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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ihren Augen oder ihr Lächeln zu interpretieren hatte. Dieser Verlust quälte mich. Was es noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass ihre Geheimnisse seit der Rückkehr ihres Vaters größer und bedeutsamer geworden waren.
    Erics Tod hatte Allie und mich eng aneinandergeschmiedet – vermutlich enger, als das bei den meisten Müttern und Töchtern der Fall war. Doch nun befürchtete ich, dass uns seine Rückkehr auseinanderbrachte. Ich wusste nicht, was ich dagegen tun konnte. Ich wollte meine Tochter nicht verlieren. Ich wollte nicht die Nähe und die gute Beziehung verlieren, die wir hatten.
    Und ich wollte David keinen Vorwurf machen, weil er sie mir wegnahm.
    Ganz gleich, wie sehr ich Eric geliebt hatte, wusste ich doch, dass ich mich stets für meine Tochter entscheiden würde, falls ich zwischen ihm und Allie wählen müsste. Ich hatte ihn ins Leben zurückgeholt. Ich hatte eine Wahl getroffen und dementsprechend gehandelt. Und nun musste ich feststellen, dass ich unbeabsichtigt einen Keil zwischen Allie und mich getrieben hatte, als ich meiner Tochter ihren Vater zurückgab.
    »Also, zurück zu meiner Frage: Nachdem du jetzt keinen Hausarrest und auch keine Cheerleaderverpflichtungen mehr hast, bleibt dir viel Freizeit. Was willst du also heute unternehmen?«
    »Ich dachte, dass ich etwas mit dir machen könnte«, antwortete sie, was mein gebeuteltes Mutterego wieder etwas aufpäppelte.
    »Wirklich? Heute werde ich aber hauptsächlich Eier füllen.«
    »Oh.« Ihrer Miene nach war sie nicht übermäßig begeistert.
    »Das hattest du also nicht geplant?«
    »Ich hatte eigentlich an etwas Spannenderes gedacht. Wie zum Beispiel an eine Übungsstunde mit der Armbrust.«
    »Möglicherweise kommen wir ja noch später dazu«, erklärte ich. »Mitten am Tag ist es vielleicht keine so gute Idee, im Garten mit einer Armbrust zu trainieren.«
    »Aber wir haben das doch schon öfter gemacht«, protestierte sie.
    »Stimmt. Aber drei Stunden, ehe hier die Nachbarn auftauchen, scheint mir das trotzdem keine gute Idee zu sein.«
    Sie schob ihren Stuhl zurück. »Wie auch immer.«
    »Das war deine einzige Idee für den heutigen Tag? Mit der Armbrust zu üben?«
    »Ich könnte auch zu Cutter und dort trainieren«, schlug sie vor. Cutter war unser Selbstverteidigungstrainer. »Man muss in Topform sein, um als Jägerin zu arbeiten. Es geht um die Reflexe«, fügte sie mit ernster Miene hinzu.
    »Ach, wirklich?«
    »Ja, wirklich«, erwiderte sie so ernst, dass ich ein Lächeln unterdrücken musste. Meine Vermutung war also richtig gewesen: David und Allie hatten sich auf dem Jahrmarkt ausführlich über die Dämonenjagd unterhalten.
    »Du hast natürlich Recht«, sagte ich. »Aber heute kannst du nicht zu Cutter.«
    »Aber Mami! Das ist voll unfair! Ich habe Ferien. Und schließlich…«
    »Cutter hat geschlossen. Schon vergessen?«
    »Oh.« Sie überlegte. »Stimmt. Hatte ich wirklich vergessen. Er ist bei irgendeinem Turnier in New York, nicht wahr? Wie wäre es dann, wenn ich im Internet recherchiere? Damit könnte ich doch helfen, oder? Ich weiß, dass das schon Mrs Dupont macht. Aber es kann doch nichts schaden, wenn ich das auch versuche.«
    »Wonach willst du denn suchen?«, wollte ich wissen.
    »Zum Beispiel nach Infos über Zombies.«
    Ich dachte an meine Gespräche mit David und daran, dass sich etwas in San Diablo zusammenbrauen musste, wenn ein Dämon solch hoher Ordnung seine Gefolgschaft hierherschickte, um mich vorsichtshalber auszumerzen.
    »Ich habe eine bessere Idee. Wie wäre es, wenn du dich zum Beispiel…«
    »Wenn ich mich zum Beispiel um das Gladius Caeli kümmere?«, unterbrach sie mich. »Das klingt ja echt voll gut, wenn man Dämonen durch einen einzigen Schlag töten kann. Ich finde, wir sollten uns unbedingt darauf konzentrieren, wo das Schwert steckt. Vielleicht müssen wir ja sogar nach Rom fahren. Oder nach Argentinien. Oder… Oder…« Sie konnte kaum mehr an sich halten. »Oder vielleicht ist es auch in einem Gletscher eingefroren. So wie bei Frankenstein. Es werden doch oft Dinge, die nicht mehr gefunden werden sollen, ins Eis gebracht, nicht wahr? Abaddon weiß offensichtlich gar nicht, dass es weg ist, wenn er sich solche Sorgen macht und annimmt, du könntest es haben. Wenn wir also herausfinden, wo es steckt, könnten wir…«
    »Allie!«, unterbrach ich sie und hielt eine Hand hoch. »Beruhige dich wieder! Immer mit der Ruhe.«
    Sie sah mich aus großen leuchtenden Augen an, so dass ich

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