche Ausschmückung mit weit über 1000 Halbedelsteinen, violetten Amethysten, roten Jaspissen und grünen Chrysoprasen, z. T. in Gold eingefasst, wirkt sie wie ein riesiges Schmuckkästchen. Bereits 1372 wurde der Passionszyklus, der über dem Altar mit der Kreuzigungsszene seinen Höhepunkt erreicht, geschaffen; der Künstler ist unbekannt. Ein weiterer Zyklus mit Szenen aus dem Leben des heiligen Wenzel verläuft auf Fensterhöhe. Der frei stehende Altar darin ist

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